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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #11  
Alt 16.02.16, 22:19
Herr Senf Herr Senf ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 19.04.2015
Beitr?ge: 235
Standard AW: Graviton vs Antigraviton

Und wenn es denn existiert,

hier eine Abschätzung http://arxiv.org/abs/1602.04460 Seite 4 (4) und (5)

Masse mg < 8*10^-22 ev

Compton-Wellenlänge λg > 2*10^12 km, das sind 0,2 Lj !
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  #12  
Alt 16.02.16, 23:25
Benutzerbild von TomS
TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
Beitr?ge: 3.124
Standard AW: Graviton vs Antigraviton

Die Idee der Gravitonen entspricht einer Analogie der QED. Nun weiß man jedoch, dass eine QG im Gegensatz zur QED (und QCD) nicht störungstheoretisch renormierbar und damit nicht störungstheoretisch quantisierbar ist. Bei sogenannten Loops = "virtuellen Teilchen-Antiteilchen-Paaren" - das können sowohl Gravitonen-Paare als auch andere Teilchen sein, z.B. Elektron-Positron-Paare, ... - treten dabei in höheren Ordnungen immer neue Typen von Divergenzen auf; die Theorie ist nicht konsistent formulierbar.

Damit ist das Konzept der Gravitonen letztlich relativ nutzlos.

Dazu kenne ich im Wesentlichen folgende Auswege:

SUGRA
In der Supergravitation wird die Gravitation mittels einer geeichten SUSY erweitert: sie wird zu einer lokalen Eichsymmetrie, und das Graviton enthält als Partner ein (oder mehrere) Gravitino(s). Es besteht die Hoffnung, dass diese Theorie störungstheoretisch renormierbar ist; m.W.n. ist das jedoch weder bewiesen noch widerlegt. Damit wäre das Gravitonen als Konzept wieder sinnvoll.

Asymptotic Safety
Man verwendet eine nicht-störungstheoretische Renormierung und Quantisierung. Diese verzichtet (zunächst) auf das Einführen von Gravitonen als "kleine Störungen", ist jedoch in der Lage, in einer bestimmten Näherung (*) eine konsistente Quantisierung zu liefern. Diese führt für schwache Felder bzw. im IR-Limes dann auf eine Näherung, wie man sie für schwach gekoppelte Gravitonen erwartet. Für starke Kopplung bzw. im UV-Limes findet man keine näherungsweise freien Gravitonen (wie bei der QCD - vgl. Asymptotic Freedom) sondern eine nicht-verschwindende, jedoch endliche Kopplungsstärke (daher der Begriff Asymptotic Safety). Im UV ist die Theorie demnach wohldefiniert, jedoch nicht mittels Gravitonen im Sinne "kleiner Störungen mit schwacher Kopplung" formulierbar. Damit ist das Konzept der Gravitonen nicht fundamental. (*) liegt noch eine unbestätigte Annahme zugrunde, für die jedoch ziemlich gut abgesicherte Indizien vorliegen.

Weitere Ansätze wie Loop Quantum Gravity
Hier spielen Gravitonen überhaupt keine Rolle; es ist sogar relativ aufwändig, eine Näherung zu konstruieren, in der sie überhaupt wieder im IR auftauchen.
__________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.

Ge?ndert von TomS (16.02.16 um 23:28 Uhr)
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