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  #1  
Alt 04.02.22, 07:12
sirius sirius ist offline
Guru
 
Registriert seit: 19.02.2013
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Standard Kollektive Intelligenz

Angeregt durch Diskussionsbeiträge zur Schwarmintelligenz (Dank an TomS) hier im Forum stelle ich mal den folgenden Link ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kollektive_Intelligenz

Es gibt mittlerweile viele Überlegungen, die davon ausgehen, daß uns die Nutzung des Internets langfristig dümmer machen könnte.
Wir brauchen uns nicht mehr so intensiv wie in früheren Zeiten mit einer speziellen Materie oder Thematik zu befassen, weil wir durch das Internet Informationen schnell und leicht verfügbar haben.
Leicht abzurufen, schnell nachlesen und dann ist man schon etwas schlauer. Offensichtlich denken so manche dann, sie würden jetzt zu den Weisen oder Erleuchteten zählen.

Mir persönlich fällt immer wieder auf, je mehr sich mein Wissen erweitert, desto klarer erkenne ich im Gegenzug, daß das Ausmaß dessen, was ich nicht weiß, exponentiell anzuwachsen scheint.

Kurz gesagt: Je mehr ich weiß, desto klarer erkenne ich, was ich alles nicht weiß…

oder - um mit Sokrates Worten zu sprechen:

„Ich weiß, daß ich nichts weiß“

Der Umgang und Austausch mit intelligenten ArtgenossINNen, wirkt sich aber mE insgesamt positiv aus.
Die Schwarmintelligenz führt so zu einer gegenseitigen geistigen Befruchtung und kann dann durchaus den eigenen Geist beflügeln.

Wie empfindet Ihr das?
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Stille Menschen haben den lautesten Verstand
Stephen Hawking

Ge?ndert von sirius (04.02.22 um 07:42 Uhr) Grund: Sorry - hatte gendern vergessen
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  #2  
Alt 04.02.22, 07:56
Benutzerbild von TomS
TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
Beitr?ge: 3.124
Standard AW: Kollektive Intelligenz

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
„Ich weiß, daß ich nichts weiß“.
„οἶδα οὐκ εἰδώς“ wird wörtlich übersetzt zu „ich weiß, dass ich nicht weiß“, und das bedeutet in dem konkreten Kontext bei Platon etwas anderes ;-)

Der Umgang mit dem Internet mag zu weniger persönlichem Wissen führen, jedoch dennoch zu mehr persönlicher oder verteilter Intelligenz. Wenn ich nicht eine gewisse Menge Fakten sofort aus dem Gedächtnis abrufen kann, jedoch prinzipiell eine deutlich größere Menge bzw. häufiger die für eine konkrete Situation notwendigen Fakten schnell aus dem Internet abrufen und verwerten kann, dann bin ich heute mit dem Internet intelligenter als früher ohne.

Der kritische Punkt ist, ob wir diesen Umgang mit dem Internet lernen, oder ob zumindest ein Teil der Bevölkerung Faktenwissen einbüßt, ohne bei der sinnvollen Gewinnung und Verwendung der Daten hinzuzugewinnen.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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  #3  
Alt 04.02.22, 09:47
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Geku Geku ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 09.06.2021
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Standard AW: Kollektive Intelligenz

Im Mittelalter könnte nur jemand am globalen Wissen teilhaben, der
  • Lesen und Schreiben könnte und
  • Zugiff auf Bibliotheken hatte
Das war meist nur in den Klöstern gegeben.

Heute ist diese gobale Information jedermann und jederfrau (mit Internetzugang) zugänglich, scheitert aber bei vielen an der Selektion des Wissens. Das sieht man jetzt bei der Pandemie sehr deutlich. Suchmaschinen treffen eine Vorauswahl bei der Presentation des Wissens und das schon in Abhängigkeit von vorangegangen Suchen. Man sieht diese z.B. an der personalisierten Werbung. Impfgegener erhalten vorzugsweise Information, die deren Haltung bestärken statt alle Aspekte wertneutral beurteilen zu erlauben.

"Suchen im Internet" wäre schon ein Unterrichtsfach (neben Bedienung von Computer und deren wichtigsten Anwendungen) wert.

Ich bin sicher, dass es viel Wissen im Internet gibt, dass jedoch nicht (leicht) auffindbar ist (ähnlich wie der Zugriff auf Erinnerungen im eigenen Gehirn). Die ersten angebotenen Links müssen nicht die beste Information bieten.
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It seems that perfection is attained not when there is nothing more to add, but when there is nothing more to remove — Antoine de Saint Exupéry
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  #4  
Alt 04.02.22, 10:07
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 09.06.2021
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Standard AW: Kollektive Intelligenz

Meiner Meinung nach gibt es nicht nur eine kollektive Intelligenz, sondern auch ein kollektives Bewustsein. Die Vernetzung endet nicht im Gehirn, sondern greift weit in die Umwelt und Gesellschaft hinaus. Wir nehmen normalerweise weder die kollegtive Intelligenz noch das kollektive Bewustsein wahr, da die Prozesse im eigenen Gehirn diese "überstrahlen".

Nur bei Massenveranstaltungen, wie z.B. bei Konzerten oder Sportveranstaltungen kann das kollektive Bewustsein mit allen sein Vor- und Nachteilen in Erscheinung treten.

Glücks- und Schmerzgefühle synchronisieren sich bei solchen Menschenansammlungen.
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  #5  
Alt 04.02.22, 11:07
Bernhard Bernhard ist offline
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Standard AW: Kollektive Intelligenz

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
Es gibt mittlerweile viele Überlegungen, die davon ausgehen, daß uns die Nutzung des Internets langfristig dümmer machen könnte.
Das sollte mit der Art der Nutzung und der Gestaltung des www zusammenhängen.

Aktuell haben wir hier in Deutschland und Europa zumindestens gute Bestrebungen eine funktionierenden Datenschutz zu etablieren, der auch über die Verwaltung von Cookies hinausgeht .

Es gibt also schon positive Aspekte der Internetnutzung, zB Homeschooling für Schüler, und für Studenten bessere Möglichkeiten wissenschaftliche Veröffentlichungen zu lesen, etc.

Negativbeispiel sind zT Handys. Da gibt es angeblich eine Korrelation zwischen der Anzahl an Handys und der Anzahl psychischer Erkrankungen wegen Überlastung, Burn-Out usw, was ich für plausibel halte, weil diese "Dinger" doch relativ weit in die Privatsphäre eingreifen können.
__________________
Freundliche Grüße, B.
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  #6  
Alt 05.02.22, 05:52
sirius sirius ist offline
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Standard AW: Kollektive Intelligenz

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
„οἶδα οὐκ εἰδώς“ wird wörtlich übersetzt zu „ich weiß, dass ich nicht weiß“, und das bedeutet in dem konkreten Kontext bei Platon etwas anderes ;-)

Der Umgang mit dem Internet mag zu weniger persönlichem Wissen führen, jedoch dennoch zu mehr persönlicher oder verteilter Intelligenz. Wenn ich nicht eine gewisse Menge Fakten sofort aus dem Gedächtnis abrufen kann, jedoch prinzipiell eine deutlich größere Menge bzw. häufiger die für eine konkrete Situation notwendigen Fakten schnell aus dem Internet abrufen und verwerten kann, dann bin ich heute mit dem Internet intelligenter als früher ohne.

Der kritische Punkt ist, ob wir diesen Umgang mit dem Internet lernen, oder ob zumindest ein Teil der Bevölkerung Faktenwissen einbüßt, ohne bei der sinnvollen Gewinnung und Verwendung der Daten hinzuzugewinnen.
Ich befürchte, daß viele Menschen das Internet nicht unbedingt zur Verbreiterung ihrer Wissensbasis verwenden.
Wenn man den Shitstorm betrachtet, der zuweilen durch die sog. „sozialen Medien“ tobt, dann kann man durchaus zu diesem Schluß kommen.
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  #7  
Alt 05.02.22, 06:05
sirius sirius ist offline
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Standard AW: Kollektive Intelligenz

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Das sollte mit der Art der Nutzung und der Gestaltung des www zusammenhängen.

Aktuell haben wir hier in Deutschland und Europa zumindestens gute Bestrebungen eine funktionierenden Datenschutz zu etablieren, der auch über die Verwaltung von Cookies hinausgeht .

Es gibt also schon positive Aspekte der Internetnutzung, zB Homeschooling für Schüler, und für Studenten bessere Möglichkeiten wissenschaftliche Veröffentlichungen zu lesen, etc.

Negativbeispiel sind zT Handys. Da gibt es angeblich eine Korrelation zwischen der Anzahl an Handys und der Anzahl psychischer Erkrankungen wegen Überlastung, Burn-Out usw, was ich für plausibel halte, weil diese "Dinger" doch relativ weit in die Privatsphäre eingreifen können.
Ich bin immer wieder überrascht, über das Kauf- und das Nutzerverhalten von Handybesitzern. Viele verstehen gar nicht, daß sie einen komplexen Computer in der Hand haben, wenn sie Smartphones benutzen.
Telefonieren, surfen, und die Nutzung sozialer Medien oder von Messenger-Diensten ist oft das einzige, was da im Vordergrund steht.
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  #8  
Alt 05.02.22, 09:31
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
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Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
Telefonieren, surfen, und die Nutzung sozialer Medien oder von Messenger-Diensten ist oft das einzige, was da im Vordergrund steht.
Auch die Spiele solte man nicht vergessen. Der Computer ist für viele Mensschen ein Spielzeug.

Wird sind mit dem überzogenen Datenschutz dabei uns abzuschaffen. Viele Menschen geben auf diversen Chat- und Einkaufsplatzformen freiwillig ihre Daten preis.

Auf der anderen Seite verhindert dieser überzogene Datenschutz wichtige Daten für die Forschung und das Gesundheitswesen zu verknüpfen. Gerade zur wirkunksvollen, effektiven Bekämpfung der Pandemie, z.B. zur Wirkung und Nebenwirkung von Impfungen, können keine (Spitals)Daten verknüpft werden.

Chinas Wirtsschaft und Gesundheitswesen wird aufgrund anderer Datenschutzregeln die westliche Wirtschaft überholen. Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamente können durch die unbeschränkte Vernetzung viel rascher (zum Nutzen aller) erfasst werden. Kameras höhen die Sicherheit und erleichtern die Durchsetzung der Quarantäne.

Natürlich kann all dies auch gegen die Menschen verwendet werden, aber macht es deshalb Sinn, auf neue Technologien zu verzichten.
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It seems that perfection is attained not when there is nothing more to add, but when there is nothing more to remove — Antoine de Saint Exupéry

Ge?ndert von Geku (05.02.22 um 09:37 Uhr)
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