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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #101  
Alt 15.12.07, 22:06
orca orca ist offline
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Standard AW: Suche nach Abweichungen vom Relativitätsprinzip

Zitat:
Zitat von JGC Beitrag anzeigen
Hi

So wie die Sache aussieht kommt man nicht drum herum, dem Vakuum doch eine substanzielle Eigenschaft zuzuschreiben..

Dann wäre das alles kein Problem..

Jedes bekannte Medium verändert doch seine Parameter wie seine Leitfähigkeiten und deren Signaldämpfungen, wenn es entsprechend unter Druck gesetzt wird..

Und ist das Vakuum in der Nähe von Masse nicht auch anderen Bedingungen unmterworfen wie im freien Raum??


JGC
Zitat:
Quantengravitation ohne Raumzeitkrümmung !
Prof. Dr. Roman Sexl war Vorstand am Institut für Theoretische Physik der Universität Wien und Abteilungsleiter am Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Dr. Herbert Kurt Schmidt ist Oberstudienrat am Ludwig-Georgs-Gymnasium zu Darmstadt

Sie schreiben in ihrem Buch

R. Sexl / H. K. Schmidt: Raum - Zeit - Relativität
3. durchges. Aufl., Nachdr. - Braunschweig;
Wiesbaden: Vieweg, 1991

Zitat:
5.5 Uhren im Schwerefeld

(...) Wir werden im folgenden mit verhältnismäßig einfachen Überlegungen den Einfluß der Gravitation auf den Gang von Uhren herleiten. Dabei soll gezeigt werden, daß eine Uhr auf einem Berg schneller geht als eine Uhr im Tal. Dieser (...) Effekt der Gravitation ist allerdings so klein, daß er nur mit Atomuhren nachgewiesen werden kann.
Um Mißverständnissen vorzubeugen, sei betont, daß es hier nicht darum geht, den Einfluß eines unterschiedlichen Gravitationsfeldes auf solche Uhren zu untersuchen, die ihr Zeitmaß mit Hilfe der Erdanziehung erzeugen. Sanduhren scheiden also ebenso aus, wie alle Uhren mit Schwerependel. Von den hier benutzten Uhren verlangen wir, daß ihr Gang unberührt davon bleibt, ob wir die Uhren auf den Kopfstellen, oder in irgendeine andere Lage bringen. Ebenso wie Atomuhren erfüllen Uhren mit elektrischen Schwingkreisen als Unruh diese Forderung. Wir betrachten zwei gleiche Uhren, die aus je einem hochfrequenten Schwingkreis bestehen. Um den synchronen Gang der beiden Uhren zu überprüfen, stellen wir die beiden Schwingkreise nebeneinander auf und vergleichen deren elektrische Schwingungen mit Hilfe eines Oszillographen. Sind die beiden Uhren voneinander entfernt aufgestellt, so ist ein Vergleich möglich, wenn die beiden hochfrequenten Schwingkreise Radiowellen ausstrahlen. Über eine Antenne können wir an jedem Ort die beiden Radiowellen empfangen und deren Frequenz f messen. Da die Frequenz der Radiowellen gleich der Frequenz der Schwingkreise ist, vergleichen wir auf diese Weise indirekt den Gang der beiden Uhren.
Für die folgenden Überlegungen benötigen wir das Teilchenbild der elektromagnetischen Strahlung. Photonen, wie man die Lichtteilchen nennt, haben die Energie E = h f, wobei f die Frequenz der Strahlung und h = 6,625 10-34 Js das Plancksche Wirkungsquantum ist. Die Masse eines Photons ergibt sich zu m = E / c² = h f / c².
(....) Wir betrachten nun die beiden von den Schwingkreisen ausgesandten Radiowellen im Photonenbild. Ein Schwingkreis ist im Tal und ein Schwingkreis auf dem Berg aufgestellt. Der Empfänger befindet sich auf halber Höhe zwischen den beiden Schwingkreisen (....). Photonen, die der Sender im Tal ausstrahlt, müssen den Berg 'hinaufsteigen'. Dazu benötigen sie Energie, die sie ihrer Photonenenergie E = h f entnehmen. Beim Empfänger angekommen, ist daher die Photonenenergie kleiner und mit E = h f auch die Frequenz der Radiowelle. Für die Photonen, die der Sender auf dem Berg aussendet, sind die Verhältnisse gerade umgekehrt. Demnach treffen beim Empfänger zwei Radiowellen mit verschiedener Frequenz ein. Die Frequenz der von oben kommenden Radiowelle ist größer als die Frequenz der vorn unten kommenden Welle.(....)

In der Höhe gehen Uhren schneller

Neben dem (...) Geschwindigkeitseffekt gibt es einen (...) Gravitationseffekt. Wir leiten den quantitativen Zusammenhang her: Befindet sich der Empfänger in der Höhe H', so ist die Photonenenergie der aufsteigenden Photonen um DE_Tal = m g H' kleiner, wenn sie beim Empfänger ankommen; m ist die Masse eines Photons und g = 9,8 m/s2 ist die Erdbeschleunigung. Die Energie E = m g H ist die potentielle Energie eines Körpers im Schwerefeld der Erde. Die Photonen, die von der Höhe H des Berges `hinabfallen', gewinnen den Energiebetrag

DE_Berg = m g (H - H').

Beim Empfänger angekommen, unterscheidet sich die Energie der beiden Photonen um
DE = DE_Berg + DE_Tal = m g (H - H') + m g H' = m g H
Für den Frequenzunterschied Df der beiden Wellen folgt aus der Gleichung
E = h f

DE = h Df.

Lösen wir diese Gleichung nach Df auf und setzen DE = m g H ein, so ergibt sich

Df = DE / h = m g H / h

Dieser Frequenzunterschied ist unabhängig von der Höhe H', in der sich der Empfänger befindet. Die Photonenmasse m ersetzen wir mit Hilfe der Gleichung
m = E / c² = h f / c² und erhalten

Df = (g H / c²) f.

Eine Uhr, deren Uhrwerk mit der Frequenz f geht, hat in der Höhe H eine um Df höhere Frequenz. Die Zeitanzeige t der Uhr ist proportional zu ihrer Frequenz f. Die Abweichung in der Zeitanzeige Df ist daher auch proportional zur Frequenzänderung Df. Es gilt
Df / f = Dt / t.
Damit folgt aus obiger Gleichung Dt_g = (g H / c²) t.

Nach der Zeit t geht eine Uhr in der Höhe H um die Zeit

Dt_g = (g H / c²) t

vor im Vergleich zu einer Uhr am Boden.

Der Gang einer Uhr hängt also nicht allein von ihrer Bewegung ab, sondern auch von dem Gravitationsfeld, in dem sie sich befindet. Im Weltall, fern von schweren Massen, gehen Uhren schneller, während sie in der unmittelbaren Nachb*****aft von Sternen langsamer gehen.
Im Gravitationsfeld der Erde ist dieser Effekt jedoch so klein, daß man ihn zunächst für nicht meßbar hielt. So geht zum Beispiel eine Uhr auf der Spitze des Montblanc (H = 4 180 m) in 50 Jahren im Vergleich zu einer Uhr auf Meereshöhe nur um Dt_g = 0,7 ms vor:


Dt_g = (g H / c²) t = 2,28 * 10^-11 a = 0,7 ms

Sie sehen, es besteht kein Anlaß für jemand, der in den Bergen wohnt, wegen dieser 'Lebensdehnung' in die Ebene zu ziehen.
Obwohl der Effekt so klein ist, gelang den Amerikanern Pound, Rebka und Snider in den Jahren 1960 bis 1965 der experimentelle Nachweis. Dies war möglich mit Hilfe des von Rudolf Mößbauer entdeckten und nach ihm benannten Effekts. Mößbauer hatte erkannt, daß man bei der Absorption von Gammastrahlung äußerst geringe Frequenzunterschiede nachweisen kann. Die von einem Atomkern emittierte Gammastrahlung wird von einem anderen Kern gleicher Art nur dann absorbiert, wenn die Frequenz der Strahlung nahezu unverändert ist. Pound, Rebka und Snider hatten am Boden eines etwa 25 m hohen Turms der Harvard-Universität eine y-Strahlungsquelle aufgestellt und oben im Turm einen Absorber angebracht. Wegen der Frequenzverschiebung, bedingt durch das Aufsteigen der Photonen, konnte die Strahlung nicht absorbiert werden. Bewegt man jedoch die Quelle ein wenig in Richtung des Absorbers, so gibt man den Photonen etwas Energie. Diese zusätzliche kinetische Energie erhöht die Frequenz und die Strahlung wird absorbiert. So konnte man eine relative Frequenzverschiebung von Df / f = 2,5 * 10^-15 nachweisen und die Formel für den Gravitationseffekt mit einer Meßgenauigkeit von 1 % bestätigen. Um eine Vorstellung von der Präzision dieser Messungen zu erhalten, sei bemerkt, daß die Frequenz von sichtbarem Licht (f =10^-15 Hz) bei einer Höhendifferenz von 20 m nur um 1 Hz verändert wird. Der Gravitationseffekt macht sich in der Umgebung von Neutronensternen und den sogenannten 'Schwarzen Löchern' besonders stark bemerkbar. Diesen Sternen ist man erst im letzten Jahrzehnt mit neuen Radioteleskopen und durch Satellitenbeobachtung auf die Spur gekommen. Neutronensterne und 'Schwarze Löcher' waren ursprünglich Riesensterne, die nach dem Ausbrennen ihrer Kernenergievorräte unter der Last ihrer Gravitationswirkung in sich zusammenstürzten. Dabei werden sogar die Atomkerne dicht aneinandergepackt. Dies führt zu einem unvorstellbar großen Gravitationsfeld, aus dem keinerlei Strahlung mehr entweichen kann. Daher die Bezeichnung 'Schwarzes Loch'.
Mal eine ganz bescheidene Frage: Brauchen wir die SRT und die ART nun nur noch als esoterischen Religionsersatz, oder haben sie noch eine physikalische Bedeutung?

Gibt es irgendwelche Naturphänomene, die man nur mit der SRT oder der ART beschreiben kann?
Vielleicht gibt es ja doch Gravitationsfelder und Gravitationskräfte und doch keinen leeren Raum, der sich wegen der Dummheit der Physiker vor Lachen krümmt!

MfG
orca

Ge?ndert von orca (15.12.07 um 23:19 Uhr)
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  #102  
Alt 15.12.07, 22:31
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rene rene ist offline
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Standard AW: Suche nach Abweichungen vom Relativitätsprinzip

Zitat:
Mal eine ganz bescheidene Frage: Brauchen wir die SRT und die ART nun nur noch als esoterischen Religionsersatz, oder haben sie noch eine physikalische Bedeutung?

Gibt es irgendwelche Naturphänomene, die man nur mit der SRT oder der ART beschreiben kann?
Diese Herleitung gilt nur für schwache Gravitationsfelder und versagt im Bereich der Neutronensterne völlig.

Aber immerhin lässt du im Gegensatz zu früher die gravitativ bedingte Energie- und Frequenzänderung endlich mal gelten, wenn auch nur in ihrer nicht-relativistischen Näherung. Wenn du dich so weiter entwickelst, wirst du dann vielleicht auch endlich mal die Einsteinsche Relativitätstheorie gelten lassen. Ausser persönlich und politisch motivierten Ambitionen kannst du physikalisch nichts entgegensetzen.

Grüsse, rene
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  #103  
Alt 15.12.07, 23:09
orca orca ist offline
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Zitat:
Zitat von rene Beitrag anzeigen
Ausser persönlich und politisch motivierten Ambitionen kannst du physikalisch nichts entgegensetzen.
Richtig, deshalb habe ich ja auch in dem vorangegangenen Beitrag ausschließlich persönlich und politisch argumentiert und physikalische Argumente vermieden.

Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank?

MfG
orca

An die Moderatoren: Ich habe gestern diesen Beitrag versehentlich doppelt eingestellt.
Mehrmals habe ich versucht versucht, ihn zu löschen, aber das Programm blieb hängen. Erst heute morgen gelang es mir auf Anhieb.

Ge?ndert von orca (16.12.07 um 09:11 Uhr)
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  #104  
Alt 15.12.07, 23:30
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Standard AW: Suche nach Abweichungen vom Relativitätsprinzip

Die nicht-relativistische Näherung für hinreichend schwache Gravitationsfelder bestreitet ja auch niemand. Du hast überhaupt nicht hergeleitet, weshalb die RT falsch sein soll, sondern sie nur wie immer ohne stichhaltige Begründung als Esoterik abgetan.

P.S. So schwergewichtig war dein letztes Post auch wiederum nicht, es gleich doppelt reinzustellen! Dadurch werden deine Argumente um Nichts stichhaltiger!

Fällt dir nichts Schlaueres ein?, rene
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Ge?ndert von rene (15.12.07 um 23:32 Uhr)
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  #105  
Alt 16.12.07, 09:41
orca orca ist offline
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Standard Metaphysische Dunkle Materie und esoterische Theorien

Zitat:
Zitat von rene Beitrag anzeigen
Die nicht-relativistische Näherung für hinreichend schwache Gravitationsfelder bestreitet ja auch niemand. Du hast überhaupt nicht hergeleitet, weshalb die RT falsch sein soll, sondern sie nur wie immer ohne stichhaltige Begründung als Esoterik abgetan.
rene
Zitat:
Als erster beobachtete Fritz Zwicky 1933, dass der Coma-Haufen (ein Galaxienhaufen, bestehend aus über 1000 Einzelgalaxien, mit großer Streuung der Einzelgeschwindigkeiten und einer mittleren Entfernungsgeschwindigkeit von 7.500 km/s) nicht durch die Gravitationswirkung seiner sichtbaren Bestandteile (im Wesentlichen der Sterne der Galaxien) allein zusammengehalten wird. Er stellte fest, dass das 400-fache der sichtbaren Masse notwendig ist, um den Haufen gravitativ zusammenzuhalten. Seine Hypothese, dass diese fehlende Masse in Form Dunkler Materie vorliege, stieß in der Fachwelt auf breite Ablehnung.

Die Analyse der Umlaufgeschwindigkeiten von Sternen in Spiralgalaxien durch Vera Rubin seit 1960 zeigte erneut die Problematik auf: Die Umlaufgeschwindigkeit der Sterne müsste mit zunehmendem Abstand zum Galaxiezentrum viel niedriger sein, als sie tatsächlich ist. Seitdem wurde die Dunkle Materie ernstgenommen und aufgrund detaillierter Beobachtungen in fast allen großen astronomischen Systemen vermutet.


Zitat:
Dunkle Materie: Die Diskrepanz zwischen der gemessenen und der zu erwartenden Umlaufgeschwindigkeit der Sterne in unserer Galaxie lässt sich im Rahmen der bekannten Gravitationsgesetze nur mit der Annahme einer zusätzlichen, nicht sichtbaren „Dunklen Materie“ erklären.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dunkle_Materie

Das ist die Bankrotterklärung der modernen Physik und Astronomie. Als nächstes werden vermutlich wieder die Epizyklen eingeführt.

Versuchs doch mal ohne den spinnerten Einstein mit seinen weltfremden Postulaten, also ohne "konstante Lichtgeschwindigkeit", ohne "esoterische Raumzeitkrümmung", ohne "metaphysische Dunkle Materie", ohne "geheimnisvolle Gravitationsteilchen" usw.

Versuch es doch einfach mal mit einer falsifizierbaren wissenschaftlichen Theorie!

Vielleicht geht dir dann ein Licht (mit variabler Ausbreitungsgeschwindigkeit) auf?

Mfg
orca

Ge?ndert von orca (16.12.07 um 10:14 Uhr)
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  #106  
Alt 16.12.07, 13:09
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rene rene ist offline
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Standard AW: Suche nach Abweichungen vom Relativitätsprinzip

Hi orca

In einem materiellen Medium verringert sich die Geschwindigkeit abhängig von der Permittivität (dielektrische Leitfähigkeit) und der Permeabilität (magnetische Leitfähigkeit) des Stoffes. Es gilt dann: c = 1 / sqrt(μ*ε). Zudem wird sie abhängig von der Frequenz ω der Welle (Dispersion), sowie (je nach Medium) abhängig von ihrer Polarisation und ihrer Ausbreitungsrichtung gebrochen. Eine direkte Krafteinwirkung wie z.B. eine Richtungsänderung auf eine sich ausbreitende elektromagnetische Welle kann nur durch das Ausbreitungsmedium oder die Gravitationskraft erfolgen. In Galaxien ist davon auszugehen, dass sich solche interstellare Materie bemerkbar macht und zu diesen frequenzabhängigen Laufzeitunterschieden führen kann. Einige neuere Theorien, zum Beispiel die Loopquantengravitation, sagen eine geringe Frequenzabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum voraus.

Eine Theorie ist dann relativistisch, wenn sie das Relativitätsprinzip enthält. Wenn also die Abläufe physikalischer Vorgänge nur von relativen Bewegungen, nicht aber von einer Bewegung innerhalb eines absoluten Raumes abhängen. Wenn zwei Wellen unterschiedlicher Wellenlänge sich unterschiedlich schnell ausbreiten, widerspricht das nicht dem Relativitätsprinzip. Die SRT wäre dann dahingehend zu modifizieren, dass sich Licht nur für "lange" Wellenlängen mit der relativistischen Grenzgeschwindigkeit ausbreitet. Übrigens gilt ja auch in der SRT die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit nur für Inertialsysteme. In krummlinigen Koordinaten oder bei Beschleunigung gilt sie nicht unbedingt, wie man leicht nachrechnen kann. Es hängt halt alles von der Metrik ab.

Es ist für einen grossen Wellenlängenbereich verifiziert, dass sich Licht mit ziemlich genau c bewegt. Nun tauchen für eine grosse Frequenz Messungen auf, die darauf hinweisen, dass diese hochfrequenten Wellen etwas langsamer sind. Das stellt die Existenz einer Grenzgeschwindigkeit nicht in Frage. Die Grenze darf laut SRT nur nach oben nicht überschritten werden. Nach unten wird sie von den meisten Entitäten unterschritten.
Es gibt keinen Hinweis, dass langwelliges Licht schneller ist als c (und es ist kein Problem langwelliges Licht herzustellen oder zu detektieren). Es gibt jetzt aber einen ersten Hinweis, dass kurzwelliges Licht langsamer ist:

Hierzu bitte Ulis angegebenen Link ansehen!
http://arxiv.org/PS_cache/astro-ph/p.../0702008v3.pdf


Die von dir erwähnte und bis dato nicht nachgewiesene Dunkle Energie und Materie wurden postuliert, um kosmologische Beobachtungen konsistent zu beschreiben (eine Alternative dazu ist das MOND-Modell). Das Urknall-Modell ist das am stärksten von astronomischen Beobachtungen gestützte. Der Begründer ist der belgische Astronom Abbé Georges Lemaître. Er fand nahezu zeitgleich, aber unabhängig vom russischen Mathematiker Alexandr A. Friedmann dynamische Modelle für das Universum: die Friedmann-Weltmodelle. Solche Modelluniversen können expandieren oder kollabieren, sogar im Wechsel oszillieren. Lemaître unternahm eine Extrapolation eines sich ausdehnenden Weltalls in die Vergangenheit zu kleinen kosmischen Radien hin. Dabei entdeckte er ein beliebig kleines Universum, was er als die “Geburt des Raumes“ bezeichnete.
Heutzutage spricht man eher vom Urknall. Physikalisch gesehen ist der Urknall der Beginn des Universums aus einem unendlich heissen, unendlich dichten und unendlich kleinen Zustand, der sogenannten Urknallsingularität. Die Singularität ist eine unausweichliche Konsequenz von Friedmanns und Lemaîtres Rechnungen. Erkenntnistheoretisch und philosophisch betrachtet ist das eine faszinierende und brisante Aussage: Das Universum hatte einen Anfang!

Das war alles andere als selbstverständlich, denn in den Anfängen der relativistischen Kosmologie wurde ein statisches Universum (etabliert von Einstein) eindeutig favorisiert. Es war einfach unvorstellbar, dass das Universum eine Dynamik haben könne, geschweige denn einen Anfang!
Astronomen unterscheiden generell zwei Arten der Galaxienbewegungen: Einerseits gibt es einen rein kinematischen Effekt: alle Galaxien haben eine Eigenbewegung (Pekuliarbewegung), die sogar wie im Falle der Andromedagalaxie auf uns zu gerichtet sein kann (und in einer Blauverschiebung der Strahlung der Andromedagalaxie resultiert). Dies ist jedoch nur ein lokaler Effekt, d.h. solche Eigenbewegungen sind nur wichtig, wenn die betreffende Galaxie der Milchstrasse relativ nahe ist. Die physikalische Ursache für die Eigenbewegung ist die gegenseitige, gravitative Anziehung der Galaxien und Galaxienhaufen untereinander. Andererseits gibt es eine Galaxienbewegung, die kosmologisch gesehen, also bei grossen Distanzen, klar dominiert. Diese Bewegung wird diktiert von der globalen Raumzeit, die das Universum als Ganzes beschreibt. Eine solche Beschreibung ist mit Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie möglich, und sie führt auf die Friedmann-Weltmodelle. Diese Modelle besagen, dass das Universum von allem geformt und dynamisch kontrolliert wird, was sich in ihm befindet. Die kosmischen Zutaten sind baryonische Materie, Dunkle Materie und Dunkle Energie. Die Dunkle Energie wird zu späten Entwicklungsphasen des Universums wichtig und bestimmt besonders dann seine Dynamik: die Dunkle Energie in Form einer kosmologischen Konstante zieht den Kosmos auseinander und treibt eine (sogar beschleunigte!) Expansion. Die Galaxien und Galaxienhaufen als Teil des Kosmos müssen diese Bewegung mitmachen, weil sie ja in den sich ausdehnenden Raum eingebettet sind. Diese globale Bewegung aller Galaxien ist eine Fluchtbewegung, weil die Ausdehnung in alle Richtungen gleichermassen erfolgt. Dieses Phänomen wird als Hubble-Effekt bezeichnet, der 1929 astronomisch entdeckt wurde. Mit dieser sich ausdehnenden Raumzeit werden alle Galaxien und Körper des Universums mitbewegt.

Das klassische Modell vom Urknall wurde aufgrund bestimmter Unzulänglichkeiten (Homogenitätsproblem, Flachheitsproblem, Horizontproblem, Fehlen magnetischer Monopole) durch die Inflation von Alan H. Guth 1981 ergänzt. An den Urknall schloss sich eine kurze Phase überlichtschneller Expansion an.
Probleme bereitet das klassische Urknall-Modell, weil es in einem singulären Anfangszustand unendlicher Dichte und Temperatur startet. Diese Urknall-Singularität ist wesensverwandt mit den Krümmungssingularitäten der Schwarzen Löcher in Einsteins Theorie. Hier gelten nicht mehr die Gesetze der Physik bzw. versagt jegliche physikalische Beschreibung, weshalb man sie gerne vermeiden würde.
Seit einigen Jahrzehnten arbeiten Gravitationsforscher an neuen Gravitationstheorien, die versuchen, über Einsteins Theorie hinauszugehen und das Gravitationsfeld zu quantisieren. Ein Beispiel für eine solche Quantengravitation ist die Loop-Quantengravitation (LQG). Berechnungen im Rahmen der LGQ zeigen, dass in der Tat die Urknall-Singularität zum Verschwinden gebracht werden kann. Noch steht diese Grundlagenforschung am Anfang und die LQG hat sich noch nicht als Gravitationstheorie bewährt. Die Konsequenz dieses interessanten Ergebnisses ist, dass der Versuch unternommen werden muss, die Anfänge des Kosmos loopquantentheoretisch zu verstehen. Decken sich die Vorhersagen der neuen Theorie mit Beobachtungen, so ist eine neue, mächtige, physikalische Theorie entdeckt worden.

Wenn auch das Postulieren bisher nicht nachgewiesener Dunkler Materie und Energie eher aus einer Verlegenheit resultiert, so stellen ihre Modelle eine brauchbare Arbeitshypothese dar, die erst noch durch ein besseres Modell abgelöst werden müssen, bevor man es in Bausch und Bogen verwirft. In dieser Hinsicht dürfte das letzte Wort noch lange nicht gesprochen sein.

Grüsse, rene
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  #107  
Alt 17.12.07, 12:47
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Zitat:
Zitat von pauli Beitrag anzeigen
Das Ding ist glaube ich die Vorstellung:
- ich stelle fest, dass seine Uhr langsamer geht als meine
- er stellt fest, dass meine Uhr langsamer geht als seine
Das klingt nach einem Widerspruch (Jocelyne nennt es "Logikbruch").
....
So stelle ich es mir vor.


Das klingt nicht nach Widerspruch, das IST völliger Unsinn. Quätschiger geht es kaum. Du kannst hier unter §12 selber nachlesen, wie unsinnig Einstein das hergeleitet hat. Er hat es schlicht behauptet, logisch ist es ganz und gar nicht. Zumal sein Ansatz zufälligerweise völlig richtig war:
http://www.ideayayinevi.com/metinler...rie/oggk01.htm

Ich bin mal gespannt, ob du mit etwas überlegen selbst herausfindest, welche richtige Schlussfolgerung er hätte ziehen müssen. Eigentlich ist das simpel.
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  #108  
Alt 17.12.07, 13:06
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Zitat:
Ich bin mal gespannt, ob du mit etwas überlegen selbst herausfindest, welche richtige Schlussfolgerung er hätte ziehen müssen. Eigentlich ist das simpel.
naja, von dir haben wir bisher ausser ein paar wichtigtuerischen Andeutungen nichts konstruktives gehört, warum sollte ich deine Behauptung der Behauptung Einsteins vorziehen und irgendwelche dubiosen Links durcharbeiten, bei denen nicht mal erkennbar ist, wer der Urheber ist? Ich denke nicht daran
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  #109  
Alt 17.12.07, 13:23
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Zitat:
Zitat von pauli Beitrag anzeigen
naja, von dir haben wir bisher ausser ein paar wichtigtuerischen Andeutungen nichts konstruktives gehört, warum sollte ich deine Behauptung der Behauptung Einsteins vorziehen und irgendwelche dubiosen Links durcharbeiten, bei denen nicht mal erkennbar ist, wer der Urheber ist? Ich denke nicht daran
Ich hätte mir an deiner Stelle den link wenigstens mal angesehen. IMHO der einzig online verfügbare Originaltextes seines (Einsteins) Heftchens "über die spezielle und allgemeine RT".
Entweder Primärliteratur oder nix.
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  #110  
Alt 17.12.07, 13:34
pauli pauli ist offline
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ach ja, und wie kann man sicher sein, dass es der unveränderte Originaltext Einsteins ist, dass nichts verändert wurde? Das drumherum ist türkisch, keine Ahnung, was für eine Seite das sein soll, nein danke
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