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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #11  
Alt 17.11.13, 15:51
Villon Villon ist offline
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Standard AW: Teil 2: SRT folgt...

Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Wieso folgt aus einer Lichtuhr Zeitdilatation? Die Konstanz der LG in beliebigen Bezugssystemen darf ja nicht vorausgesetzt werden.
Mit Formeln bitte.


Ableitung der Zeitdilatation

Meine Argumentation wie die Zeitdilatation abgeleitet werden kann - auch ohne die universale Konstanz der Lichtgeschwindigkeit vorauszusetzen - besteht aus mehreren Teilen:

1. Postulat, dass die Lichtgeschwindigkeit zu mindestens in einem bestimmten „Ruhsystem“ IS A c=300000km/s ist.
2. Definition einer Lichtuhr.
3. Nachweis, dass ein Zeitintervall (so wie es mit dieser Lichtuhr definiert wird) exakt derselben Formel unterliegt wie die Zeitdilatation in der SRT.
5. Gültigkeit der relativistischen Definition der Gleichzeitigkeit.
6. Angabe der Voraussetzungen, unter denen die Messung mit dieser Lichtuhr auch für alle anderen Uhren (im selben IS) gilt.


Punkt 1

Postulat: Die Lichtgeschwindigkeit ist zu mindestens in einem bestimmten „Ruhsystem“ IS A c = 300000 km/s.
Das ist überhaupt keine Neuigkeit. Nach der SRT beträgt die Lichtgeschwindigkeit in allen IS 300000 km/s. Wenn sie in allen IS 300000 km/s beträgt, dann ist in dieser Aussage logisch enthalten, dass sie auch in irgendeinem beliebigen IS A c = 300000 km/s ist.


Punkt 2

DEFINITION DER LICHTUHRZEIT

Eine Lichtuhr besteht aus zwei Spiegeln (S1 und S2) im Abstand d=150000 km, die einen kurzen Lichtblitz hin und her reflektieren.
Am Spiegel S1 sei ein Zähler, der jedes mal eine Zahl hoch zählt, wenn das Licht die Strecke S1-S2-S1 zurückgelegt hat (TICK-TACK-TICK).
Eine Lichtuhr-Sekunde sei definiert (!!!!) als das Intervall in der der Zähler um genau eine Zahl hochzählt (TICK-TACK-TICK).

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Folgerung:
Wenn die Lichtuhr im IS A ruht, so entspricht ein Zählerschritt 1Sekunde (Lichtuhrzeit) truh = 1Sekunde (Armbanduhrzeit).
Denn im IS A ist die Geschwindigkeit des Lichtes ja als 300000 km/s angenommen, und das ergibt bei einer Strecke von 300000 km natürlich genau 1Sekunde für diese Strecke.


Punkt 3

Nun wollen wir den Fall behandeln, wenn sich die Lichtuhr im IS A bewegt.

Eine Lichtuhr sieht so aus:



Meine Frage ist, wie diese Bewegung den Zähler bei S1 (Lichtuhrzeit) beeinflusst.

Hierbei wird die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit (in anderen IS) nicht (!) vorausgesetzt.
Ich behaupte damit nicht, dass sie nicht 300000 km/s ist.
Alles was ich sage ist, dass mich das an dieser Stelle überhaupt nicht interessiert.

Alles was mich an dieser Stelle interessiert, ist mit welchem Faktor der Zähler (das TICK-TOCK-TICK = Lichtuhrzeit) von der Geschwindigkeit der Lichtuhr (im „Ruhsystem“ IS A) abhängt.

Die Aussage, dass der Zähler einer Lichtuhr in einem relativ zu ihr bewegten Inertialsystem langsamer zählt als in ihrem Ruhsystem, lässt sich quantitativ präzisieren. Betrachten wir die Bewegung des Photons vom unteren bis zum oberen Spiegel. Alle Längen, die in dieser Situation auftreten, sind in der folgenden Abbildung angegeben:



Analysieren wir die Eintragungen in dieser Skizze:

- Die Dauer des Prozesses im Ruhsystem der Lichtuhr wird mit ∆tRuh bezeichnet. Der Abstand der beiden Spiegel ist daher c ∆tRuh , da c die Geschwindigkeit des Photons im Ruhsystem ist.

- Im bewegten System zählt während desselben Prozesses die Lichtuhr um eine Zeit/Zählerstand weiter, die wir zunächst nicht kennen und mit ∆tbew bezeichnen
Der vom Photon zurückgelegte Weg hat die Länge c ∆tbew .
Als Abstand der beiden Spiegel übernehmen wir den im Ruhsystem IS A ermittelten Wert c ∆tRuh. Während des Prozesses ist der obere Spiegel um die Strecke v ∆tbew vorgerückt (da sich die Lichtuhr in diesem System mit der Geschwindigkeit v nach rechts bewegt). Insgesamt bilden diese drei Längen ein rechtwinkeliges Dreieck.

Unsere bisher nur qualitative Argumentation können wir nun in einer Formel ausdrücken.
Um die Größe des Effekts quantitativ zu bestimmen, wenden wir den Satz von Pythagoras auf das rechtwinkelige Dreieck im rechten Teil der obigen Abbildung an:


(c ∆tRuh)^2 + (v ∆tbew )^2 = (c ∆tbew )^2 (1)


und lösen nach ∆tbew auf. Wir erhalten:

(2)

An dieser Stelle behaupte ich keineswegs, dass ich damit auch die Zeitdilatation für gewöhnliche Uhren wie Armbanduhren abgeleitet habe. Alles was ich zeige ist, wie sich die Zeitdilatation bei einer Lichtuhr berechnet, so wie sie oben definiert wurde.


Warum für diese Lichtuhr die Geschwindigkeit des Lichtes immer 300000 km/s ist:

Auch eine bewegte Lichtuhr misst für die Geschwindigkeit des Lichtes einen Wert von c = 300000 km/s .
Das ergibt sich direkt aus ihrer Definition.
Wenn ich eine Sekunde definiere als die Zeit, die das Licht braucht, um die Strecke von 300000 km/s zurückzulegen, so ergibt sich für die Geschwindigkeit des Lichtes:

1 Sekunde = Geschwindigkeit des Lichtes / 300000 km

oder umgestellt:

v = 300000 km / 1 Sekunde = Lichtgeschwindigkeit

Licht braucht zwangsläufig für die Strecke S1-S2-S1 von 300000 km exakt eine Sekunde, wenn ich dieses TICK-TOCK-TICK vorher als eine Sekunde definiert habe!

Es ist nichts von Magie daran, dass der Zauberer ein Kaninchen aus dem Zylinder zieht, wenn er dasselbe Kaninchen vorher reingesteckt hat.


Die eigentliche FRAGE ist deshalb nicht (!!!!!!!), warum sich die Zeitdilatation und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen IS ergibt, wenn ich sie mit Lichtuhren messe und definiere.

Das ergibt sich direkt und automatisch, wie wir gesehen haben.

Die eigentliche Frage ist vielmehr diese:
Warum gelten die so gewonnenen Maßstäbe auch für gewöhnliche Uhren wie z.B. Armbanduhren?

Das Postulat der SRT der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen IS besagt nämlich, dass die Geschwindigkeit des Lichtes auch dann 300000 km/s ist, wenn man sie mit Armbanduhren misst.
Was bedeutet das?

Das bedeutet folgendes:
Die Geschwindigkeit von Licht ist genau dann auch mit Armbanduhren gemessen c=300000 km/s, wenn Armbanduhren stets dieselbe Zeit anzeigen wie Lichtuhren (im selben IS).

Warum sollten sie das tun?

Nun, darüber macht die SRT keine Aussage, sondern postuliert es einfach, indem sie nämlich die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit (mit allen Uhren gemessen) postuliert.

Ist es nicht höchst bemerkenswert, dass dieses anscheinend willkürliche Messverfahren mit einer Lichtuhr tatsächlich korrekte Ergebnisse liefert?

Wir sind alle Anhänger der SRT und wissen ja, dass die mit einer Lichtuhr definierte Zeit eine Formel für die Zeitdilatation liefert, die auch für gewöhnliche Materie gilt.

Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitdil...g_von_Teilchen
Zitat:
Beim Auftreffen der kosmischen Strahlung auf die Moleküle der oberen Luftschichten entstehen in 9 bis 12 Kilometern Höhe Myonen. Sie sind ein Hauptbestandteil der sekundären kosmischen Strahlung, bewegen sich in Richtung Erdoberfläche mit nahezu Lichtgeschwindigkeit weiter und können dort nur wegen der relativistischen Zeitdilatation detektiert werden, denn ohne diesen relativistischen Effekt würde ihre Reichweite nur etwa 600 m betragen.
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  #12  
Alt 17.11.13, 16:01
Villon Villon ist offline
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Standard AW: Teil 2: SRT folgt...

Warum nur liefert die mit Licht gemessene Zeit allgemeingültige Ergebnisse?
Das Verfahren die Sekunde mit einer Lichtuhr zu definieren, haftet nämlich durchaus etwas willkürliches an.
Genau so gut könnte ich ja auch hingehen, und eine Sekunde mit Hilfe von Tischtennisbällen definieren.

Ich betrachte eine Partie Tischtennis zwischen Jack und Tom.
Nun definiere ich eine Sekunde willkürlich als die Zeit, die der Tischtennisball für die Strecke von Jack zu Tom und wieder zurück zu Tom braucht.

Damit dieses Beispiel einer Lichtuhr gleicht, will ich noch zwei Idealisierungen hinzufügen:

1. Die Strecke von Tom zu Jack (und umgekehrt) soll stets gleich lang sein.
2. Der Tischtennisball bewegt sich im Ruhsystem konstant mit 30 km/h. (Das ist natürlich in der Praxis schwer zu realisieren. Für unser Beispiel soll reichen, dass eine solche Bewegung mechanisch möglich ist).



DEFINITION DER PING-PONG-ZEIT:

Eine Ping-Pong-Sekunde ist die Zeit, die der Ball für die Strecke Jack-Tom-Jack braucht.

Nun will ich die „Zeitdilatation“, für mein erfundenes Maß der Ping-Pong-Zeit ableiteten.

Also baue ich eine Tischtennisplatte in einen fahrenden Zug, und lasse Jack und Tom darauf quer zur Bewegungsrichtung Tischtennis spielen. Das ganze sieht dann so aus:



Dann leite aus diesem Bild sogleich eine Formel für die Zeitdilatation für meine Ping-Pong-Zeit ab.


Doch halt irgendetwas stimmt nicht!
Verwundert kratze ich mich am Kopf.
Meine Ping-Pong-Uhr liefert zwar korrekte Ergebnisse für andere Ping-Pong-Uhren (wie mir die Spieler am Nachbartisch Hans und Franz bestätigen), aber die Armbanduhr von Jack schert sich den Teufel darum.
Sie zeigt einfach nicht dieselbe Zeit an, wie meine Ping-Pong-Uhr.
Also...irgendeine Uhr muß hier wohl falsch gehen!




Wir sind dermaßen vertraut mit der Herleitung der Zeitdilatation mit Hilfe einer Lichtuhr, dass wir leicht übersehen, auf welchen Annahmen dieses Verfahren tatsächlich beruht.

Dieses Verfahren beruht auf dem Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen IS, auch wenn man die Lichtgeschwindigkeit mit gewöhnlichen Uhren, wie z.B. Armbanduhren misst.
Dieses Verfahren beruht auf der Tatsache, dass Armbanduhren stets dieselbe Zeit wie Lichtuhren (im selben IS) anzeigen.
Denn genau das und nichts anderes bedeutet das Postulat „Konstanz der Lichtgeschwindigkeit“!


Ist es nicht bemerkenswert, dass sich Armbanduhren, dass sich gewöhnliche Materie exakt an die mit Hilfe von Licht gewonnen Raum- und Zeitmaßstäbe hält, wie sie z.B. mit Hilfe einer Lichtuhr gewonnen werden?
Warum ist Licht der Maßstab?
Warum gilt der Maßstab von Licht auch für andere Materie?
Was ist der Grund hierfür?
Was ist der Grund für die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit?
(Und nochmal: Ein Postulat, das man ableitet ist eben damit kein Postulat mehr...
Früher haben die Leute einfach postuliert, dass Dinge nach unten fallen.
Nach der Entdeckung des Gesetzes der Schwerkraft braucht man das nicht mehr zu postulieren, sondern kann es ableiten).

Oder dieselbe Frage anders gestellt:

Was ist der Grund dafür, dass Armbanduhren stets dieselbe Zeit anzeigen wie Lichtuhren?
Wenn man behauptet, dies folge doch aus dem „Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit“,
so dreht man sich nur im Kreis.
Es „FOLGT“ nicht aus diesem Postulat.
Es ist identisch mit ihm.

Wenn die Lichtgeschwindigkeit konstant ist,
dann zeigen Armbanduhren dieselbe Zeit an wie Lichtuhren.

Aber umgekehrt gilt eben auch:

Wenn Armbanduhren dieselbe Zeit anzeigen wie Lichtuhren,
genau dann (und nur dann) ist die Lichtgeschwindigkeit (in allen IS) universal (also auch für Messungen mit Armbanduhren) konstant.


Punkt 4

Da in der Ableitung der Formel für die Zeitdilatation einer Lichtuhr auf keine spezielle Lichtuhr Bezug genommen wurde, gilt sie allgemein für alle (gleich gebauten) Lichtuhren. Folglich wird auch die Zeit von Lichtuhren, die sich mit derselben Geschwindigkeit in dieselbe Richtung bewegen (d.h. Im selben IS sind) um exakt denselben Faktor gedehnt.
Daraus folgt:
Jede Lichtuhr in einem IS zeigt dieselbe Zeit an wie andere Lichtuhren im selben IS.


Punkt 5

Die relativistische Definition der Gleichzeitigkeit ist ein Verfahren zur Synchronisierung von Uhren in einem Inertialsystem. Dass sich das Widerspruchsfrei durchführen lässt ist eine Kernaussage der SRT.

http://de.wikipedia.org/wiki/Speziel...eichzeitigkeit

Zitat:
Wenn ein Beobachter jedoch von zwei Ereignissen gleich weit entfernt ist und Lichtsignale von diesen ihn gleichzeitig erreichen, so nennt man die beiden Ereignisse selbst gleichzeitig.

Diese Definition von Gleichzeitigkeit erscheint anschaulich verständlich, führt aber zusammen mit der Lorentz-Invarianz zu einem paradoxen Effekt: Die Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse an verschiedenen Orten ist abhängig vom Bewegungszustand des Beobachters.

In der bisherigen Argumentation habe ich die relativistische Gleichzeitigkeit ausgelassen.
Sie ist natürlich für eine vollständige Ableitung der SRT essentiell.

Mein Hauptargument ist dieses:

Lichtuhren lassen sich mit Lichtsignalen synchronisieren, unabhängig vom Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit (so lange obige Annahmen gelten, nämlich 1. DEFINITION der Lichtuhr und 2. im IS A ist die Lichtgeschwindigkeit v = c ).
Diese Synchronisation ist gleich für alle Lichtuhren im selben IS.
Wenn Armbanduhren Lichtuhren sind ist diese Synchronisation auch für diese durchführbar.

Folgendes Bild zeigt, wie die Synchronisation von Lichtuhren im Ruhsystem A aussieht.
Das Bild zeigt, wie sich diese Synchronisation widerspruchsfrei durchführen lässt, d.h. einmal synchronisierte Lichtuhren bleiben auch synchronisiert:



Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Villon sprach von einem Inertialsystem innerhalb des anderen Inertialsystems. Eine eigenartige Vorstellung.

Mal angenommen wir haben nur "ein" Inertialsystem in dem ich meinetwegen diverse Differenzgeschwindigkeiten betrachten kann.

Wenn mir jetzt die Aufgabe gestellt wird, die SRT mit all ihren Besonderheiten lediglich anhand dieses einen Inertialsystems zu beschreiben, dann werde ich scheitern. Ich muss in der Beschreibung ein zweites Inertialsystem einführen um die Transformationen zwischen diesen beschreiben zu können. So hatte ich es gemeint und Villon ist da offensichtlich anderer Meinung.

Grüsse, MP

Wie das von mir damit gemeint war, geht aus folgendem Bild hervor:





Das ist die Darstellung, wie das bewegte Inertialsystem IS B von dem „ruhenden“ IS A aus beschrieben wird.
Das IS B misst seine eigene Zeit mit Lichtuhren und führt auch eine Messung zur Bestimmung der Gleichzeitigkeit in seinem eigenen System durch.
Da hierzu nur die Bewegung von Licht relevant ist, können diese Messungen, die B durchführt auch von dem IS A aus beschrieben werden.

Auf diese Weise erlangt der Beobachter in A zu der Erkenntnis wie der Beobachter in B die Gleichzeitigkeit und den Zeitablauf definiert.
A kann die Sicht von B aus den Gesetzen (d.h. geradlinige Bewegung des Lichtes mit v = c ) seines eigenen IS vollständig erschließen.
Wenn er so die Sicht von B erkannt hat, kann er daraus berechnen wie B wiederum A sieht:

A sieht, dass B die Lichtgeschwindigkeit in seinem eigenen IS B als v = 300000 km/s misst.
A sieht wie B wiederum A sieht.
A sieht, dass B zu folgender Aussage kommt:
„Auch A misst die Geschwindigkeit des Lichtes mit v = 300000 km/s“ .

Dies alles kann A allein aus den Gesetzen seines eigenen IS erschließen.
Folglich gilt das Relativitätsprinzip.

Diese Argumentation ist natürlich nur schlüssig, wenn der folgende Punkt 6 zutrifft (nur dann ist die mit Lichtuhren angezeigte Zeit allgemein gültig, auch ohne Bezug auf das Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit).
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  #13  
Alt 17.11.13, 16:24
Villon Villon ist offline
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Standard AW: Teil 2: SRT folgt...

Punkt 6

Die Voraussetzung unter denen gewöhnliche Armbanduhren dieselbe Zeit anzeigen, wie Lichtuhren, habe ich bereits genannt:
Sie zeigen dieselbe Zeit an, wenn sie letztlich selbst Lichtuhren sind!
Armbanduhren sind Lichtuhren...
Nun bewegen sich Armbanduhren mit Unterlichtgeschwindigkeit.
Wie komme ich also zu dieser absonderlichen Vorstellung?
Nun, Lichtuhren bewegen sich auch mit Unterlichtgeschwindigkeit.
Entscheidend ist, dass sich ihre Teile mit Lichtgeschwindigkeit bewegen!

Tatsächlich sagt das Standardmodell der Teilchenphysik aus, dass Gluonen sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Und die in Gluonen gespeicherte Energie macht den größten Teil der Masse von Protonen und Neutronen aus, also von Dir und von mir.

Eine Lichtuhr ist ein Objekt, bei dem Luxonen zwischen Polen pendeln.
Ein Proton ist ein Objekt, bei dem Gluonen (Luxonen) zwischen Quarks pendeln.

Dieses Pendeln unterliegt der Zeitdilatation.
Nun kann man dies auf zweierlei Arten beschreiben:

1. Nach den Formeln der SRT:
Die Häufigkeit dieser Wechselwirkung (von Quarks mit Gluonen imProton) folgt aus der Zeitdilatation der SRT. Nähert sich das Proton der Lichtgeschwindigkeit an, so geht die Zeit (relativ) langsamer und deshalb werden (aus der Sicht des Ruhsystems) weniger Gluonen ausgetauscht.

2. Nach der Beschreibung einer Lichtuhr:
Ein Proton stellt eine Lichtuhr dar, denn bei ihm pendeln Luxonen (Gluonen) zwischen drei Polen, ganz so wie bei einer Lichtuhr Luxonen (Photonen) zwischen zwei Spiegeln pendeln. Somit wird auch die Zeit wie bei einer Lichtuhr gedehnt und weniger Gluonen ausgetauscht, wenn sich ein Proton der Lichtgeschwindigkeit annähert.
Dies liegt daran, dass bei einer Lichtuhr die Luxonen/Gluonen um so schräger bewegen, je mehr sich die Geschwindigkeit der Lichtuhr der Lichtgeschwindigkeit annähert.


Einwand:

Aber das erklärt nur, weshalb die Gluonen einer im Proton weniger mit den Quarks wechselwirken und ist noch lange keine (relative) Dehnung der Zeit selber.

Gegeneinwand:

Wenn alles aus Luxonen ist, dann ist „Zeit“ selbst nur ein Maß für die Wechselwirkung von Luxonen.

Um ein Zeitmaß überhaupt zu definieren, ist die Messung irgendeines zeitlichen Vorgangs notwendig, wie z.B. die Schwingung eines Pendels einer Pendeluhr. Zeit ist kein absolutes Konzept, nach dem sich das Verhalten der Materie zu richten hat, sondern nur ein Maß für eben dieses Verhalten der Materie.

Ich werde diese alte Diskussion hier nicht wieder beginnen, dass die Zeitdehnung eines Vorgangs bei annähernder Lichtgeschwindigkeit nur scheinbar ist und mit der „wirklichen“ absoluten Zeit im Sinne von Newton nichts zu tun hat.
Wenn alle zeitlichen Vorgänge gleichermaßen gedehnt werden, nun so ist dies eben eine Dehnung der Zeit selber!


Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit:
Beide Darstellungen sind gar nicht verschieden, sondern sind nur unterschiedliche Formulierungen, um denselben Sachverhalt zu beschreiben.
Das ist mein Standpunkt.

Die Zeitdilatation der Wechselwirkung von Gluonen gemäß der SRT und die Zeitdilatation gemäß der Beschreibung als Lichtuhr sind deckungsgleiche Beschreibungen desselben Sachverhaltes.

Wir haben trotz dieser Erkenntnis immer noch zwei unterschiedliche Beschreibungen für die Zeitdilatation:
a) Beschreibung als Lichtuhr (und das ist deckungsgleich mit der SRT)
b) Beschreibung nach den Formeln der SRT, ohne zu verstehen, welcher zeitliche Vorgang hier eigentlich verlangsamt wird („Myonen bewegen sich in Richtung Erdoberfläche mit nahezu Lichtgeschwindigkeit weiter und können dort nur wegen der relativistischen Zeitdilatation detektiert werden“).

Vom Standpunkt der Methode aus ist es geboten nicht zwei unterschiedliche Beschreibungen desselben Sachverhaltes einzuführen, wenn einer hinreicht.
Demnach wäre die Darstellung mit einer Lichtuhr allgemeingültig und der direkte Ausdruck der Zeitdilatation der SRT.

Occam’s Razor ist ein gewichtiges Argument, weshalb auch Einstein seinen berühmten Artikel mit einem solchen Argument beginnt.


Zitat:
Daß die Elektrodynamik Maxwells -- wie dieselbe gengenwärtig aufgefaßt zu werden pflegt -- in ihrer Anwendung auf bewegte Körper zu Asymmetrien führt, welche den Phänomenen nicht anzuhaften scheinen, ist bekannt. Man denke z. B. an die elektrodynamische Wechselwirkung zwischen einem Magneten und einem Leiter. Das beobachtbare Phänomen hängt hier nur ab von der Relativbewegung von Leiter und Magnet, während nach der üblichen Auffassung die beiden Fälle, daß der eine oder der andere dieser Körper der bewegte sei, streng voneinander zu trennen sind.
Zur Elektrodynamik bewegter Körper

http://echo.mpiwg-berlin.mpg.de/ECHO...&mode=texttool



Es hat einigen Widerstand hervorgerufen, dass ich die Gültigkeit des Relativitätsprinzips aus der Geltung der Lorentztransformationen bereits in einem IS herleiten will.

Nun aber möchte ich (entgegen meiner bisherigen Argumentation) zugeben, dass das Relativitätsprinzip durchaus ein allgemeines Prinzip ist, dass das Verhältnis unterschiedlicher IS zueinander regelt.
Meine Darstellung sollte nur darlegen, wie das Relativitätsprinzip konkret aus der Sicht eines bestimmten IS aussieht.

Wenn das Relativitätsprinzip und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gilt,
dann gelten die Lorentztransformationen auch in einem IS.

Wenn die Lorentztransformationen bereits aus den Gesetzen eines einzelnen IS folgen,
dann gilt auch das Relativitätsprinzip.

Das Relativitätsprinzip ist wie ein Baum, bei der man ein Blatt (ein IS) nehmen kann – und wenn man dieses einpflanzt, so wächst daraus wiederum der ganze Baum, weil die Information (DNS) des gesamten Baumes in jedem einzelnen Blatt enthalten ist.

Ich weiß, das ich für diese Aussage wieder Proteste erhalte, weil ich das Relativitätsprinzip nicht verstanden habe, und die Formeln der SRT sich erst aus der Sicht von verschiedenen IS ergeben.

Dass sich das allerdings doch so darstellen lässt, wenn man nur einmal von meiner Grundannahme ausgeht, dass sich die Bewegung von Tardyonen als Bewegung von Luxonen darstellen lässt, habe ich oben gezeigt.

Daher erinnert mich dieses Argument schon sehr an dieses Argument gegen das kopernikanische System:

„Wenn sich die Erde tatsächlich in 24 Stunden um ihre eigene Achse drehen würde, so müssten doch die Leute durch die Fliehkraft ins Weltall geschleudert werden.“

Wenn man nicht in der Lage ist, die aus einer Hypothese folgenden Schlüsse nachzuvollziehen, weil man nicht bereit ist von dem vorgefassten Standpunkt abzuweichen und die Schlußfolgerungen überhaupt zu durchdenken, die aus dieser Hypothese folgen...
nun, dann wird man auch niemals eine neue Erkenntnis erlangen.



Der eigentliche Grund aber, weshalb das Relativitätsprinzip eine universale Gültigkeit für alle IS zu Recht beanspruchen darf ist der folgende:

Alle Inertialsysteme bewegen sich mit Unterlichtgeschwindigkeit. Nach der hier dargelegten Vorstellung entsteht jede Bewegung mit Unterlichtgeschwindigkeit durch die Wechselwirkung von Luxonen.
Alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt, weil sie alle auf dieselbe Weise durch die Wechselwirkung von Luxonen erzeugt werden.
Es gibt kein bevorzugtes Ruhsystem, weil Ruhsysteme erst durch Teilchen erzeugt werden, die überhaupt kein Ruhsystem kennen (da sie sich stets mit Lichtgeschwindigkeit bewegen), also auch kein bevorzugtes Ruhsystem.





SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT FEB 2006:



Wie man aus diesem Feynman-Diagramm ersieht, besteht der hauptsächliche Mechanismus der den Teilchen Masse verleiht darin, dass die Wechselwirkung mit den Higgs-Teilchen die Teilchen auf ihrer geradlinigen Bahn stört und auf einen Zick-Zack-Kurs zwingt.

Das ist natürlich wieder eine „polulärwissenschaftliche“ Darstellung, die schon deshalb nicht richtig sein kann, weil gewisse Forum-Mitglieder das bestimmt besser wissen als ein Teilchenphysiker, der sich hauptberuflich mit diesem Thema befasst:






http://en.wikipedia.org/wiki/Glueball

Zitat:
In particle physics, a glueball is a hypothetical composite particle.[1] It consists solely of gluon particles, without valence quarks. Such a state is possible because gluons carry color charge and experience the strong interaction. Glueballs are extremely difficult to identify in particle accelerators, because they mix with ordinary meson states.[2]

Theoretical calculations show that glueballs should exist at energy ranges accessible with current collider technology. However, due to the aforementioned difficulty (among others), they have (as of 2013) so far not been observed and identified with certainty.[3] The prediction that glueballs exist is one of the most important predictions of the Standard Model of Particle Physics that has not yet been confirmed experimentally.[4]
Okay, was einen glueball angeht:
Die sind also noch nicht nachgewiesen.
Aber immerhin halten die Teilchenphysiker ein solches Teilchen für möglich und suchen danach.



Nichtsdestotrotz unterliegt die Wechselwirkung der Gluonen der Zeitdilatation, weil das ganze eine Lichtuhr darstellt.



Die Bewegung der Gluonen in einem pi+ Mesone sieht dann im Bild folgendermaßen aus:




Das ist so deutlich eine Lichtuhr, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie man das noch deutlicher zeigen kann.
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  #14  
Alt 17.11.13, 17:42
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Standard AW: Teil 2: SRT folgt...

Zitat:
Zitat von Villon Beitrag anzeigen
...
Eine Lichtuhr ist ein Objekt, bei dem Luxonen zwischen Polen pendeln.
Ein Proton ist ein Objekt, bei dem Gluonen (Luxonen) zwischen Quarks pendeln.
Das ist eben ein viel zu naive Vorstellung, die der klassischen Physik entnommen wurde. Gluonen in Nukleonen pendeln nicht hin und her; das sind doch keine Pin-Pong-Bälle sondern Quantenfelder.
Aber es ist schon so, dass man erwartet, dass die (gluonische) starke Wechselwirkung die sehr kleinen Strommassen der Quarks zu ihren (viel größeren) Constituentmassen "renormiert", sodass sich letztlich für die zusammengesetzten Objekte die beobachteten Nukleonmassen ergeben.

Gezeigt hat das meines Wissens allerdings noch niemand, weil dieser niederenergetische Bereich der QCD störungstheoretische Ansätze (Entwicklung nach "Feynmandiagrammen") nicht zulässt.


Zitat:
Zitat von Villon Beitrag anzeigen
Wie man aus diesem Feynman-Diagramm ersieht, besteht der hauptsächliche Mechanismus der den Teilchen Masse verleiht darin, dass die Wechselwirkung mit den Higgs-Teilchen die Teilchen auf ihrer geradlinigen Bahn stört und auf einen Zick-Zack-Kurs zwingt.
Wie um Himmels Willen kommst du denn auf diesen Unsinn?
Wegen der "Wellenlinien" in der Diagrammen oder weil man bei Vertizes immer gerne einen Knick einzeichnet?

Gruß,
Hawkwind
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  #15  
Alt 17.11.13, 20:32
Ich Ich ist offline
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Zitat:
Um die Größe des Effekts quantitativ zu bestimmen, wenden wir den Satz von Pythagoras auf das rechtwinkelige Dreieck im rechten Teil der obigen Abbildung an:


(c ∆tRuh)^2 + (v ∆tbew )^2 = (c ∆tbew )^2 (1)


und lösen nach ∆tbew auf.
Laaangsam.
Was ist, wenn der bewegte Beobachter die Lichtuhr in Fahrtrichtung betreibt?

Übrigens: sei mir nicht bös, aber ich lese die drei Megabeiträge jetzt nicht. Ich respektiere, dass du dir so viel Arbeit machst. Aber das hier ist eine Diskussion, kein Lehrbuchvortrag - davon bist du weit entfernt. Lass' uns das Punkt für Punkt angehen. Der nächste Punkt ist meine oben genannte Frage. Entweder, du hast Uhren, die je nach Richtung unterschiedliche Zeit anzeigen, oder du brauchst ein weiteres Postulat.
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  #16  
Alt 18.11.13, 12:08
Benutzerbild von JoAx
JoAx JoAx ist offline
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Ich finde auch, dass du dich da falsch eingestellt hast, Villon.
Anstelle auf eine Diskussion mit offenem Ergebnis, auf ein Vortrag. So wird das nicht funktionieren.

Ergänzend zu "Ich".

Zitat:
Zitat von Villon Beitrag anzeigen


Analysieren wir die Eintragungen in dieser Skizze:
Ja. Machen wir das.

Zitat:
Zitat von Villon Beitrag anzeigen
Während des Prozesses ist der obere Spiegel um die Strecke v ∆tbew vorgerückt.
Korrekt. D.h. zunächst nur - dass die Strecke c ∆tbew länger ist, als die Strecke c ∆tRuh. Und es heißt auch nur, im ganz gewöhnlichen Sinne, dass ∆tbew>∆tRuh ist. Das Licht hat also stinknormal eine längere Strecke zu laufen, und dafür braucht es halt länger.

Die so hergeleitete Formel:

Zitat:
Zitat von Villon Beitrag anzeigen
(2)
hat also noch nichts mit Zeitdilatation zu tun. Sie sieht nur genau so aus. Da wir aber nicht auf die Erkenntnisse der SRT oder der LET (Lorentz-Ether-Theorie) zurückgreifen wollen, muss man da erst noch weiter arbeiten.

-------------------------------

PS: Was die "Armbanduhren" betrifft - die werden in der Literatur nur eingeführt, um auszudrücken, dass man immer eine Uhr dabei haben muss. Mit den Chronometern auf dem Handgelenk haben diese aber nichts zu tun.
__________________
Gruß, Johann
------------------------------------------------------------
Eine korrekt gestellte Frage beinhaltet zu 2/3 die Antwort.
------------------------------------------------------------

E0 = mc²
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  #17  
Alt 08.12.13, 18:51
Villon Villon ist offline
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Ich muß zugeben, daß mir die Argumente die Sprache verschlagen haben, und ich mich in meine Höhle verkrochen habe, um meine Wunden zu lecken.
Das ist bestimmt nicht in Ordnung, dass ich mich nicht gemeldet habe und es tut mir leid.
Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu dumm, um aufzugeben und deshalb habe ich intensiv recherchiert und nun eine Antwort gefunden.


Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Gezeigt hat das meines Wissens allerdings noch niemand, weil dieser niederenergetische Bereich der QCD störungstheoretische Ansätze (Entwicklung nach "Feynmandiagrammen") nicht zulässt.
Das wurde inzwischen doch gelöst, siehe den Link:

Wuppertaler Physiker berechnen Masse von Materiebausteinen



Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Wie um Himmels Willen kommst du denn auf diesen Unsinn?
Wegen der "Wellenlinien" in der Diagrammen oder weil man bei Vertizes immer gerne einen Knick einzeichnet?
Immerhin gibt es Physiker, die - genau so wie ich das aus diesem Feynman Diagramm ablese - den Higgs-Mechanismus erklären:

Viel Lärm ums Higgs oder Wie funktioniert das Higgs-Teilchen?


Zitat:
Und jetzt kommt ein ziemlich genialer mathematischer Trick: Man kann den Propagator für ein Teilchen mit Masse umschreiben in den für ein Teilchen ohne Masse. Das sieht dann so aus:






Links seht ihr den “normalen” Elektron-Propagator, rechts seht ihr eine Summe von Möglichkeiten, von A nach B zu kommen. Die gestrichelte Linie ist dabei der Propagator für ein “masseloses Elektron” (ihr nehmt also die Formel für den Propagator und setzt die Masse m einfach gleich Null). Das masselose Elektron fliegt aber nicht einfach von A nach B, sondern kann unterwegs “Zwischenstation” machen, einmal, zweimal oder mehrmal. (Und nach den Regeln für diese Art Rechnungen muss man alle diese Möglichkeiten addieren, um herauszubekommen, wie das Elektron nun genau von A nach B kommt.) Bei jeder Zwischenstation habe ich einen Kringel dran gemalt. Hier kann das Elektron seine Richtung und Geschwindigkeit wechseln, und mathematisch geht hier jetzt die Masse des Elektrons in die Berechnung dessen ein, was an diesem “Kringel” passiert. Zwischen den “Kringeln” fliegt das Elektron aber mit Lichtgeschwindigkeit, weil es masselos ist.

Dass das Elektron insgesamt nicht mit Lichtgeschwindigkeit von A nach B kommt, liegt an den vielen Zwischenstationen – das Elektron macht quasi Umwege:



Wir haben jetzt also ein Elektron, das lichtschnell ist, wenn man ganz genau hinguckt, aber nicht, wenn man nur guckt, welche Strecke es effektiv zurücklegt. Das ganze ist ein bisschen wie bei einem jungen Hund, der mit einem älteren Herrchen oder Frauchen unterwegs ist – er rast ständig hin und her, am Ende kommt er aber doch nur langsam vorwärts.

[...]

Also: Statt einfach mit einer Masse m von A nach B zu fliegen, fliegen alle Teilchen mit Lichtgeschwindigkeit, aber immer im Zickzack. Immer wenn sie von einem Zick zu einem Zack wechseln, dann geschieht das durch Wechselwirkung mit dem Higgs-Feld. Dabei wechseln sie jedes Mal ihre Helizität.

[...]

Das ist also der Higgs-Mechanismus. Ich fasse die Ideen nochmal ganz kurz zusammen: Die schwache Kernkraft mit den W- und Z-Bosonen kann man korrekt nur beschreiben, wenn man annimmt, dass sich links- und rechtshändige Teilchen unterschiedlich verhalten. Weil man aber links- und rechtshändig durch bloßes Überholen ineinander überführen kann, lässt sich das nur realisieren, wenn die Materie-Teilchen “eigentlich” lichtschnell sind und nur im “Zickzack” fliegen. Die Zickzacks haben Kringel, an denen die Teilchen ihre Richtung wechseln. Und das wiederum können wir am besten dadurch beschreiben, dass an jedem dieser Kringel unser Teilchen mit einem anderen wechselwirkt – eben dem Higgsteilchen. Dazu muss der gesamte Raum mit einem Higgs-Feld angefüllt sein.


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  #18  
Alt 08.12.13, 19:26
Villon Villon ist offline
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Zitat:
Zitat von Ich Beitrag anzeigen
Laaangsam.
Was ist, wenn der bewegte Beobachter die Lichtuhr in Fahrtrichtung betreibt?

Übrigens: sei mir nicht bös, aber ich lese die drei Megabeiträge jetzt nicht. Ich respektiere, dass du dir so viel Arbeit machst. Aber das hier ist eine Diskussion, kein Lehrbuchvortrag - davon bist du weit entfernt. Lass' uns das Punkt für Punkt angehen. Der nächste Punkt ist meine oben genannte Frage. Entweder, du hast Uhren, die je nach Richtung unterschiedliche Zeit anzeigen, oder du brauchst ein weiteres Postulat.
Das werte ich als Bestätigung, daß wenn die Lichtuhr so gelagert ist wie von mir beschrieben effektiv eine Zeitdilatation da ist.
Der Punkt wäre also abgehakt.

Deine Frage ist eine durchaus berechtigte Frage.

Da ich die ganze Zeit behaupte nicht eine alternative Theorie zur SRT aufzustellen, sondern daß diese Beschreibung eine direkte Konsequenz der SRT ist, habe ich für Deine Frage natürlich auch keine andere Erklärung, als die SRT schon liefert.

Der Kern dieser Erklärung ist die Relativität der Gleichzeitigkeit.
Dies kannst Du sehr schön bei Wikipedia nachlesen.

Siehe:

Zeitdilatation


Der Unterschied von meiner Erklärung zur SRT besteht allein in folgendem:

Nach der SRT wird Licht zur Definition der Gleichzeitigkeit benutzt, weil seine Geschwindigkeit in allen Inertialsystemen konstant ist.

Nach meiner Erklärung wird Licht/Luxonen umgekehrt zur Definition der Gleichzeitigkeit benutzt, einfach weil es nichts anderes gibt.
Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen IS ist dann ein automatisches Ergebnis hiervon.

Alle Teilchen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit (siehe auch meinen anderen Beitrag:

Higgs-Mechanismus

Wenn sich also alle Teilchen in Wirklichkeit mit Lichtgeschwindigkeit bewegen
so läßt sich eine Definition der Gleichzeitigkeit bzw. eine widerspruchsfreie und gültige Uhrensynchronisation für diese Teilchen auch mit Hilfe von Licht durchführen, wie das folgende Bild zeigt:

Zitat:


Das ist die Darstellung, wie das bewegte Inertialsystem IS B von dem „ruhenden“ IS A aus beschrieben wird.
Das IS B misst seine eigene Zeit mit Lichtuhren und führt auch eine Messung zur Bestimmung der Gleichzeitigkeit in seinem eigenen System durch.
Da hierzu nur die Bewegung von Licht relevant ist, können diese Messungen, die B durchführt auch von dem IS A aus beschrieben werden.
Die mit Hilfe von Luxonen definierte Uhrensynchronisation gilt auch widerspruchsfrei für alle Teilchen, weil alle Teilchen Luxonen sind.
So einfach ist das.


Im übrigen verstehe ich, wenn dann keiner mehr mit mir reden will, da ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich hatte auch einiges zu verdauen.
Sorry...
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  #19  
Alt 08.12.13, 21:43
Villon Villon ist offline
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Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Korrekt. D.h. zunächst nur - dass die Strecke c ∆tbew länger ist, als die Strecke c ∆tRuh. Und es heißt auch nur, im ganz gewöhnlichen Sinne, dass ∆tbew>∆tRuh ist. Das Licht hat also stinknormal eine längere Strecke zu laufen, und dafür braucht es halt länger.

Die so hergeleitete Formel:





hat also noch nichts mit Zeitdilatation zu tun. Sie sieht nur genau so aus. Da wir aber nicht auf die Erkenntnisse der SRT oder der LET (Lorentz-Ether-Theorie) zurückgreifen wollen, muss man da erst noch weiter arbeiten.
Das war für mich der Punkt eigentlich das Handtuch zu werfen.
Nachdem ich dazu aufgefordert wurde, habe ich in der Tat gezeigt, wie die Formel für die Zeitdilatation allein aus den Gesätzen in dem IS A abgeleitet werden kann, und dann wird mir hier erklärt, daß das zwar genau so aussieht, aber nicht dasselbe ist.

Das errinnert mich doch sehr stark an die Argumente gegen Einstein, daß die Zeitdehnung zwar rechnerisch funktioniert, aber ja doch nicht richtig sein kann, weil sie nicht mit der "wirklichen", d.h. absoluten newtonschen Zeit übereinstimmt.

Das ist natürlich Quatsch.
Zeit ist, was wirliche d.h. materielle Uhren messen.
Und ich habe gezeigt, daß Lichtuhren unabhängig von der Annahme der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit der Zeitdilatation unterliegen.
Wenn materielle Uhren auch Lichtuhren sind, so unterliegen auch diese der Zeitdilatation.

Daß allerdings materielle Uhren tatsächlich Lichtuhren sind, habe ich in diesem Beitrag gezeigt:

Higgs-Mechanismus



Allerdings kann ich durchaus nicht gegen diese Art von Argumentation argumentieren, weil sie letztlich dogmatisch ist.

Zitat:
"Diesen Tag nun geschah es, daß man den Ursprung und den Ausgangspunkt der Nerven aufsuchte, welches eine berühmte Streitfrage zwischen den Ärzten aus der Schule des Galen und den Peripatetikern ist. Als nun der Anatom zeigte, wie der Hauptstamm der Nerven, vom Gehirn ausgehend, den Nacken entlang zieht, sich durch das Rückgrat erstreckt und durch den ganzen Körper verzweigt, und wie nur ein ganz feiner Faden von Zwirnsdicke zum Herzen gelangt, wendete er sich an den Edelmann, der ihm als Peripatetiker bekannt war, und um dessentwillen er mit außerordentlicher Sorgfalt alles bloßgelegt und gezeigt hatte, mit der Frage, ob er nun zufrieden sei und sich überzeugt habe, daß die Nerven im Gehirn ihren Ursprung nehmen und nicht im Herzen. Worauf unser Philosoph, nachdem er ein Weilchen in Gedanken dagestanden, erwiderte: Ihr habt mir das alles so klar, so augenfällig gezeigt - stünde nicht der Text des Aristoteles entgegen, der deutlich besagt, der Nervenursprung liege im Herzen, man sähe sich zu dem Zugeständnis gezwungen, daß ihr Recht habt."


Galileo Galilei
Dialog über die Weltsysteme S.112
>>Ihr habt mir das alles so klar, so augenfällig gezeigt - stünde nicht der Text des Einstein entgegen, der deutlich besagt, die Zeitdilatation liege am Relativitätsprinzip, man sähe sich zu dem Zugeständnis gezwungen, daß ihr Recht habt.<<


Eine rationale Argumentation funktioniert anders:

- Es wird eine Kette von logischen Schlüssen aufgebaut.
- Wenn alle Kettenglieder schlüssig sind, dann stimmt auch der Gesamtschluß.
- Das Ergebnis steht anders als bei dem Dogmatiker nicht von vornherein fest.

Der Dogmatiker ist nicht in der Lage differnziert zu argumentieren. bezogen auf Teilschlüssen, sondern sucht sich irgendeinen Aspekt heraus, der mit seiner Lehre nicht übereinstimmt und verwirft daraufhin das Ganze.

Der Dogmatiker ist dem Buchstaben des Gesetzes mehr verhaftet, als dem Geist des Gesetzes.
Deshalb klammert er sich wortwörtlich an die vorgegebenen Formulierungen ohne zu begreifen, was sie bedeuten.


Schauen wir uns einmal an, wie die Zeitdilatation einer bewegten Lichtuhr in einem IS A nach der SRT aussieht:



Und jetzt wollen wir uns anschauen, wie eine bewegte Lichtuhr nach den im IS A geltenden Gesäätzen aussieht:



Nun hat mein Sohn diese "Bob der Baumeister-Hefte", und da gibt es immer diese netten Bilder wo es heißt: >>Finde die Unterschiede!<<

Welcher Unterschied ist zwischen diesen beiden Bildern zu sehen?
Stimmt.
Da ist keiner!

Und genau so muß das auch gemäß der SRT sein.
Insofern verstehe ich auch diese Argumentation nicht:

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Das Licht hat also stinknormal eine längere Strecke zu laufen, und dafür braucht es halt länger.
Natürlich hat das Licht stinknormal ein längere Strecke zu laufen...

Aber das ist eben exakt dieselbe Begründung mit der in der SRT die Zeitdilatation mit Hilfe einer Lichtuhr begründet wird.
Daß nun meine Begründung mit der SRT deckungsgleich ist, bitte ich zu entschuldigen, aber das habe ich ja die ganze Zeit über behauptet.
Hier scheint tatsächlich elementares Wissen zur SRT nicht vorhanden zu sein, nämlich wie in der SRT eine Lichtuhr funktioniert...
Wenn Du da Schwierigkeiten mit hast, bin ich gerne bereit das genauer zu erklären.


Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
PS: Was die "Armbanduhren" betrifft - die werden in der Literatur nur eingeführt, um auszudrücken, dass man immer eine Uhr dabei haben muss. Mit den Chronometern auf dem Handgelenk haben diese aber nichts zu tun.
Mit dieser Erklärung kann ich gar nichts anfangen.
Was soll das?
Wenn ich "Armbanduhr" sage, dann meine ich damit nur gewöhnliche materielle Chronometer, die ein Beobachter mit sich führt, im Gegensatz zu Lichtuhren.
Ich habe z.B. da eine Armbanduhr an meinem Handgelenk.
Und diese Armbanduhr ist eine Armbanduhr ist eine Armbanduhr ist eine Armbanduhr; und ist nicht irgendeine Armbanduhr wie sie in irgendeiner Literatur erwähnt wird.
Später ist dann aufzuzeigen (wie ich das getan habe), daß diese materiellen Uhren auch nur Lichtuhren sind.
Folglich gilt die Zeitdilatation nicht nur für gewöhnliche Lichtuhren, sondern auch für alle sonstigen Uhren, wie z.B. auch für die Lebensuhr/das Alter von Menschen.
Der Grund dafür ist, dass auch diese letztlich nur Lichtuhren sind, wie von mir auch gezeigt wurde.
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  #20  
Alt 09.12.13, 12:00
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Standard AW: Teil 2: SRT folgt...

Zitat:
Zitat von Villon Beitrag anzeigen
Folglich gilt die Zeitdilatation ... auch für alle sonstigen Uhren, wie z.B. auch für die Lebensuhr/das Alter von Menschen.
Warum reitest du eigentlich darauf so herum?
Das ist doch selbstverständlich. Bezweifelt das irgendwer?

Die Lorentztransformation schliesst eben eine Transformation der Koordinate "t" mit ein.

Mal im Ernst, ich würde mich an deiner Stelle über Dinge, von denen du offensichtlich gar nichts verstehst (wie z.B. Teilchenphysik, Feynmandiagramme, Higgsmechanismus, ...) und auch keine Chance hast, in den nächsten Jahren die Basics auch nur zu erahnen, weniger ausführlich auslassen. Bleib doch einfach bei SRT und Lorentztransformationen; da ist der theoretische Hintergrund noch eher durchschaubar.

Ge?ndert von Hawkwind (09.12.13 um 12:02 Uhr) Grund: typo
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