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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
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#51
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
Zitat:
Im übrigen gehts es doch gar nicht darum, dass die VWT eine 'fasifizierbare Alternative' ... zur QT sein soll. Sie 'ist' die QT. Es geht allenfalls darum welche 'Deutung' die vernünftigste ist. (und ich sehe es als 'unvernünftig' an, dass z.B. 'meine Beobachterposition im Multiversum' irgendwie bevorzugt vor allen anderen sein soll --> und das hat 'erhebliche' Auswirkung auf das menschliche Selbtsbild und damit auch auf das was wir Kultur und Wissenschaft nennen(!)) Ich möchte nochmal eine Diskussion Wittgensteins mit einem Bekannten anbringen: Sagen Sie mir, warum die Leute immer behaupten, es sei für die Menschen eine ganz natürliche Annahme gewesen, dass die Sonne um die Erde kreist und die Erde selbst sich nicht dreht" Darauf erwiderte der Bekannte: "Nun ja, es hat doch den Anschein, als würde die Sonne um die Erde kreisen?" Worauf Wittgenstein fragte: "Wie hätte es denn ausgesehen, wenn es den Anschein gehabt hätte, dass die Erde sich dreht? Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli Ge?ndert von Gandalf (08.07.09 um 20:03 Uhr) |
#52
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
Zitat:
Das Universum, das aus allen möglichen Welten besteht, ist das einfachste denkbare Universum. Es braucht keinen Gott, der entscheidet, welche Welten verwirklicht werden und welche nicht. Es braucht keinen Gott, der würfelt. Das Universum, das aus allen möglichen Welten besteht, enthält null Information. Genau so, wie eine Bibliothek, die alle nur denkbaren Bücher enthält, null Information enthält. Denn wenn du in dieser Bibliothek ein Buch suchst, musst du als Suchabfrage den gesamten Text des Buchs eingeben. Der Erkenntnisgewinn besteht darin, dass wir wissen, wo wir noch nach Erklärungen suchen müssen und wo nicht. Die Physik reduziert sich dann auf reine Mathematik. Als Student wäre ich rasend geworden, wenn irgendein Mathematiker behauptete, so etwas sei möglich! Ich denke aber, so wird es heraus kommen: Die Mathematiker werden dieses "Alle-Welten Universum" beschreiben können, das insgesamt null Information enthält. Eine Welt dieses Universums wird unsere Welt sein. Und unsere Welt enthält sehr wohl Information. So wie jedes einzelne Buch der obigen Bibliothek Information enthält. Die Physiker werden nachprüfen können, ob in unserer Welt irgendetwas vorkommt, das nicht im mathematischen Modell steckt. Wenn es so wäre, wäre dies für mich der Beweis, dass es einen Gott gibt. Denn dann muss irgendein Effekt dafür sorgen, dass das Universum mehr enthält als null Information. Diesen Effekt könnte man mit gutem Gewissen "Gott" nennen. (Was natürlich nicht bedeuten würde, dass dies ein bewusst denkendes Wesen ist, das die Bibel geschrieben hat.) Aus Sicht der Physik ist dies ein kleiner Erkenntnisgewinn. Aus Sicht der Philosophie und der Theologie wäre der Erkenntnisgewinn geradezu überragend. Denn das hat kaum jemand erwartet, dass wir plötzlich beweisen können, dass es für das Dasein der Welt keinen Gott braucht. |
#53
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
Zitat:
ich habe dazu ein wenig bei Anton Zeilinger kibitzt. Es betrifft das Experiment mit den Greenberger-Horne-Zeilinger-Zuständen, das den lokalen Realismus widerlegt. Zitat aus der Spektrum der Wissenschaft Ausgabe 11/08 Beitrag "Die Wirklichkeit der Quanten": "Eine "lokal realistische" Theorie wäre eine Naturbeschreibung, die zwei einfache Annahmen trifft. Die Lokalitätsannahme besagt, dass das Messergebnis auf einer Seite, sagen wir bei A, nicht davon abhängt, was Bob mit seiner Messstation B misst - welche Polarisatorstellung er wählt, ja sogar, ob er überhaupt eine Messung an seinem Photon durchführt. Die Realitätsananhme bedeutet: Das Messergebnis spiegelt vor der Messung existierende Eigenschaften der Teilchen - eventuell unter Einschluss von Eigenschaften des Messapparats - wider. Eine solch "lokal realistische" Erklärung mutet sehr plausibel an. Man beobachtet ja: Falls beide Polarisatoren gleich orientiert sind, zeigen sie immer das gleiche Resultat an. In diesem Fall sind also beide Photonen horizontal oder beide vertikal polarisiert. Was würde daher näher liegen als anzunehmen, dass die Photonen schon mit diesen entsprechenden Polarisationen "geboren" wurden? Oder wenigstens, dass für beide Photonen in irgendeiner Weise feststeht, welche Polarisation sie bei der Messung zeigen sollen. Nimmt man dies an und zudem, dass das Messergebnis an einem Photon unabhängig davon ist, was gerade dem anderen weit entfernten Photon zustösst, so gelangt man zum Bild des "lokalen Realismus"." Gruss, Marco Polo |
#54
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
Zitat:
in seinem Buch "Einsteins Schleier" berichtet Zeilinger von Experimenten, bei denen die Orientierung der Polarisatoren "im allerletzten Moment" geändert wurde, ein Informationsaustausch zwischen den Photonen also nicht möglich war. Deren Resultate stimmen mit den Vorhersagen der QM überein. Er kommt zu dem Schluß, "daß ein lokal realistisches Bild der Welt mit der Naturbeobachtung nicht vereinbar ist." Gruß, Timm |
#55
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
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www.lhc-facts.ch |
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
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www.lhc-facts.ch |
#57
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
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Und nun die banale Feststellung: Solange wir uns auf die Beschreibung des Sichtbaren beschränken, gibt es diese Weltformel nicht. Was ist so erstaunlich und unbegreiflich daran? -Im Alltag sind wir uns doch gewöhnt, dass wir nicht alles sehen. Weshalb sollten wir im Universum alles sehen können? Weshalb sollte ausgerechnet der Teil des Universums, den wir zufällig sehen können, ein abgeschlossenes Ganzes bilden? Es ist nicht konsequent, ständig so zu tun, als suchten wir nach einer Weltformel, wenn wir in Wirklichkeit nur das beschreiben, was wir zufälligerweise sehen können. Ich verstehe auch nicht, weshalb ich die Dinge, die ich hätte sehen können, aber nicht gesehen habe, anders behandeln soll als die Dinge, die ich nicht sehen kann. Ich weiss ganz einfach nicht sicher, was dort geschah! Alles, was darüber geschrieben und gesagt wird, ist Spekulation. Punkt. Ge?ndert von Philipp Wehrli (09.07.09 um 08:09 Uhr) |
#58
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
Das Standarwerk, das die VWT in "jüngerer Zeit reanimierte", dürfte die Arbeit von De Witt sein:
Bryce S. DeWitt: "Quantum mechanics and reality", Vol. 23 No. 9, Sep. 1970 www.phys.uu.nl/igg/jos/foundQM/qm_reality.pdf "Of the three main proposals of solving this dilemma, I will focus on one that pictures the universe as continually into a multiplicity of mutually unobservable but equally real worlds, in each one of which a measurement gives a definite result. Although this proposal leads to a bizzare world view, it may be the most satisfying answer aet advanced." Selbst die Päpste der VWT verspüren also einen etwas bitteren Nachgeschmack ("bizarre world view"). Das kann man doch nicht verdrängen: eine irre Anzahl unbeobachtbarer paralleler Universen, deren Anzahl zudem phantastisch schnell wächst. Wenn das nicht bizarr ist ! Gruß, Uli |
#59
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
Zitat:
ja, das sind die Experimente mit der "verzögerten Entscheidung". Ich interpretiere Zeilinger auch so wie du, dass ein lokal realistisches Bild der Welt mit der Naturbeobachtung nicht vereinbar ist. Zeilinger schreibt auf Seite 71 seines Buches [1] dazu folgendes: Zitat:
Mit freundlichen Grüßen Eugen Bauhof [1] Anton Zeilinger Einsteins Schleier. Die neue Welt der Quantenphysik. München 2003. ISBN=3-406-50281-4. Erste Auflage. Achte Auflage: http://www.science-shop.de/blatt/d_s...k_nr=030101162
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen – ihm hatte ich das gar nicht zugetraut! Hermann Minkowski Ge?ndert von Bauhof (09.07.09 um 10:53 Uhr) Grund: Link zum Buch eingefügt. |
#60
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AW: Messung im Dopelspaltexpt...
Zitat:
Dass diese natürlich mit der Naturbeobachtung nicht vereinbar ist, ist klar. Im gleichen Beitrag der Spektrum der Wissenschaft steht dazu folgendes: "Um die Verschränkung von zwei Photonen zu testen, messen A (Alice) und B (Bob) die Polarisation "ihres" Photons und vergleichen die Ergebnisse. Beide Polarisatoren können beliebig um die Strahlachse gedreht werden. Die Verschränkung von drei Teilchen ergibt GHZ-Zustände, benannt nach ihren Entdeckern Greenberger, Horne und Zeilinger. Für bestimmte Polarisator-Orientierungen kann man aufgrund der Messungen an zwei Photonen mit Sicherheit die Polarisation des dritten Photons vorhersagen - entweder V (vertikal) oder H (horizontal). Interessanterweise ist die Vorhersage der Quantenmechanik in diesem Fall genau entgegengesetzt zu der des lokalen Realismus. Verlangt also die Quantenmechanik, dass ein bestimmtes Photon horizontal polarisiert sein muss, so postuliert der lokale Realist, es habe orthogonal dazu orientiert zu sein, also vertikal. Die Experimente bestätigen eindeutig die quantenmechanische Vorhersage." Gruss, Marco Polo |
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