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  #11  
Alt 23.03.21, 09:05
Ich Ich ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beitr?ge: 2.423
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

Bernhards Link fürhrt auf eine etwas seltsame Person, die das Paper gelesen und den Fehler gefunden hat.

Ludwig führt als Zwangsbedingung ein, dass druckloser Staub (d.h. Sterne) um eine Achse rotiert. So etwas tut Staub nicht unter Gravitation, er würde stattdessen eher um den Mittelpunkt der Masseverteilung rotieren. Ludwig erzwingt die unnatürliche Bewegung, indem er die gravitomagnetische Kraft per Zwangsbedingung so hoch ansetzt, dass die die axiale Komponenete der Anziehungskraft kompensiert.
Das ist natürlich Käse, die gravitomagnetische Kraft ist in Wirklichkeit vernachlässigbar und die Sterne kreisen eben nicht alle um die selbe Achse.
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  #12  
Alt 23.03.21, 10:22
Timm Timm ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 26.03.2009
Ort: Weinstraße, Rheinld.Pfalz
Beitr?ge: 3.165
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Ludwig erzwingt die unnatürliche Bewegung, indem er die gravitomagnetische Kraft per Zwangsbedingung so hoch ansetzt, dass die die axiale Komponenete der Anziehungskraft kompensiert.
Wenn ich das recht verstehe wäre es reine Willkür die gravitomagnetische Kraft genau so hoch anzusetzen, dass DM nicht benötigt wird. Außerdem sollten Astronomen schon längst festgestellt haben, dass die Sterne im buldge um das Zentrum kreisen (nicht um eine Achse). Zumindest sollte es prinzipiell möglich sein, Ludwig zu falsifizieren.
__________________
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #13  
Alt 23.03.21, 10:52
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
Beitr?ge: 2.635
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

@Ich: Das ganze Thema ist doch nicht neu und wir hatten das auch schon mal auf astronews diskutiert, weil es schon früher einen anderen Autor (?) gab, der ebenfalls mit Gravitomagnetismus argumentiert hat.

Weißt du noch wie der Autor hieß? (*)

Es gab nämlich auch zu dessen Arbeiten bereits Gegendarstellungen auf arxiv.org.

(*) EDIT: Habe dazu das hier gefunden: https://arxiv.org/abs/astro-ph/0507619v1 von Cooperstock und Tieu, 2005
__________________
Freundliche Grüße, B.

Ge?ndert von Bernhard (23.03.21 um 11:07 Uhr)
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  #14  
Alt 23.03.21, 11:42
Ich Ich ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beitr?ge: 2.423
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

Ja, ich erinnere mich daran, und auch an die Widerlegung.
Wenn ich das Paper aber mit dem Wissen aus diesem Thread überfliege, dann haben die genau den selben Fehler gemacht: Die Sterne kreisen eigentlich um den Galaxienmittelpunkt, nicht um die Mittelachse. Wenn ich sie stattdessen um die Achse kreisen lassen will, muss ich die Gleichungen unphysikalisch modifizieren.
Das war mir damals nicht so klar, genausowenig wohl wie den Autoren solcher Paper.
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  #15  
Alt 23.03.21, 11:46
Ich Ich ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beitr?ge: 2.423
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Wenn ich das recht verstehe wäre es reine Willkür die gravitomagnetische Kraft genau so hoch anzusetzen, dass DM nicht benötigt wird.
Nö, sie muss genau so groß sein, dass die axiale Kraft verschwindet. Was das für die Rotationsgeschwindigkeit bedeutet, weiß ich nicht. Ich werden das Paper auch nicht lesen, habe mehr als genug andere Sachen zu tun.
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  #16  
Alt 16.05.21, 08:25
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
Beitr?ge: 2.635
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Ich werden das Paper auch nicht lesen, habe mehr als genug andere Sachen zu tun.
Habe gestern das Paper mal überflogen und finde es schon gut gemacht. Eine kurze Internetrecherche liefert aber, wie bereits gezeigt, unterschiedliche Beurteilungen.

Aktuell sehe ich noch einen Widerspruch zwischen der Überschlagsrechnung von G. Lisi und der Arbeit von Ludwig. Wäre für mich schon interessant zu wissen, wie stark der Gravitomagnetismus z.B. der Milchstraße denn nun im Detail ist. Hat Ludwig die Details korrekt beurteilt?

Vergessen darf man dabei natürlich auch nie die Vermessung des CMB, der ja auch recht deutlich auf Dunkle Materie hinweist.
__________________
Freundliche Grüße, B.
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  #17  
Alt 17.05.21, 11:20
Ich Ich ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beitr?ge: 2.423
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

Zitat:
Zitat von Bernhard Beitrag anzeigen
Aktuell sehe ich noch einen Widerspruch zwischen der Überschlagsrechnung von G. Lisi und der Arbeit von Ludwig. Wäre für mich schon interessant zu wissen, wie stark der Gravitomagnetismus z.B. der Milchstraße denn nun im Detail ist. Hat Ludwig die Details korrekt beurteilt?
Ludwig hat überhaupt nicht gerechnet, wie groß der Gravitomagnetismus ist. Er hat berechnet, wie groß er sein müsste, damit sein Spielzeugmodell für die Milchstraße funktioniert. Da dieses Modell nichts mit der Realität zu tun hat, kommt er auf absurd hohe Werte. Das hat mit "Details" nichts zu tun, seine ganze Methode ist einfach untauglich.

Wenn's interessiert: In Section 3 wird Druck vernachlässigt und trotzdem rein azimutale Bewegung gefordert:
Zitat:
Zitat von Ludwig
Consider the equilibrium (∂/∂t≡0) of a gravitationally confined dust configuration in rotation with negligible pressure (p≅0).
[...]
As a further simplification, consider an equilibrium with fluid velocity in the azimuthal direction only, that is, vv =vφφˆ.
Das geht nicht zusammen, weil bei der Umkreisung des galaktischen Zentrums naturgemäß jedes Teilchen (lies: Stern), das oberhalb der galaktischen Ebene ist, später auch unter diese tauchen muss.
Diese z-Bewegung der einzelnen Teilchen kann man unter "Druck" subsumieren, wenn man wie in der Thermodynamik vom einzelnen Teilchen auf die makroskopischen, statistischen Größen wie Druck und Dichte abstrahiert. Dann ist der geordneten Bewegung um die Achse eine ungeordnete Auf-Ab-Bewegung überlagert, und alles ist stabil.
Wenn man Druck vernachlässigt, bedeutet die Forderung nach rein azimutaler Bewegung jedoch, dass jeder einzelne Stern sich um die galaktische Achse bewegen muss, nicht um das Gravitationszentrum. Das tun die Sterne in Wirklichkeit natürlich nicht, und wenn sie es per Postulat doch tun sollen, dann muss man ein gigantisches gravitomagnetisches Feld einführen, das sie dazu zwingt - und das es in Wirklichkeit natürlich auch nicht gibt.

Ge?ndert von Ich (17.05.21 um 11:28 Uhr)
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  #18  
Alt 17.05.21, 12:05
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
Beitr?ge: 2.635
Standard AW: Galactic rotation curve and dark matter according to gravitomagnetism

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Das tun die Sterne in Wirklichkeit natürlich nicht, und wenn sie es per Postulat doch tun sollen, dann muss man ein gigantisches gravitomagnetisches Feld einführen, das sie dazu zwingt - und das es in Wirklichkeit natürlich auch nicht gibt.
So wird's verständlich. Danke.
__________________
Freundliche Grüße, B.
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