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  #21  
Alt 22.03.09, 18:08
Benutzerbild von Gandalf
Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.080
Standard AW: Warum Physikern der Quantenselbstmord vielleicht erspart bleibt

Zitat:
Zitat von möbius Beitrag anzeigen
Gibt es Möglichkeiten, über den Plausibilitätsgrad der verschiedenen Interpretationen auf empirisch-experimentellen Wegen zu einer Entscheidung zu kommen
(wusste ich es doch, dass Dir der Unterschied zwischen einer Theorie und einer Interpretation nicht bekannt ist, bzw. Du diese laufend durcheinanderbringst )

Theorie macht Aussagen, die man überprüfen kann
Interpretation 'deutet' (diese) Aussagen


(Beides sollte zusammengehören, damit man überhaupt von "Wissen_schaffen" reden kann)

Wenn die Viele-Welten-Interpretation überprüft werden kann, dann ist sie keine Interpretation mehr, sondern eine Theorie. Da aber (immer) noch keine einvernehmliche Ansicht in der Wissenschaftsgemeinde darüber besteht (so etwas fehlt oft, - nicht nur bezüglich der Quantenwelt), ob die Schrödingergleichung als direkte Beschreibung der Wirklichkeit gelten darf, wird also manchmal - und je nach Bevorzugung von Viele-Welten-Theorie oder Viele-Welten-Interpretation gesprochen. Lässt man sie (die Schrödingergleichung) jedoch direkt zu (und ich sehe keinen Grund dies nicht zu tun), bestätig' 'jede empirische Überprüfung' die VWT! Erst durch Hinzufügung weiterer Annahmen ("Kollaps der Wellenfunktion", "verborgene Variablen", usw. - um eine realistische Sichtweise zu retten) - erhält man andere Interpretationen des gleichen Vorganges!

Das eine lokal-realistische Sichtweise nicht zu retten ist, ist durch die Versuche um die Bellschen Ungleichungen bestätigt worden. Scheinbar findet man sich aber immer noch nicht damit ab und gefällt sich darin weiterhin die Mär von der "unverstehbaren Quantentheorie" zu kolportieren. Der Preis das aufzugeben scheint immer noch zu hoch zu sein, - stehen und fallen doch wesentliche Grundpfeiler der allermeisten "Sekundär(natur)wissenschaften" (wie z.B. die Biologie) mit diesem (überholten reduktionistischen) Weltbild.

Das es immer wieder Bemühungen gibt 'realistische Unterschiede' zwischen verschiedenen Interpretationen herauszuarbeiten, scheitert eben an genau den 'realistischen Erwartungen', die da hineininterpretiert werden, aber naturgemäß nicht vorhanden sind (s.o.)

Dennoch sollten sich "kleine aber feine" Unterschiede finden lassen, die die genannten zusätzliche Annahmen (noch weiter) entbehrlich machen. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen. Zuletzt im ersten Beitrag dieses Threads - den Du offensichtlich NICHT GELESEN hast!?


Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli

Ge?ndert von Gandalf (22.03.09 um 18:13 Uhr)
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  #22  
Alt 22.03.09, 18:24
Benutzerbild von richy
richy richy ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Ort: karlsruhe
Beitr?ge: 4.170
Standard AW: Warum Physikern der Quantenselbstmord vielleicht erspart bleibt

Hi
moebius Betrachtung bezieht sich wahrscheinlich auf die direkte Messbarkeit physikalischer Eigenschaften, Vorgaenge.
Die gibt es im Grunde aber niergends. Man wird immer irgendwelche anderen physikalischen Prinzipien anwenden um eine Groesse zu bestimmen. Beim Doppeltspaltversuch ist dies die Annahme eines ergodischen Prozesses. Die Ergogenhypothese wird aber auch in vielen technischen Anwendungen verwendet, nicht nur in der Quantenmechanik.
Der Einfallsreichtum der Wissenschaftler oder Ingenieure ist nicht zu unterschaetzen.

Ob man nun alle Naturwissenschaftlichen Stroemungen als Sekten bezeichnen soll ? Im Thread Nichtkontextualitaet wurde die Singularitaet in schwarzen Loechern behandelt. Deren experimenteller dirketer Nachweis ist wie bei der QM scheinbar unmoeglich. Die Information von dort ist ueber den Ereignishorizont fuer uns abgeschottet.
Deswegen wuerde ich die Astronomen, die an Singularitaeten glauben dennoch nicht als Sektenmitglieder bezeichnen.
Die Voraussetzungen. Viele Glauben das selbe und daher ist es richtig waere schon gegeben.

Zitat:
wobei eher der "Glauben" an diese oder jene Interpretation darüber entscheidet, welcher "Sekte" (= Interpretation!) sich der jeweilige Physiker zugehörig "fühlt"
Letztendlich entscheidet darueber vorwiedend der Geldbeutel.
EIn Wissenschaftler der serioesen Sekte muss damit rechnen seinen Job zu verlieren, wenn er ploetzlich Gedanken einer anderen Sekte annimmt. Von daher ist es auch spannend ob Hawking nochmal eine entscheidende Rolle spielen wird. Er hat es sich mit seiner Sekte leider etwas verscherzt :-)

Die Gedanken sind frei ... solange man sie fuer sich behaelt.

Ge?ndert von richy (22.03.09 um 18:42 Uhr)
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  #23  
Alt 23.03.09, 07:18
möbius möbius ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2007
Beitr?ge: 1.507
Standard AW: Warum Physikern der Quantenselbstmord vielleicht erspart bleibt

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen
.....

1. Theorie macht Aussagen, die man überprüfen kann
Interpretation 'deutet' (diese) Aussagen


2. (Beides sollte zusammengehören, damit man überhaupt von "Wissen_schaffen" reden kann)

3. Wenn die Viele-Welten-Interpretation überprüft werden kann, dann ist sie keine Interpretation mehr, sondern eine Theorie. Da aber (immer) noch keine einvernehmliche Ansicht in der Wissenschaftsgemeinde darüber besteht (so etwas fehlt oft, - nicht nur bezüglich der Quantenwelt), ob die Schrödingergleichung als direkte Beschreibung der Wirklichkeit gelten darf, wird also manchmal - und je nach Bevorzugung von Viele-Welten-Theorie oder Viele-Welten-Interpretation gesprochen. Lässt man sie (die Schrödingergleichung) jedoch direkt zu (und ich sehe keinen Grund dies nicht zu tun), bestätig' 'jede empirische Überprüfung' die VWT! Erst durch Hinzufügung weiterer Annahmen ("Kollaps der Wellenfunktion", "verborgene Variablen", usw. - um eine realistische Sichtweise zu retten) - erhält man andere Interpretationen des gleichen Vorganges!

4. Das eine lokal-realistische Sichtweise nicht zu retten ist, ist durch die Versuche um die Bellschen Ungleichungen bestätigt worden. Scheinbar findet man sich aber immer noch nicht damit ab und gefällt sich darin weiterhin die Mär von der "unverstehbaren Quantentheorie" zu kolportieren. Der Preis das aufzugeben scheint immer noch zu hoch zu sein, - stehen und fallen doch wesentliche Grundpfeiler der allermeisten "Sekundär(natur)wissenschaften" (wie z.B. die Biologie) mit diesem (überholten reduktionistischen) Weltbild.
....

5. Zuletzt im ersten Beitrag dieses Threads - den Du offensichtlich NICHT GELESEN hast!?


Grüße
Hallo Gandalf!
Zu 1.:
Diese Differenzierung ist sehr klar - und sogar ich habe sie verstanden
Das Spannende aus wissenschaftstheoretischer Perspektive ist, dass "Interpretation" ein Grundbegriff der Hermeneutik ist - also mehr mit geisteswissenschaftlichem Verstehen als mit naturwissenschaftlichem Erklären zu tun hat ...
Zu 2.:
Ja ! Meine Vermutung ist, dass dies aber noch nicht vielen Deiner Physiker-Kollegen klar ist ... (Na, ja, ist dann deren Problem...)
Zu 3.:
Danke für Deine Geduld, einem Nicht-Physiker dies zu erklären ...Ich vermute, dass ich es verstanden habe...(oder verstanden zu haben glaube...)
Zu 4.:
Ich denke auch, dass die Quantentheorie inzwischen sehr wohl verstanden worden ist - und denke dabei an die "Reihe" (von Weizsäcker, Görnitz, Lyre...)
Zu 5.:
Ich habe in meinem bisherigen Leben so wenig gelesen - da könntest Du Recht haben mit Deiner Vermutung
Grüsse, möbius
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