Zitat:
Zitat von SuperpositionSimon
Ich werfe die Münze beispielsweise auf den Boden, schaue aber nicht hin. Nach kurzer Zeit kommt die Münze zur Ruhe. Wüsste ich alle Anfangsbedingungen und die Beschaffenheit des Bodens der Luftdichte etc., könnte man eindeutig und ohne Wahrscheinlichkeiten vorhersagen, ob Kopf oder Zahl gefallen ist. Da ich diese Parameter aber nicht kenne, weiß ich das Ergebnis nicht und es kommen Wahrscheinlichkeiten für Kopf oder Zahl ins Spiel.
Dabei stelle ich mir folgende Frage:
Die Münze ist in Ruhe, der Beobachter hat aber noch nicht hingesehen. Steht das Ergebnis (Kopf oder Zahl) zu diesem Zeitpunkt schon fest, oder steht es erst fest, wenn ich hinsehe? Das Ergebnis wäre somit solange ich nicht hinsehe in Superposition.
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Da wir hier von klassischen Wahrscheinlichkeiten bzw. Unkenntnis reden, ist der Begriff
Superposition falsch. Er hat eine präzise Bedeutung, die im Rahmen der Quantenmechanik zutrifft, im Rahmen der klassischen Physik nicht. Im Falle einer „Quantenmünze“ wäre er zutreffend.
Also formulieren wir um: Die Münze ist in Ruhe, der Beobachter hat aber noch nicht hingesehen. Steht das Ergebnis (Kopf oder Zahl) zu diesem Zeitpunkt schon fest, oder steht es erst fest, wenn ich hinsehe? Das Ergebnis wäre somit - solange ich nicht hinsehe -
- festgelegt jedoch unbekannt,
- noch nicht festgelegt.
- Eine derartige Aussage ist sinnlos
(1) ist die wohl die übliche Auffassung, (2) wäre evtl. eine Position im Rahmen des Idealismus, (3) wäre die Antwort der Positivisten, die eine nicht anhand von Tatsachen überprüfbare Aussage als sinnlos ablehnen.
Jedenfalls ist das letztlich keine Frage der Physik sondern der Metaphysik.