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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #1  
Alt 07.01.20, 09:44
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soon soon ist offline
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Sorry, aber das ist Käse.
Eine bessere Antwort als diese wäre gewesen:
"Was soll das heissen 'die Gleichung verändert sich' ?"


Sabine Hossenfelder hat in ihrem Blogeintrag zum Thema Schmetterlingseffekt geschrieben:
Zitat:
...no one would use quantum mechanics to predict the weather...
Wie würde man das Messproblem der Quantenmechanik auf eine Wettervorhersage übertragen?

Mein Vorschlag für eine denkbar einfache Antwort:
Sobald ich den Tsunami messe, kann ich keine Vorbereitungen mehr treffen.

Übertragung des Messproblems der Quantenmechanik auf den Finanzmarkt:
Sobald ich einen hohen Aktienkurs messe, kann ich die Aktie im Voraus nicht mehr billig kaufen.

Die Lösungen der Gleichung ändern sich also mit dem Voranschreiten der Entwicklung des Systems.
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  #2  
Alt 08.01.20, 00:39
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Zitat:
Zitat von soon Beitrag anzeigen
Eine bessere Antwort als diese wäre gewesen ...
Nee.

Die ursprüngliche Frage war

Zitat:
Zitat von soon Beitrag anzeigen
In welchem Zweig wird die Wahrscheinlichkeit realisiert?
Zunächst wird nicht eine Wahrscheinlichkeit realisiert, sondern ein Messergebnis wird mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit realisiert.

Darauf war meine Gegenfrage

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Raumfahrer entdecken auf einen Planeten mit völlig strukturloser, einförmiger Oberfläche vier symmetrisch platzierte, verschiedenfarbige Häuser. Nach der Rückkehr wird ihnen die Frage gestellt: „wo war das blaue Haus?
Beide Fragen sind sinnlos, denn ein Zweig ist genau dadurch definiert, dass ein bestimmtes Messergebnis vorliegt; die Antwort auf die Frage, in welchem Zweig ein bestimmter Messwert vorliegt, ist einfach „der Zweig, in dem der Messwert vorliegt“; es gibt neben den Messwerten kein weiteres Unterscheidungskriterium der Zweige. Genauso ist der Ort des blauen Hauses auf einer ansonsten völlig strukturlosen Oberfläche ausschließlich dadurch ausgezeichnet, dass dort das blaue Haus steht; die Antwort auf die Frage, wo das blaue Haus stand, ist einfach „da, wo das blaue Haus stand“; es gibt neben den Häusern kein spezifischen Merkmale der Orte auf der strukturlosen Oberfläche.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.

Ge?ndert von TomS (08.01.20 um 00:53 Uhr)
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  #3  
Alt 08.01.20, 04:06
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soon soon ist offline
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
...es gibt neben den Häusern kein spezifischen Merkmale der Orte auf der strukturlosen Oberfläche.
Das sehe ich anders. Selbst wenn alle Häuser die selbe Farbe (selbe Wahrscheinlichkeit des Messergebnisses) haben, ist die Frage nicht sinnlos.

Die Endlich-Abzählbarkeit der Orte mit Häusern ist bereits ein Merkmal.

Ich habe eine schwarze und eine schwarze Kugel in einer Urne.

Ich ziehe eine schwarze Kugel.

Die Aussage 'In der Urne befindet sich noch eine schwarze Kugel' ist nicht sinnlos.
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  #4  
Alt 08.01.20, 08:30
n4mbuG0t0 n4mbuG0t0 ist offline
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Zitat:
Zitat von soon Beitrag anzeigen
Das sehe ich anders. Selbst wenn alle Häuser die selbe Farbe (selbe Wahrscheinlichkeit des Messergebnisses) haben, ist die Frage nicht sinnlos.

Die Endlich-Abzählbarkeit der Orte mit Häusern ist bereits ein Merkmal.

Ich habe eine schwarze und eine schwarze Kugel in einer Urne.

Ich ziehe eine schwarze Kugel.

Die Aussage 'In der Urne befindet sich noch eine schwarze Kugel' ist nicht sinnlos.
Aber das ist auch nicht die äquivalente Frage zu "Welcher Zweig?". Die äquivalente Frage wäre: Aus welcher Urne hast du die schwarze Kugel gezogen?.

Da die Urnen sich nur durch die Farbe der darin enthaltenen Kugeln unterscheiden, wäre die einzig mögliche Antwort: aus der Urne mit den schwarzen Kugeln. Diese Frage ist also sinnlos, wenn man weiß dass du eine schwarze Kugel gezogen hast.
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  #5  
Alt 08.01.20, 10:38
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Die Frage, für mich, ist, ob ich überhaupt sinnvoll von "Zweigen" sprechen kann, ohne die "Zweige" bezeichnen zu müssen.

Beispiel:
Ich habe eine Hintereinanderausführung von Verzweigungen.

Ein Galtonbrett, mit dem Unterschied, dass zwar die Anzahl der Pinne pro Ebene bekannt ist, aber die Durchnummerierung der Pinne bei jedem Durchgang beliebig wechselt.

Das Endergebnis in der untersten Ebene ist Gleichverteilung statt Normalverteilung.


Wenn ich darüber hinaus überhaupt keine Kennzeichnung der Pinne habe, dann kann ich keinen einzigen Pfad benennen.
Und wenn das nicht funktioniert, kann ich dann bei der ersten Ebene überhaupt sinnvoll von Verzweigung sprechen?
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  #6  
Alt 08.01.20, 11:57
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Zitat:
Zitat von soon Beitrag anzeigen
Die Frage, für mich, ist, ob ich überhaupt sinnvoll von "Zweigen" sprechen kann, ohne die "Zweige" bezeichnen zu müssen.
Du bezeichnest die Zweige mit dem je Zweig vorliegenden Messergebnis - aber mit nichts sonst.
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  #7  
Alt 09.01.20, 00:46
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Du bezeichnest die Zweige mit dem je Zweig vorliegenden Messergebnis - aber mit nichts sonst.
Deine Pfadbeschreibung durch ein Galtonbrett ist

links, rechts, rechts, links, rechts, links, links,

oder

50%, 50%, 50%, 50%, 50%, 50%, 50% ?
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  #8  
Alt 09.01.20, 05:50
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TomS TomS ist offline
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Im wesentlichen ja.

Übertragen auf die QM für eine Verzweigung bzgl. einer Spinmessung an einem System mit Spin ½, d.h. Messwerten ±½ sowie Anzeige und Beobachtung der zugehörigen Zeigerpositionen ↑ und ↓

a|+½, ↑, beobachtet ↑> + b|-½, ↓, beobachtet ↓ >

wobei

|a|² + |b|² = 1
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  #9  
Alt 09.01.20, 05:36
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Standard AW: Bohrende Quantenfrage

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Du bezeichnest die Zweige mit dem je Zweig vorliegenden Messergebnis - aber mit nichts sonst.
Der Physiker weiss nach der Messung, ob er sich in dem "30%-Zweig" oder dem "70%-Zweig" wiederfindet.

Warum nochmal genau muss sich nach der VWI ein Physiker in dem "30%-Zweig" und ein anderer zeitgleich in dem "70%-Zweig" wiederfinden?

'Anderer "Zweig", anderer Physiker' gilt auch bei nacheinander ausgeführten Messungen, da sich der Physiker weiterentwickelt hat.
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Stichworte
interpretationen, nicht-lokalität, quantenmechanik, superposition


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