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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #1  
Alt 10.09.21, 09:59
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.080
Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
...
Gläubige haben nach meiner Erfahrung mehr Probleme mit Atheisten als umgekehrt.
Der Atheist kann den Standpunkt eines Gläubigers einnehmen und versuchen zu verstehen, ohne dass sein eigenes Weltbild dabei beschädigt wird.

Der Gläubige kann hingegen niemals ernsthaft versuchen die Weltsicht eines Atheisten zu teilen. Wenn er das tun würde, wäre der Zweifel bei ihm geweckt, weil er nämlich gedanklich zulassen müsste, daß es Gott nicht gibt…
Atheisten sind doch genauso "Gläubige", denn sie glauben, dass es keinen Gott gibt.

Die "wahrhaft Weisen" sind die, die zugeben, es nicht zu wissen, und sich vielleicht gar nicht drum scheren, da sie es für irrelevant halten.
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  #2  
Alt 10.09.21, 10:10
Bernhard Bernhard ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 14.06.2017
Beitr?ge: 2.650
Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Die "wahrhaft Weisen" sind die, die zugeben, es nicht zu wissen, und sich vielleicht gar nicht drum scheren, da sie es für irrelevant halten.
Solche Agnostiker sind dann auch Gläubige, weil sie glauben, dass "Gott" irrelevant ist.

Ich tippe darauf, dass es da unter den Agnostikern auch unterschiedliche Ansichten gibt.
__________________
Freundliche Grüße, B.
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  #3  
Alt 10.09.21, 18:08
sirius sirius ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 19.02.2013
Beitr?ge: 1.055
Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Ein langjähriger Freund von mir wurde in einem Gespräch ganz schnell vom Atheisten zum Agnostiker.

Seine Argumentation war so, daß er meinte zwar Atheist zu sein, „ABER WENN ES GOTT DOCH GEBEN SOLLTE….“

Ein Atheist zieht die Möglichkeit, daß Gott existieren könnte, gar nicht in Betracht!
Deswegen ist er ja Atheist
__________________
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Stephen Hawking
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  #4  
Alt 11.09.21, 11:08
Mirko Buschhorn Mirko Buschhorn ist offline
Aufsteiger
 
Registriert seit: 19.06.2021
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Beitr?ge: 89
Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Die "wahrhaft Weisen" sind die, die zugeben, es nicht zu wissen.
Das ist auch mein Weltbild. Haben uns nicht schon Werner Heisenberg und Kurt Gödel gelehrt, dass wir niemals alles über die Natur und Mathematik wissen können?

Ich halte es zum Beispiel für durchaus legitim zu denken: Wenn es eine Gott gäbe, könnte es sein Wunsch sein, dass die Menschen auf der Erde Nächstenliebe praktizieren, statt Andersdenkende als Ungläubige abzustempeln.
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  #5  
Alt 11.09.21, 12:19
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
Singularität
 
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Beitr?ge: 1.379
Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Und sich nicht die Erde untertan machen, sondern den Fortschritt an Wissen und Technik allen zu gute kommen lassen.
__________________
It seems that perfection is attained not when there is nothing more to add, but when there is nothing more to remove — Antoine de Saint Exupéry
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  #6  
Alt 11.09.21, 14:09
sirius sirius ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 19.02.2013
Beitr?ge: 1.055
Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von Mirko Buschhorn Beitrag anzeigen
Das ist auch mein Weltbild. Haben uns nicht schon Werner Heisenberg und Kurt Gödel gelehrt, dass wir niemals alles über die Natur und Mathematik wissen können?

Ich halte es zum Beispiel für durchaus legitim zu denken: Wenn es eine Gott gäbe, könnte es sein Wunsch sein, dass die Menschen auf der Erde Nächstenliebe praktizieren, statt Andersdenkende als Ungläubige abzustempeln.

Natürlich ist es legitim (im Sinne der korrekten Wortbedeutung) das zu denken was Du meinst.
Ob es allerdings logisch ist, kann man als kritisch denkender Mensch durchaus hinterfragen.
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  #7  
Alt 15.09.21, 09:49
Mirko Buschhorn Mirko Buschhorn ist offline
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Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von sirius Beitrag anzeigen
Natürlich ist es legitim (im Sinne der korrekten Wortbedeutung) das zu denken was Du meinst.
Ob es allerdings logisch ist, kann man als kritisch denkender Mensch durchaus hinterfragen.
Ja, kann man. Für mich sind sämtliche Religionen ohne Ausnahme Erfindungen von Menschen. Sie bieten Sinn, Rituale und Identität. Ziel aller Menschen im 21. Jahrhundert sollte es sein, alle Religionsformen, die Schaden anrichten, aufzugeben. Leider sind wir davon noch weit entfernt. Aber schließlich hat die Menschheit es auch geschafft, Kannibalismus komplett aufzugeben.

Schaden entsteht schnell, zum Beispiel durch einen Absolutheitsanspruch.

Die katholische Kirche ist weltweit die größte Organisation in der Diskriminierung zum offiziellen Programm gehört. Ich halte es für sehr schädlich, wenn Frauen und Männer unterschiedliche Rechte haben. Auch das sollte im 21. Jahrhundert verschwinden.

Ge?ndert von Mirko Buschhorn (16.09.21 um 13:31 Uhr)
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  #8  
Alt 15.09.21, 10:06
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
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Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von Mirko Buschhorn Beitrag anzeigen
Ja, kann man. Für mich sämtliche Religionen ohne Ausnahme Erfindungen von Menschen. ...
Das besagt noch lange nicht, dass sie sinnlos oder falsch sind.
Letztlich sind doch auch die Physik und die Mathematik nur Erfindungen der Menschen; irgendjemand macht plausibel klingende Annahmen und alle denken, das ist die Wirklichkeit.
Immerhin ist die Physik viel pragmatischer als die Religionen; man ist bereit, die Annahmen zu verwerfen bzw. zu verändern, wenn Beobachtungen eines Tages gegen so eine Annahme sprechen.

Das wahre Problem von Religionen sehe ich nicht darin, dass man unsere Existenz zu transzendieren versucht, sondern in den Absolutheitsansprüchen einiger (leider der meisten).

Ge?ndert von Hawkwind (15.09.21 um 10:09 Uhr)
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  #9  
Alt 16.09.21, 13:37
Mirko Buschhorn Mirko Buschhorn ist offline
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Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Das besagt noch lange nicht, dass sie sinnlos oder falsch sind. Letztlich sind doch auch die Physik und die Mathematik nur Erfindungen der Menschen; irgendjemand macht plausibel klingende Annahmen und alle denken, das ist die Wirklichkeit. Immerhin ist die Physik viel pragmatischer als die Religionen; man ist bereit, die Annahmen zu verwerfen bzw. zu verändern, wenn Beobachtungen eines Tages gegen so eine Annahme sprechen.
Richtig, Religionen können sinnvoll sein. Naturwissenschaften verwerfen Annahmen, wenn sie neuen Beobachtungen widersprechen. Religionen sind aber keine Naturwissenschaften, was nicht heißt, dass religiöse Annahmen sich mit der Zeit nicht verändern können. Sollte es Ehen nur zwischen Mann und Frau geben? Vor 100 Jahren lautete die Antwort durchweg ja. Heute hängt die Antwort von der jeweiligen Religion ab. Eine solche Frage hat größtenteils nichts mit Naturwissenschaften zu tun, deswegen halten sich diese zurecht raus.
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  #10  
Alt 19.09.21, 23:54
sirius sirius ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Ist der Unterschied zwischen Atheisten und Theisten wirklich so groß?

Zitat:
Zitat von Mirko Buschhorn Beitrag anzeigen
Ja, kann man. Für mich sind sämtliche Religionen ohne Ausnahme Erfindungen von Menschen. Sie bieten Sinn, Rituale und Identität. Ziel aller Menschen im 21. Jahrhundert sollte es sein, alle Religionsformen, die Schaden anrichten, aufzugeben. Leider sind wir davon noch weit entfernt. Aber schließlich hat die Menschheit es auch geschafft, Kannibalismus komplett aufzugeben.

Schaden entsteht schnell, zum Beispiel durch einen Absolutheitsanspruch.

Die katholische Kirche ist weltweit die größte Organisation in der Diskriminierung zum offiziellen Programm gehört. Ich halte es für sehr schädlich, wenn Frauen und Männer unterschiedliche Rechte haben. Auch das sollte im 21. Jahrhundert verschwinden.
Zur RKK kann man vieles anmerken und viele Mißstände thematisieren.
Für wirklich bedenklich halte ich aber die Tatsache, daß im 21. JH noch offiziell Exorzismus betrieben wird und Exorzisten im Einsatz sind.
DAS ist in der Tat mittelalterlich und hat mit Aufklärung und einem Ankommen in der Neuzeit nichts zu tun.
Über den Geisteszustand von Menschen, die einer solchen Organisation angehören bzw. anhängen, mag ich gar nicht nachdenken und hier auch weiter nichts dazu schreiben. Es gibt immer noch sehr viele Menschen, die im Punkt ihrer Religionszugehörigkeit eine „gespaltene Persönlichkeit“ haben.

„Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust….“ Dieses Zitat aus dem „Faust“ von Goethe kann man in diesem Zusammenhang mE getrost verwenden
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Stephen Hawking
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