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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #111  
Alt 13.05.07, 01:18
Benutzerbild von wusel
wusel wusel ist offline
Aufsteiger
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Beitr?ge: 64
Standard AW: Pothonisches...

Zitat:
Daher meine tatsächlich konforme Feststellung, bei der Detektierung von A bricht ausschließlich die Kohärenz zusammen. B bleibt weiterhin nichtlokal.
Hi, Uranor
Kohärenz bedeutet doch eine mmmh Verschmelzung von A und B. Intermezzo, wenn Du aus einer Bronzeglocke alles Kuper herausgeholt hast, dann besteht der Rest aus Zinn ...das ist so, ohne das Du nachschaust, Du wirst doch wohl diesen Rest auch ohne Nachschauhen nicht als Glocke bezeichnen wollen.
Ich weiss, Alle Vergleiche hinken.
Ich werd das Gefühl des Turmbaus immer noch nicht los. Irgendwie kommen wie nicht auf den Punkt.
Wenn A gemessen wird, ist die Kohärenz wech auch für B, zu wem oder mit wem sollte es denn noch korellieren. Wenn Du eine Knoten zwischen einem blauen und einem roten Faden löst und am Ende den roten Faden in der Hand behälst, wirst Du doch nicht behaupte wollen, das der am Boden liegende blaue Faden immer noch mit dem roten Faden verknotet währe.

ich hasse Vergleiche, benutze sie aber gerne

na denn, wusel
__________________
H-J, Quadbeck-Seeger

Macht ist ein Vergrößerungsglas für den Charakter.
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  #112  
Alt 13.05.07, 02:43
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Uranor Uranor ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 2.428
Standard AW: Pothonisches...

moin wusel!

Die Vergleiche scheinen das Dilemma zu zeigen. Tausch die Glocke gegen den schweizer Käse ein. Was behältst du übrig, wenn du die Löcher rausschneidest? Ohne Löcher ist es ja wohl kein schweizer Käse mehr. Aber schneide mal die Löcher randscharf aus, ohne was vom Käse dabei zu haben. Denn der Käse entspricht dem Teilchen A.

Also hast du jetzt wohl besser den Käse sauber rausgeschnitten, ohne was vom Teilchen B, den nichtlikalen Löchern dabei zu haben. So hat das offenbar geklappt. Du siehst die Löcher nicht, kannst nur vorhersagen, wo sie sich befinden. Du siehst ja, wo es beim Käse fehlt.

Genau so würde ich keinen Knoten zwischen rotem und blauem Faden lösen. Der besteht nicht. rot und blau sind kohäremt entstanden, sind aber nicht verbunden. Oder schreit die blaue Pute, wenn die rote geschlachtet wird? Sie sieht es nicht mal, denn sie ist nichtlokal. Du hast einfach mit dem original Putenschlachtermesser auf die Superposition der roten Pute gehalten und hast sie schlachtend getroffen. Die Verbindung, der Tod oder das Leben verbindet die beiden nun nicht mehr. Du weißt nur, du hast die Rotbandpute erlegt. Rein rechnerisch muss es nun nicht irgend eine sondern konkret die Blaubandpute geben. Nur durch schlachten analog zur Rotbandpute wirst du definitiv erfahren können, dass es tatsächlich eine Rotbandpute gab und nicht etwa eine rechnerisch gar nicht mögliche Grünbandpute.

Ob Käse oder Pute, du musst die Kontrollmessung fürhren, wenn du wirklich sicher sein willst. Vorher war es nur Annahme, Vorhersage. Geändert hatte sich am Nichtlokalen nichts, da ja nichts und niemand dran kam.


Aber wie sagt man?
Mein Name ist Uranor, ich weiß von nix.
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  #113  
Alt 13.05.07, 10:13
Jogi Jogi ist offline
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Standard AW: Pothonisches...

Moin Leute!

Ich bin heute morgen wieder etwas besser gelaunt, deshalb äußere ich mich nochmal zu der Sache.

Erst mal vielen Dank an dich, Uranor, daß du mich hier nicht alleine läßt.

@Lorenzy, @wusel:
Wie kann ich euch nur klarmachen, daß meine Sicht der Dinge überhaupt nicht im Widerspruch zu den Meßergebnissen (und das gilt nicht nur für das GHZ-Experiment) steht?

Es scheint mir nicht gelingen zu wollen, und das frustriert mich schon ein bißchen.

Ich bin eben auch skeptisch, wenn man die Nichtlokalität irgendwie zu mystifizieren versucht.

Vor einiger Zeit, als ich das erste mal von der "zauberhaften Verschränkung" gehört habe, hab' ich auch gestutzt, und mich gefragt, wie kann das sein?
Dann hab' ich selber angefangen, mehrere Theorien dazu zu entwickeln, über die ich heute nur noch lächeln kann (sie haben übrigens allesamt versagt, als ich versuchte, sie mit anderen Versuchsergebnissen in Einklang zu bringen ).
Heute bin ich etwas weiter, aber man lernt nie aus.

Ich weiß auch nicht, ob ich Lorenzys Begriff von Nichtlokalität richtig verstehe, vielleicht kann er's uns ja mal im Detail erläutern, wie er sich das vorstellt, daß die zwei voneinander entfernten Teilchen kommunizieren.
Ich meine damit nicht über die Wellenfunktion, sondern real, physikalisch.

Gruß Jogi
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  #114  
Alt 13.05.07, 12:11
JGC JGC ist offline
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Standard AW: Pothonisches...

Hi..

An euerem "Fachsimpeln" kann ich zwar nicht so mithalten, aber würde der Begriff..

Zustandsveränderung oder Zustands-Transformation eines "Ein und dem Selben" nicht eine Erklärung liefern??

(dieses "Ein und das Selbe" würde in meiner Betrachtungsweise dem "Ur-Substrat" entsprechen, welches im gebremsten Zustand als sphärisch strukturierte, chaotisch geortdnete Materie besteht,(Teilchenzustand) wärend es im überbeschleunigten Zustand der Fadenform entspricht, weil durch die Überschreitung der LG sich der existenzielle "Form-Zustand" in eine lineare Fadenstruktur verwandelt(Quantenzustand) der im Vakuum und in seiner geometrisierten Wirkungsweisen wiederzufinden ist.)

Die Abstrahlung der Erregerwellen vom Erregerort eines EM-Ereignisses(über die photonisch betrachteten Prozederes) kann doch nur radial in das umgebende Vakuum(das Medium?) wirken und muß sich entsprechendem Verhalten unterziehen,(Dualistische Erscheinungsweise), wenn es dabei durch seine stetige, sich mit LG fortpflanzenden Signalstärke behalten will. Es werden bei einem dauerhaften Leuchtereignis ja ständig neue Erregerimpulse nachgeliefert, die den vorrausgegangenen Signalen "Druck" machen und sie daran hindern, von der umgebenden Fluktuationsdichte und Menge "ausgebremst" zu werden.(Signalreibung im linearstrukturierten Vakuum)

Wenn also ein kinetisches, überlichtschnelles Linearsignal(Gravitationsstring) auf ein anderes Linearsignal trifft, das aus der entgegengesetzten Richtung wirksam ist, so treffen sie beide mit superluminarer Geschwindigkeit aufeinander und erzeugen ihrerseits sekundäre Wellenerregungen(EM-Wellen) die eigentlich eher durch Beuge- und Brechungsprozesse aus ihren jeweiligen Ursprungsrichtungen abgelenkt werden und seinerseits als stetige lineare Druckwirkung mit sphäriaschem Charakter erzeugen, welche durch die fortlaufende Nachlieferung von kinetischer Impuls-Energie die bereits reflektierten "Linearstrahlen" wieder beschleunigen und somit den Welle-Teilchen Dualismus verursachen.

(Deshalb, weil die Impulse durch die periodische Pulsfrequenz setig regelmässig zu einer Zustandswandlung zwingen, da ein Wellenereignis eben nicht über die bestimmte Zustandsgrenze hinauskommt, ohne nicht vorher wieder in einen Linearzustand überzugehen.)

Ich weiss, das ist wieder "abgefahrene" JGC-Logik, doch denke ich darüber nach, wie ich diesen kompliziert erscheinenden Kreislauf in eine Animation packen kann..


Wünsch euch noch einen schönen Muttertag ....................JGC


PS:

dazu möchte ich mal auf diese uralten Doc-File verweisen, das ich vor 12 Jahren mal dazu verfasste..

Physiognomie der Wandlung von Energie und Materie

Theoretische Funktionsweise eines schweren Objektes wie
eines Neutronensterns , Pulsars oder eines schwarzen Lochs


Eigenschaften von Dimensionen und deren Anordnungsstrategien

Die Rolle der Mathematik im Spiel der Kräfte

Seht also bitte darüber hinweg, wenn das nicht "gefachsimpelt" dargestellt ist...

Ge?ndert von JGC (13.05.07 um 12:27 Uhr)
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  #115  
Alt 13.05.07, 13:11
Lorenzy Lorenzy ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Pothonisches...

Zitat:
Zitat von Jogi Beitrag anzeigen
Ich weiß auch nicht, ob ich Lorenzys Begriff von Nichtlokalität richtig verstehe, vielleicht kann er's uns ja mal im Detail erläutern, wie er sich das vorstellt, daß die zwei voneinander entfernten Teilchen kommunizieren.
Ich meine damit nicht über die Wellenfunktion, sondern real, physikalisch.
Damit hast du mich an die Wand genagelt . Darüber lässt sich bis jetzt nur spekulieren. Man weiss, dass der lokale Realismus durch das GHZ-Experiment widerlegt wird. Aber welchen Standpunkt sollte man stattdessen annehmen? Darüber streiten sich die Geister.

Wie könnte man die Widerlegung des lokalen Realismus deuten?

1. Die Realitätsannahme stimmt nicht:
Die Realitätsannahme lautet, dass ein beliebiges Messergebnis immer durch die Eigenschaften der Teilchen bestimmt wird und unabhängig von jeder Messung existiert. Geht man nun davon aus, dass diese Annahme nicht stimmt, würde das bedeuten, dass jede beobachtete Eigenschaft eines Teilchens, keine Eigenschaft der physikalischen Wirklichkeit ist, solange nichts gemessen wurde. Oder anders gesagt. Mit unserer Entscheidung welches Experiment wir durchführen, entscheiden wir auch darüber, welche Eigenschaft das Teilchen haben wird. Die beobachtete Eigenschaft (z.B. vertikale Polarisation) wäre somit keine Eigenschaft des Teilchens, welche unabhängig vor einer Messung existieren kann.

2. Die Lokalitätsannahme stimmt nicht:
Man könnte auch behaupten, dass wir einfach eine falsche Vorstellung von dem haben, was wir als Raum oder räumliche Trennung wahrnehmen. Ein Quantensystem bestehend aus zwei voneinander räumlich getrennten Teilchen, ist immer noch ein einziges System, ganz gleich wie weit die beiden Teilchen voneinander getrennt sind. Es könnte sein, dass unserer Gehirn und unserer Beobachtungen, uns eine falsche Vorstellung von räumlicher Trennung vermitteln. Vielleicht ist unser Bild einer 3-dimensionalen Welt (plus einer vierten Dimension, welche wir als Veränderungen wahrnehmen) nicht das korrekte Bild. Vielleicht existieren noch andere Dimensionen, welche wir aber Aufgrund unseres beschränkten Wahrnehmungsapparates nicht wahrnehmen können, zwei Teilchen eines Quantensystems aber über gerade diese unsichtbaren Dimensionen, miteinander in Verbindung stehen, oder aus einer höherdimensionalen Sichtweise überhaupt nicht getrennt sind.

Eine wichtige Frage darüber ist auch, wie weit man solche Aussagen über Quantensysteme, auf makroskopische Systeme ausweiten kann oder darf.

Es gibt aber noch viele andere Sichtweisen darüber. Z.B. könnte alles determiniert sein. Alles wäre vorherbestimmt. Auch wie wir uns entscheiden, welche Messung wir durchführen werden.
Oder jede Veränderung in diesem Universum ist nur eine Möglichkeit vieler Universen. Und bei jeder Veränderung splittet sich das Univerum in neue auf.

Solche Anahmen liegen jedoch weit ausserhalb einer Aussagekraft der bellschen Ungleichung oder anderen Experimenten.

Es ist gut wenn man sich darüber Gedanken macht und neue Möglichkeiten in Betracht zieht, aber noch wichtiger ist es, diese Theorien in den Bereich experimenteller Nachweise oder Ausschlüsse zu bringen. Eine Theorie mag noch so gut sein, ohne experimentelle Grundlage bleibt sie aber ein Luftschloss.

Diese Rätselrunde wurde schon lange eröffnet.

Ge?ndert von Lorenzy (13.05.07 um 13:19 Uhr)
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  #116  
Alt 13.05.07, 13:15
Benutzerbild von rene
rene rene ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Pothonisches...

@@

Wir stossen auf grundlegende Probleme, wenn wir versuchen, den einzelnen Mitgliedern verschränkter Quanten eine unabhängige physikalische Realität zuzuschreiben. Vielmehr muss man das gesamte System in Betracht ziehen – im Falle eines verschränkten Paares die Gesamtheit beider Teilchen. Die Forderung nach einem unabhängigen realen Zustand für jedes der beiden Teilchen ist bei verschränkten Quantensystemen ohne physikalischen Sinn. Vor der Messung eines Teilchens ist ja sein Zustand nicht bekannt, erst nach der Messung wissen wir auch den Zustand des anderen Teilchens.

Verschränkte Zustände sind Superposition von mehreren Teilchen, wobei nur der Gesamtheit der Teilchen eine Eigenschaft zugeschrieben werden kann. Für die einzelnen Teilchen ist diese Eigenschaft nicht festgelegt, gehorchen also einer korrelierten probabilistischen Verteilung.

Die auf der Basis von Max Born interpretierte Wahrscheinlichkeitsinterpretation der Wellenfunktion und die Ensemble-Interpretation mit mehreren identischen Teilchen weisen einen pratkischen Nutzen auf:
Man verzichtet auf eine konkrete Aussage bezüglich des Verhaltens eines einzigen Teilchens und beschränkt sich auf die Wahrscheinlichkeit der Realisation eines bestimmten Ereignisses. Dies drückt somit die Nichtdeterminiertheit der Quantenwelt meiner Meinung nach modellmässig und formell am wirklichkeitstreusten aus. Der sogenannte Kollaps der Wellenfunktion wird vielfach zu dramatisch und beinahe esoterisch betrachtet. Ganz nüchtern handelt es sich lediglich um eine Veränderung des vor der Messung unbekannten Zustandes X (von dem nur die Wahrscheinlichkeit bekannt ist) und der Realisation des Ergebnisses mit dem durch die Messung gewonnenen Wert von X mit der Wahrscheinlichkeit 1 (alle anderen Zustände von X haben die Wahrscheinlichkeit 0).

Für mich ist es eine Geschmacksfrage, auch Hugh Everetts Viele-Welten-Hypothese durch entsprechende Aufspaltung jedes möglichen Ereignisses zuzulassen. Warum nicht? Man entgeht damit dem Kollaps der Wellenfunktion, weil sich ja jede Möglichkeit in irgend einer Welt realisiert.

Die Vorteile/Nachteile der Systeme müssen auf das Problem bezogen abgewogen werden. Stringtheoretiker bewegen sich in einem Bereich, wo unterhalb der Planck-Elementarlänge mit "Fäden" von dimensionslosen Objekten (Punkten) die in der Quantenmechanik berüchtigten Singularitäten zu vermeiden versucht wird. Dass dies nicht sehr einfach ist, ergibt sich schon nur aus dem Umstand, damit noch keine vollständige GUT geschaffen zu haben.

Bei der Verletzung der Bell'schen Ungleichung müssen wir die Vorstellung verborgener Variablen wohl aufgeben; die quantenmechanisch vorhergesagten Wahrscheinlichkeiten treten ja ein. Wenn die Wellenfunktion keine Informationen über die Werte von Messungen enthält, entspräche dies der Kopenhagener Deutung. Die Verletzung der Bell'schen Ungleichung könnte auch durch eine Theorie der nicht-lokalen verborgenen Variablen erklärt werden, nach der Teilchen Informationen über ihre Zustände austauschen: die Bohm-Interpretation. Allerdings müssten alle Teilchen gleichzeitig im Universum ihre Informationen austauschen können.

Die unvollständige Bestimmtheit ist eine Voraussetzung für die Bell'sche Ungleichung. In der Praxis kann man aber an einem Teilchen nur eine Messung durchführen, dann ist die Wellenfunktion kollabiert. Aber die Bell'sche Ungleichung bezieht auch undurchführbare Messungen mit ein, die wohldefinierte Ergebnisse liefern. Eine Aufhebung der Annahme der unvollständigen Bestimmtheit kann die Ungleichung auflösen. Genau das passiert in der Viele-Welten-Hypothese, wo sich für jedes mögliche Ereignis das Universum in viele verschiedene Betrachter verzweigt.

Zeilinger konnte mit Messungen von Quanten-Ensemblen nachweisen, dass die Wechselwirkung zwischen A und B selbst mit Lichtgeschwindigkeit ausgeschlossen war. Dabei wurde die Ungleichung überzeugend verletzt.
Es scheint so, als ob die Korrelation verschränkter Quanten auf Erhaltungssätzen wie z.B. Gesamtspin=0 beruht. Die Natur würfelt zwar, aber so dass Erhaltungsgesetze respektiert werden.

Verschränkte Quantensysteme sind nicht nur gleichzeitig an verschiedenen Orten, sie stehen auch ohne erkennbare Kommunikation in Verbindung. Sobald wir akzeptieren, dass die Nichtlokalität ein fester physikalischer Aspekt innerhalb der Wissenschaft ist, tun wir uns mit diesem "transzendenten" Bereich leichter. Das fundamentale Prinzip der Natur scheint ausserhalb der Raumzeit angesiedelt zu sein, bringt aber innerhalb der Raumzeit lokalisierte Ergebnisse hervor.


Die quantenmechanischen Messungen gehorchen einer statistischen Verteilung; verschränkte Quantensysteme können zwar über eine grosse Distanz miteinander wechselwirken, übertragen aber dabei keine Informationen; somit wird die Kausalität nicht verletzt. Die superpositionierte Verschränkung des Gesamtsystems verbietet die Definition eines Teilsystems für sich. Infolge der Komplementarität können die Werte einer Observablen nicht gleichzeitig definiert sein. Ist der eine exakt, bleibt der andere völlig unbestimmt. Misst man ihn, so ist sein Wert rein zufällig. Eine Korrelation tritt erst bei nicht festgelegten (nicht definierten) Observablen ein, wo in Abhängigkeit vom Wert der ersten Observablen die Werte der anderen Observablen unterschiedlich wahrscheinlich sind.

Das No-Cloning-Theorem verbietet zudem die Übertragung eines Quantenzustandes auf ein anderes Teilchen, ohne es dabei zu verändern.

Liegt ein verschränktes Quantenpaar vor, so gilt:
Eine Messung bei A ODER B bedeutet dasselbe wie eine Messung bei A UND B. Wird beispielsweise der Impuls von B gemessen, so verliert man die Ortsinformation von B. Gleichzeitig bekommt man dann den Impuls von A und verliert die Ortsinformation von A. Damit ist die Unbestimmtheitsbeziehung gerettet. Die Unbestimmtheitsbeziehung gilt für das Teilchenpaar als Ganzes.
Zudem tauschen A und B nicht wirklich Signale aus. Beide Teilchen verhalten sich ja wie ein einziges Quantenobjekt. Und die "Signale" enthalten auch nur Resultate von Zufallsereignissen.

Grüsse, rene
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  #117  
Alt 13.05.07, 15:15
Jogi Jogi ist offline
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Standard AW: Pothonisches...

Zitat:
Zitat von Lorenzy Beitrag anzeigen
Damit hast du mich an die Wand genagelt . Darüber lässt sich bis jetzt nur spekulieren.
Uff! Kriegen wir vielleicht doch noch die Kurve?

Na dann lass' uns mal spekulieren:
Zitat:
Man weiss, dass der lokale Realismus durch das GHZ-Experiment widerlegt wird.
Was weiss man? Und wer ist man?
Ich nehme für mich in Anspruch, daß ich gar nichts weiss.

Zitat:
Aber welchen Standpunkt sollte man stattdessen annehmen?
Erst mal den des neutralen Beobachters.

Zitat:
Wie könnte man die Widerlegung des lokalen Realismus deuten?
Ich weiss zum Beispiel auch nicht, was du unter lokalem Realismus verstehst.
Und eine Widerlegung dessen, was ich unter Realismus (lokal oder nichtlokal) verstehe, kann ich nicht erkennen, und mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch nicht vorstellen, wie gesagt, die Messergebnisse stimmen ja mit meiner Sichtweise überein (oder auch umgekehrt).

Zitat:
Die Realitätsannahme lautet, dass ein beliebiges Messergebnis immer durch die Eigenschaften der Teilchen bestimmt wird und unabhängig von jeder Messung existiert.
Na ja, in der Praxis sieht's doch oft so aus:
wir stellen einen Filter auf, der nur vertikal polarisierte Photonen durchlässt.
Dahinter einen Detektor(Photoplatte).
Jetzt lassen wir ein Photon auf diese Versuchsanordnung los, von dem wir nicht wissen können, in welche Richtung es polarisiert ist.
In den allermeisten Fällen passt die pol.-Ausrichtung nicht zu der des Filters, und es kommt nichts auf der Photoplatte an.
Es braucht also eine Menge Versuche, bis mal ein Photon "durchkommt".
Und nur die pol.-Ausrichtung des Verschränktpartners dieses einen Photons wissen wir dann auch, und können sie auch anhand der gegenüberliegenden Versuchsanordnung mit horizontal durchlässigem Filter überprüfen.
Von den vielen Photonen aus den fehlgeschlagenen Versuchen wissen wir nur soviel, daß eben keines von ihnen vertikal oder horizontal polarisiert war, als es auf den Filter traf.
Wir dürfen aber nicht annehmen, daß da keine Photonen waren, nur weil wir keine detektieren.
Deshalb ist dieser Schluß m. E. unzulässig:
Zitat:
Geht man nun davon aus, dass diese Annahme nicht stimmt, würde das bedeuten, dass jede beobachtete Eigenschaft eines Teilchens, keine Eigenschaft der physikalischen Wirklichkeit ist, solange nichts gemessen wurde. Oder anders gesagt. Mit unserer Entscheidung welches Experiment wir durchführen, entscheiden wir auch darüber, welche Eigenschaft das Teilchen haben wird. Die beobachtete Eigenschaft (z.B. vertikale Polarisation) wäre somit keine Eigenschaft des Teilchens, welche unabhängig vor einer Messung existieren kann.
So, dann wenden wir uns mal dem hier zu:
Zitat:
2. Die Lokalitätsannahme stimmt nicht:
Man könnte auch behaupten, dass wir einfach eine falsche Vorstellung von dem haben, was wir als Raum oder räumliche Trennung wahrnehmen. Ein Quantensystem bestehend aus zwei voneinander räumlich getrennten Teilchen, ist immer noch ein einziges System, ganz gleich wie weit die beiden Teilchen voneinander getrennt sind. Es könnte sein, dass unserer Gehirn und unserer Beobachtungen, uns eine falsche Vorstellung von räumlicher Trennung vermitteln. Vielleicht ist unser Bild einer 3-dimensionalen Welt (plus einer vierten Dimension, welche wir als Veränderungen wahrnehmen) nicht das korrekte Bild. Vielleicht existieren noch andere Dimensionen, welche wir aber Aufgrund unseres beschränkten Wahrnehmungsapparates nicht wahrnehmen können, zwei Teilchen eines Quantensystems aber über gerade diese unsichtbaren Dimensionen, miteinander in Verbindung stehen, oder aus einer höherdimensionalen Sichtweise überhaupt nicht getrennt sind.
Das entspricht ziemlich genau einer meiner ersten, nicht verifizierbaren Theorien, die ich aber verworfen habe.

Zitat:
Eine wichtige Frage darüber ist auch, wie weit man solche Aussagen über Quantensysteme, auf makroskopische Systeme ausweiten kann oder darf.
Diese Frage würde ich genau umgekehrt stellen.
Vielleicht kann man Quantensysteme mit einer makroskopischen Sichtweise verständlicher machen.
Dann müßte man sich gar nicht mehr zwischen Nichtlokalität und Realität entscheiden, sondern könnte die jeweiligen Phänomene ganz rational und anschaulich erklären.

Zitat:
Es gibt aber noch viele andere Sichtweisen darüber. Z.B. könnte alles determiniert sein. Alles wäre vorherbestimmt. Auch wie wir uns entscheiden, welche Messung wir durchführen werden.
Oder jede Veränderung in diesem Universum ist nur eine Möglichkeit vieler Universen. Und bei jeder Veränderung splittet sich das Univerum in neue auf.

Solche Anahmen liegen jedoch weit ausserhalb einer Aussagekraft der bellschen Ungleichung oder anderen Experimenten.
Eben.
Deshalb hefte ich so was unter Philosophie/Theologie ab.

Zitat:
Es ist gut wenn man sich darüber Gedanken macht und neue Möglichkeiten in Betracht zieht, aber noch wichtiger ist es, diese Theorien in den Bereich experimenteller Nachweise oder Ausschlüsse zu bringen. Eine Theorie mag noch so gut sein, ohne experimentelle Grundlage bleibt sie aber ein Luftschloss.
Das kann ich nur bejahen.

Gruß Jogi
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  #118  
Alt 13.05.07, 15:28
Jogi Jogi ist offline
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Hi rene!

Was du schreibst, klingt alles sehr vernünftig, und ist auch so, glaube ich, allgemein be- und anerkannt.

Zitat:
Zitat von rene Beitrag anzeigen
Zudem tauschen A und B nicht wirklich Signale aus. Beide Teilchen verhalten sich ja wie ein einziges Quantenobjekt. Und die "Signale" enthalten auch nur Resultate von Zufallsereignissen.
Nur hier könnte man vielleicht noch ergänzen, daß dieses Zufallsereignis in unserem konkreten Beispiel die Polarisation bei der Emission war, also in der Vergangenheit liegt.

Gruß Jogi
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  #119  
Alt 13.05.07, 18:22
JGC JGC ist offline
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Standard AW: Pothonisches...

Hi...


zu:

Zitat:
Bei der Verletzung der Bell'schen Ungleichung müssen wir die Vorstellung verborgener Variablen wohl aufgeben; die quantenmechanisch vorhergesagten Wahrscheinlichkeiten treten ja ein. Wenn die Wellenfunktion keine Informationen über die Werte von Messungen enthält, entspräche dies der Kopenhagener Deutung. Die Verletzung der Bell'schen Ungleichung könnte auch durch eine Theorie der nicht-lokalen verborgenen Variablen erklärt werden, nach der Teilchen Informationen über ihre Zustände austauschen: die Bohm-Interpretation. Allerdings müssten alle Teilchen gleichzeitig im Universum ihre Informationen austauschen können.

Tun denn das nicht alle Teilchen in Wirklichkeit gleichzeitig???


Die WW der EM-Energien finden doch prinzipiell bei LG statt und treffen von diesem Standpunkt aus ein statisches Universum an, weil von deren beschleunigtem Standpunkt aus im restlichen Universum keine Zeit zu vergehen scheint...

Soher würde bei exakt LG tatsächlich alles gleichzeitig aufeinander einwirken, nur eben durch ihre jeweiligen Momentan-Positionen voneinander getrennt und in bestimmten geometrischen Ausrichtungen zueinander stehen...

Ich versuche es mal mit einem Beispiel...

Ein stringförmig übertragener, linearer, kinetischer Gravitationsimpuls....

Seine Auswirkung besteht darin, eine Masse in bestimmte Richtung zu beschleunigen...

Wenn jetzt also dieser lineare Impuls als "superluminares Signal" betrachtet werden könnte, so müsste er wie seine durch Bremsvorgänge daraus erzeugten jeweiligen Masseerscheinungen in der selben Modulationsfrequenz schwingen, mit dessen Frequenz vorher das lineare Signal in Form von Dichtewellenschwankungen durch den Raum eilte...

Anders erklärt..

Wenn eine Welle beschleunigt wird, so glätten sich durch Beginn der Zustandsänderung ihre Amplitudenspitzen und wenn man das ganze konsequent zuende denkt, dann ergibt sich daraus eine lineare Form des beschleunigten Wellensignales, welches jetzt statt den transversalen Amplituden, nun statt dessen Longitudenschwankungen in Form von periodischen Dichteschwankungen annimmt...

Das also eine elementare Masse, die in einer bestimmten Frequenz in Erscheinung tritt, nach der Überschreitung der Zustandsgrenze einem linearen Impuls gleicht, der die selbe Frequenzmodulation besitzt, nur das eben nun dessen "Wirkstärken" als Longituden-Modulation in Form von Dichtewellenfrequenzen "geschrieben" stehen.

Das hätte als Konsequenz, das ein beobachtetes Teilchen äquivalent mit seinem zugehörigen energetischen "Feldbild" steht, dessen jeweiliges Feldvolumen seine jeweilige Wirkreichweite bestimmt.

Das heisst im Klartext, das jedes Teilchen im Prinzip 2 Existenzen gleichzeitig verkörpert, welche durch

1. Seine jeweilige Geschwindigkeit

und

2. durch sein jeweiliges Potential beschrieben wird,

wobei sich dessen jeweiligen Vektor-Richtungen zu seiner Summe als Ganzes aufaddieren(kinetischer Wirk-Aspekt) und gleichzeitig aber seine Vektor-Wirkstärken als statischer Felddruck-Aspekt (durch die Rückkopplung des kinetischen Aspektes entstanden Druckleistung) äussert.

Es gibt also 2 Arten vom messbaren Grössen, die beide tatsächlich gleichzeitig erfasst werden müssten.. Einmal die Stärke und einmal dessen Position.

Jetzt würde mich mal wirklich interessieren, wie diese "Unschärfe" eigentlich konkret gemessen wird, wie der Versuchsaufbau ist und welche Energiearten dabei zum Einsatz kommen und welche Modulationen der jeweiligen Signalspannungen verwendet werden...

Ich brauche also eine genaue Beschreibung mit konkretem Plan...


JGC


PS:


Zum Wellenkollaps einfach mal dieses Bild...(ratet mal, wo dieses zu entdecken ist...)



Doch noch ein 2tes...

Vielleicht tritt es dann deutlicher zutage...


Ge?ndert von JGC (13.05.07 um 18:39 Uhr)
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  #120  
Alt 13.05.07, 18:34
Benutzerbild von Marco Polo
Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: Pothonisches...

Zitat:
Zitat von rene Beitrag anzeigen
Für mich ist es eine Geschmacksfrage, auch Hugh Everetts Viele-Welten-Hypothese durch entsprechende Aufspaltung jedes möglichen Ereignisses zuzulassen. Warum nicht? Man entgeht damit dem Kollaps der Wellenfunktion, weil sich ja jede Möglichkeit in irgend einer Welt realisiert.
Everetts Viele-Welten-Hypothese mag zwar viele Fragen beantworten, wirft dafür aber umso mehr neue auf. Problematisch finde ich zudem, dass sich diese Hypothese imho weder beweisen noch falsifizieren lässt.

Für mich ist diese Hypothese eher ein Ausdruck der Hilflosigkeit bzw. ein Akt der Verzweiflung.


Zitat:
Zitat von rene Beitrag anzeigen
Zeilinger konnte mit Messungen von Quanten-Ensemblen nachweisen, dass die Wechselwirkung zwischen A und B selbst mit Lichtgeschwindigkeit ausgeschlossen war.
Aber selbst wenn es so wäre (was natürlich nicht der Fall ist), würden wir das Messergebnis von B erst erfahren, wenn wir von dort eine Nachricht (Funk oder ähnliches) erhalten haben. Und die erfolgt niemals mit ÜLG.

Grüssle,

Marco Polo
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