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  #51  
Alt 10.03.09, 20:01
zeitgenosse zeitgenosse ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 529
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Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Ist das derselbe Einstein, der auch früher schon einige Beiträge marginaler Bedeutung in die Lorentz-Minkowski-Poincare -Theorie eingebracht hat ?

Hat sich ja doch ziemlich bemüht, der junge Mann.
Von marginal war nie die Rede!

So jung war Einstein im Jahre 1914 nun auch wieder nicht.

Zwei weitere Titel, die etwas Licht auf den "Adler" werfen:

- Alan Lightman, Einstein's Dreams

- Banesh Hoffman, Albert Einstein - Creator and Rebel

Gr. zg
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  #52  
Alt 10.03.09, 23:29
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Zitat:
Zitat von zeitgenosse Beitrag anzeigen
Von marginal war nie die Rede!

So jung war Einstein im Jahre 1914 nun auch wieder nicht.
...
Gr. zg
Meine Ironie war dir leider entgangen.
Gruß,
Uli
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  #53  
Alt 11.03.09, 06:45
zeitgenosse zeitgenosse ist offline
Guru
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 529
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Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Meine Ironie war dir leider entgangen.
In der Tat. Zur Zeit verstehe ich eben keinen Spass, weder hier, noch beruflich noch sonstwo. Ich nenne das die Marsphase.

Gr. zg
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  #54  
Alt 11.03.09, 16:51
Dietmar Dietmar ist offline
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Registriert seit: 22.12.2008
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Zitat:
Zitat von Uli Beitrag anzeigen
Der Name "Relativitätstheorie" stammt nicht von Einstein selbst. Andere (Minkowski (?) ) hatten seine Arbeiten zur SRT im Nachhinein als "Relativitätstheorie" bezeichnet.
Hallo Uli, siehe Geschichte der speziellen Relativitätstheorie und Alfred Bucherer

Zusammengefasst: Der Ausdruck "Relativtheorie" wurde von Max Planck 1906 für die "Lorentz-Einstein-Theorie" eingeführt, und zwar in der Arbeit "Die Kaufmannschen Messungen der Ablenkbarkeit der β-Strahlen in ihrer Bedeutung für die Dynamik der Elektronen. In: Physikalische Zeitschrift. 7, 1906, S. 753-761"
Der Ausdruck Relativitätstheorie selbst stammt von Alfred Bucherer, welcher ihn im nachfolgenden Diskussionsabschnitt zu Plancks Arbeit erwähnte. Einstein benutzte den selben Ausdruck erstmals 1907, obwohl ihm Invarianztheorie lieber gewesen wäre.

Ansonsten schwanke man eben zwischen "Lorentz-Einstein-Theorie" (als man die Theorien von Lorentz und Einstein noch nicht auseinanderhalten konnte), Relativtheorie, Relativitätstheorie, oder auch nur Relativitätsprinzip. Aber so weit ich weiß, dürfte ab ca. 1911 nur noch Relativitätstheorie benutzt worden sein.

Zitat:
Vielleicht war es Minkowski, der den Begriff "Relativitätstheorie" geprägt hatte.
Nein.

mfg
Dietmar
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Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen - Friedrich Nietzsche
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  #55  
Alt 11.03.09, 19:17
pauli pauli ist offline
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Registriert seit: 03.06.2007
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Zitat:
Zitat von Dietmar Beitrag anzeigen
(als man die Theorien von Lorentz und Einstein noch nicht auseinanderhalten konnte)
Verstehe ich nicht, quantitativ kann man sie soweit ich weiß immer noch nicht auseinanderhalten, während Einsteins Raumzeitkonzept von Beginn an ein völlig anderes war als irgendwie geartete Ätherkonzepte
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  #56  
Alt 11.03.09, 20:26
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.804
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Zitat:
Zitat von Dietmar Beitrag anzeigen
Hallo Uli, siehe Geschichte der speziellen Relativitätstheorie und Alfred Bucherer

Zusammengefasst: Der Ausdruck "Relativtheorie" wurde von Max Planck 1906 für die "Lorentz-Einstein-Theorie" eingeführt, und zwar in der Arbeit "Die Kaufmannschen Messungen der Ablenkbarkeit der β-Strahlen in ihrer Bedeutung für die Dynamik der Elektronen. In: Physikalische Zeitschrift. 7, 1906, S. 753-761"
Der Ausdruck Relativitätstheorie selbst stammt von Alfred Bucherer, welcher ihn im nachfolgenden Diskussionsabschnitt zu Plancks Arbeit erwähnte. Einstein benutzte den selben Ausdruck erstmals 1907, obwohl ihm Invarianztheorie lieber gewesen wäre.
...
Dietmar
Danke für die Klärung und den Link, Dietmar.

Gruß,
Uli
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  #57  
Alt 11.03.09, 21:08
Dietmar Dietmar ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 22.12.2008
Beitr?ge: 14
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Zitat:
Zitat von pauli Beitrag anzeigen
Verstehe ich nicht, quantitativ kann man sie soweit ich weiß immer noch nicht auseinanderhalten, während Einsteins Raumzeitkonzept von Beginn an ein völlig anderes war als irgendwie geartete Ätherkonzepte
Das lag daran, dass damals die Betonung nur auf die formalen und messbaren Konsequenzen des Relativitätsprinzips lag. Planck schrieb ("Das Prinzip der Relativität und die Grundgleichungen der Mechanik", Verhandlungen Deutsche Physikalische Gesellschaft 8: 136–141, 1906):
Zitat:
Zitat von Planck
Das vor kurzem von H. A. Lorentz und in allgemeinerer Fassung von A. Einstein eingeführte "Prinzip der Relativität", welches besagt, daß von zwei durch die Beziehungen [Lorentz-Transformationen] zusammenhängenden Bezugssystemen (x,y,z,t) und (x',y',z',t') keines mit größerem Rechte als das andere für die Grundgleichungen der Mechanik und Elektrodynamik benutzt werden und daher als "ruhend" bezeichnet werden kann...
Und in seiner nächsten Arbeit führte Planck (Walter Kaufmann folgend, der vom Relativitätsprinzip als der "Lorentz-Einsteinschen-Grundannahme" sprach) die Lorentz-Einstein-Theorie bzw. Relativtheorie ein ( "Die Kaufmannschen Messungen der Ablenkbarkeit der β-Strahlen in ihrer Bedeutung für die Dynamik der Elektronen", Physikalische Zeitschrift 7: 753-76, 1906):

Zitat:
Zitat von Planck
Ich habe die Rechnungen nur für diejenigen beiden Theorien durchgeführt, welche bis jetzt die meiste Ausbildung erfahren haben: die Abrahamsche, wonach das Elektron die Form einer starren Kugel hat, und die Lorentz-Einsteinsche, wonach das "Prinzip der Relativität" genaue Gültigkeit besitzt. Zur Abkürzung werde ich im folgenden die erste Theorie als "Kugeltheorie", die zweite als "Relativtheorie" bezeichnen.
Wichtig ist, dass sich Planck in beiden Arbeiten ausschließlich auf das Relativitätsprinzip bezieht, jedoch die Relativität der Zeit mit keinem Wort erwähnt (na, ja, der große Abwesende bei Plancks Schilderungen ist da leider Poincaré, aber was soll man machen.)
Im darauf folgenden Diskussionsabschnitt erwähnt nun Bucherer in einer etwas zusammenhanglos eingestreuten Kritik erstmals des Wort "Relativitätstheorie":

Zitat:
Zitat von Bucherer
Gegen die Einsteinsche Relativitätstheorie lassen sich gewisse Einwände erheben. Er wendet die Maxwellschen Gleichungen an, übersieht aber, dass gewisse Voraussetzungen nicht erfüllt sind, nämlich die Gültigkeit des Divergenztheorems der elektrischen Kraft.
Einstein erklärte die grundlegenden Bedeutung der Relativität der Zeit um 1907 nochmals, und zwar als er die begriffliche Unverträglichkeit des lorentzschen Äthers mit dem Relativitätsprinzip auflöste (Über das Relativitätsprinzip und die aus demselben gezogenen Folgerungen. In: Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik. 4, S. 411-462, 1907/1908):

Zitat:
Zitat von Einstein
Es zeigte sich aber überraschenderweise, daß es nur nötig war, den Begriff der Zeit genügend scharf zu fassen, um über die soeben dargelegte Schwierigkeit hinweg zu kommen. Es bedurfte nur der Erkenntnis, daß man eine von H. A. Lorentz eingeführte Hilfsgröße, welcher er "Ortszeit" nannte, als "Zeit" schlechthin definieren kann. Hält man an der angegebenen Definition der Zeit fest, so entsprechen die Grundgleichungen der Lorentzschen Theorie dem Relativitätsprinzip, wenn man nur die obigen Transformationsgleichungen durch solche ersetzt, welche dem neuen Zeitbegriff entsprechen. Die Hypothese von H. A. Lorentz und Fitzgerald erscheint dann als eine zwingende Konsequenz der Theorie. Nur die Vorstellung eines Lichtäthers als des Trägers der elektrischen und magnetischen Kräfte paßt nicht in die hier dargelegte Theorie hinein;
1909 war auch Planck der Zusammenhang vom RP mit dem neuen Zeitbegriff klar, wobei er gar Vergleiche mit Kopernikus anführte (Eight lectures on theoretical physics, delivered at Columbia University in 1909, New York: Columbia University Press, 1910):

Zitat:
Zitat von Planck
It need scarcely be emphasized that this new conception of the idea of time makes the most serious demands upon the capacity of abstraction and the projective power of the physicist. It surpasses in boldness everything previously suggested in speculative natural phenomena and even in the philosophical theories of knowledge: non-euclidean geometry is child's play in comparison. And, moreover, the principle of relativity, unlike non-euclidean geometry, which only comes seriously into consideration in pure mathematics, undoubtedly possesses a real physical significance. The revolution introduced by this principle into the physical conceptions of the world is only to be compared in extent and depth with that brought about by the introduction of the Copernican system of the universe.
mfg
Dietmar
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Ge?ndert von Dietmar (11.03.09 um 21:27 Uhr)
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  #58  
Alt 11.03.09, 23:10
pauli pauli ist offline
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Registriert seit: 03.06.2007
Beitr?ge: 1.473
Standard AW: Ausgangspunkt der SRT

Danke für die Infos
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