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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #51  
Alt 12.02.24, 17:28
John Ullmann John Ullmann ist offline
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Unter der Superposition versteht man die Überlagerung der Wahrscheinlichkeiten für den Eintritt zweier sich ausschließender Ereignisse. Dies ist aber kein realer Zustand. Beispiel: Der Spin eines Elektrons kann +1/2 oder -1/2 sein (also zu je 50%), wird er gemessen, dann ist er entweder +1/2 oder -1/2. Bei zwei verschränkten Elektronen ist er +1/2 und -1/2 ( die Wahrscheinlichkeit welches Elektron welchen Spin besitzt bleibt die gleiche 50%). Der Zustand der Superposition ist also ein rein geistiger Rückschluss von realen, nachweisbaren Zuständen auf virtuelle, nicht nachweisbare Zustände. Diesen virtuellen Zuständen liegt das Kontinuum des leeren Raums zu Grunde. Dieser kennt keine Lokalität und Zeit, er ist dimensionslos. Erst die real erscheinenden Wirkungen der Energie und der Materie prägen sozusagen dem Kontinuum des leeren Raums die Lokalität und Zeit und damit die Metrik auf. Dann erst treten nachweisbare Wirkungen auf (als Nahwirkung das zeitlich verzögerte Vektorfeld und als Fernwirkung das spontane Newtonsche skalare Feld). Auch wenn das skalare Feld wie der Quantensprung spontan wirken, so treten sich als nachweisbare Wirkungen auf. Es bleibt aber die Frage offen ob diese virtuellen Zustände Informationen darstellen. Wenn ja, dann könnte man Quantencomputer konstruieren, die mit sämtlichen möglichen Zuständen der Superposition arbeiten. Da bin ich mir nicht sicher.
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  #52  
Alt 13.02.24, 10:23
John Ullmann John Ullmann ist offline
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Unter dem Superpositionsprinzip versteht man die Überlagerung der Wahrscheinlichkeiten zweier sich gegenseitig ausschließender Möglichkeiten,wie sie duch die beiden quantenmechanischen Wellenfunktionen beschrieben wird. Ob Wahrscheinllichkeiten Informationen sind ist fraglich. Wird das Teilchen geortet, dann brechen die quantenmechanischen Wellen zusammen und geht ihre Information verloren. Damit ist wird auch die Idee eines Quantencomputers mit Hilfe des Superpositionsprinzips fraglich.
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  #53  
Alt 15.02.24, 19:51
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Das faszinierentste an der Superposition finde ich, dass erst durch die Messung Wert - Definiertheit erlangt wird.

Vielleicht auch noch ganz interessant für diesen Thread ist dieser Artikel "A no-go theorem for the persistent reality of Wigner's friend's perception", der vor knapp 3 Jahren veröffentlicht wurde: https://arxiv.org/pdf/2009.09499.pdf

Zitat:
Was ist die Erkenntnis aus dem Artikel: "A no-go theorem for the persistent reality of Wigner's friend's perception"
Antwort Chat GPT:
Zitat:
Der Artikel "A no-go theorem for the persistent reality of Wigner’s friend’s perception" stellt ein No-Go-Theorem vor, das die Wahrnehmung von Wigners Freund in Bezug auf die Realität in Frage stellt. Es wird argumentiert, dass die Wahrnehmungen von Wigners Freund über seine eigenen Messergebnisse zu verschiedenen Zeiten nicht "dieselbe Realität" teilen können, wenn bestimmte, scheinbar natürliche Annahmen der Quantenmechanik erfüllt sind. Das bedeutet, dass es keine gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung für die wahrgenommenen Messergebnisse des Freundes zu verschiedenen Zeiten gibt, die linear vom Anfangszustand des gemessenen Systems abhängt. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass entweder eine nichtlineare Modifikation der Bornschen Regel für Zweizeitvorhersagen vorgeschlagen werden muss, manchmal die Verwendung gegenwärtiger Informationen zur Vorhersage der Zukunft untersagt wird – was die Vorhersagekraft der Quantentheorie reduziert – oder die Annahme, dass die unitäre Quantenmechanik gültige Einzelzeitvorhersagen für alle Beobachter macht, verneint werden muss
Und außerdem noch folgende Aussage von ChatGPT:
Zitat:
Das Gedankenexperiment von Wigners Freund wurde experimentell von Massimiliano Proietti und Kollegen an der Heriot-Watt University in Edinburgh getestet. In ihrem Experiment haben sie unterschiedliche Realitäten erschaffen und verglichen, indem sie sechs verschränkte Photonen nutzten, um zwei verschiedene Realitäten zu repräsentieren: eine für Wigner und eine für Wigners Freund. Das Ergebnis des Experiments war, dass beide Realitäten gleichzeitig existieren können, auch wenn sie widersprüchliche Ergebnisse liefern. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass es schwierig sein könnte, sich auf objektive Fakten über ein Experiment zu einigen, was die traditionelle Auffassung von einer einheitlichen objektiven Realität herausfordert?.
Mehr dazu hier: https://www.technologyreview.com/201...ctive-reality/

Ge?ndert von SuperpositionSimon (15.02.24 um 19:54 Uhr)
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  #54  
Alt 15.02.24, 20:48
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Hier noch eine schöne Zusammenfassung des Messproblems der Quantenmechanik:
https://www.youtube.com/watch?v=Be3HlA_9968

3:40: The measurement problem is not solved by decoherence
6:36: The many worlds interpretation does not solve the measurement problem
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  #55  
Alt 16.02.24, 20:30
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Wie in dem Video von Sabine Hossenfelder beschrieben versagt sowohl die viele Welten Interpretation, als auch die Dekohärenz dabei, das Messproblem zu lösen. Es ist also nicht nur nur ungelöst, sondern es gibt noch nicht einmal eine Interpretation, die das Messproblem löst und unter einer breiten Masse an Physikern Anklang findet. Höchste Zeit also die hier vorgestellte Interpretation weiter voran zu treiben.

Hier der aktuelle Zwischenstand:
Es wird nach wie vor der Ansatz verfolgt, dass der Kollaps der Wellenfunktion die Beseitigung des Informationsmangels des Beobachters ist. Daraus folgt: Unbekannt = Unbestimmt.

Folgende Argumente sprechen dafür:

1) Experiementiell (indirekt) nachgewiesene Superpositionen und deren Kollaps sind gemäß Chat GPT konsistent:

Zitat:
Die Idee, dass der Kollaps der Wellenfunktion durch die Beseitigung des Informationsmangels des Beobachters verursacht wird, kann im Kontext verschiedener Quantenexperimente betrachtet werden. Diese Sichtweise ist konsistent mit Interpretationen der Quantenmechanik, die den Beobachter und dessen Wissen in den Mittelpunkt stellen, wie z.B. QBism (Quantum Bayesianism). Lassen Sie uns einige der genannten Beispiele unter diesem Gesichtspunkt betrachten:

Doppelspaltexperiment: In diesem Experiment führt die Beobachtung, welchen Weg ein Teilchen nimmt, zum Kollaps der Wellenfunktion und damit zum Verschwinden des Interferenzmusters. Aus der Perspektive des Informationsmangels würde der Kollaps eintreten, weil der Beobachter nun Informationen über den Pfad des Teilchens hat.

Quanteninterferometer: Hier ist die Information über den Pfad des Teilchens entscheidend. Die Kenntnis (oder Unkenntnis) des Pfades beeinflusst das Ergebnis (Interferenz oder kein Interferenzmuster), was mit der Idee übereinstimmt, dass das Wissen des Beobachters die Wellenfunktion beeinflusst.

Quanten-Kohärenz-Experimente: In diesen Experimenten könnte die Erhaltung der Kohärenz (und somit der Superposition) als ein Zustand betrachtet werden, in dem der Beobachter keine spezifischen Informationen hat, die zu einem Kollaps führen würden.

SQUIDs: Der Zustand eines SQUID, der Superpositionen von Stromflüssen zeigt, könnte aus der Perspektive des Informationsmangels interpretiert werden, bis eine Messung einen bestimmten Stromfluss feststellt.

Quantencomputer: In einem Quantencomputer bleibt die Superposition der Qubits erhalten, bis eine Berechnung durchgeführt und das Ergebnis gemessen wird. Dies könnte als Kollaps der Wellenfunktion aufgrund der Gewinnung spezifischer Informationen durch die Messung interpretiert werden.

Bell-Test-Experimente: Obwohl diese primär Verschränkung demonstrieren, könnte der Messakt, der zur Bestimmung der Zustände verschränkter Teilchen führt, als Kollaps durch die Beseitigung von Informationsmangel angesehen werden.

NMR/EPR Spektroskopie: Die Messung von Spin-Zuständen könnte auch als Kollaps der Wellenfunktion aufgrund neuer Informationen über diese Zustände interpretiert werden.

In all diesen Fällen ist die Idee, dass der Kollaps der Wellenfunktion auf den Informationsgewinn des Beobachters zurückzuführen ist, eine plausible Interpretation, die gut zu subjektiven Ansätzen in der Quantenmechanik passt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies eine von mehreren Interpretationen ist und dass die Frage des Kollapses der Wellenfunktion und seiner Ursache in der wissenschaftlichen Gemeinschaft weiterhin diskutiert wird.
2) Aktuelle Arbeiten zum Gedankenexperiment von "Wigners Freund" kommen ebenfalls zu Schlussfolgerungen, die eine objektive Realität ins Wanken bringt. Hier die Quellenangaben:
A no-go therorem for observer-independent facts: https://arxiv.org/pdf/1804.00749.pdf
A no-go theorem for the persistent reality of Wigner's friend's perception: https://arxiv.org/pdf/2009.09499.pdf
www.technologyreview.com
A quantum experiment suggests there’s no such thing as objective reality
Physicists have long suspected that quantum mechanics allows two observers to experience different, conflicting realities. Now they’ve performed the first experiment that proves it.
www.technologyreview.com

3) Die Bewertungskriterien von wissenschaftlichen Lösungsvorschlägen nach Meinard Kuhlmann sind wie folgt:
a) Empirisch bestätigte Vorhersagen müssen weiterhin gültig bleiben
--> Es ist keine Vorhersage bekannt, bei der diese Interpretation scheitert.
b) Innere Konsistenz
1. Annahme: Der Kollaps der Wellenfunktion ist die Beseitung des Informationsmangels des Beobachters (Heisenberg / Fröhner)
2. Annahme: ist nur eine Negierung der ersten Annahme. Wenn der Kollaps der Wellenfunktion die Beseitigung des Informationsmangels ist, ist die logische Schlussfolgerung, dass jeder Informationsmangel zu superponierten Zuständen führt.
3. Daraus folgt Unbekannt = Unbestimmt

Äußere Konsistenz:
Diese Interpretation steht nach aktuellem Stand nicht im Konflikt mit unaufgebaren Theorien. z.B. Naturgesetze. Sie steht jedoch im Widerspruch zu einem deterministischem objektiven Weltbild.

4) Sparsamkeit
Die Erkenntnisse der Quantenmechanik wurden lediglich auf den Makrokosmos übertragen
- Gesetzesmäßigkeiten der klassischen Physik und der Quantenmechanik sind gemäß dieser Interpretation kein Widerspruch sondern eine gegenseitige Ergänzung.
- Übergang Quantenmechanik zur klassischen Physik hinfällig
- Diese Interpretation ist eine Kombination bereits vorhanderer Interpretationen (Kopenhagener Deutung, Qbism, Viele Welten Interpretation)
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  #56  
Alt 20.02.24, 05:27
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Zitat:
Wenn man die Entwicklung des Universums, Kollaps der Wellenfunktion, vom Beobachter abhängig macht, dann sieht das für mich, als simulierte Welt aus.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Simulationshypothese

Alles bleibt im Überlagerungszustand (geringster Rechenaufwand), bis es vom Geist bzw. Bewusstsein erfasst wird. Ferne Galaxien exitstieren nur so weit, wie das Licht, dass von diesen einlangt, analysiert wird (Textur bei Computerspiele).
Dazu habe ich gerade ein interessantes Video entdeckt:
https://www.youtube.com/watch?v=RhAgpq26Noc
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  #57  
Alt 05.03.24, 05:10
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Ich habe mir kürzlich das Buch "Einsteins Schleier" von Anton Zeiliger gekauft. Das kam letzten Freitag bei mir an.
Dabei gibt es eine beachtliche Übereinstimmung zu dieser Interpretation Hier einige markante Zitate aus dem Buch im Vergleich (z.T. werden die Texte auch mit meinen Posts aus dem anderen Forum verglichen, in dem zu diesem Thread eine äußerst interessante und konstruktive Diskussion entstanden ist:

Zeilinger "Einsteins Schleier" S.229:

Zitat:
Information = Wirklichkeit
Meine Interpretation:

Zitat:
Unbekannt = Unbestimmt
--> Beschreibt inhaltlich das gleiche, nur negiert:
Unbekannt = keine Information
Unbestimmt = Undefiniert --> Dem System können keine Eigenschaften zugeordnet werden

Zeilinger "Einsteins Schleier" S.228

Zitat:
In unserem Bild ist also Information, ist Wissen der Urstoff des Universums. Wir können nun die Frage stellen: Wessen Wissen? Wer muss die Information tragen? Führt dies nicht doch zu einem reinen Solipsismus, d.h. zu der Annahme, dass es nur ein einziges Bewusstsein in der Welt gibt, nämlich das eigene, und dass sich alles im Rahmen dieses Wissens, im Rahmen dieses Bewusstseins abspielt? Es wird ja auch häufig der Kopenhagener Interpretation vorgeworfen, sie sei eine rein subjektivistische Interpretation, bei ihr existiere die Welt nur im Bewusstsein des Beobachters. Um gegen diese Position zu argumentieren, kann man nur Vernunftgründe anführen. Sie wie viele andere philosophische Positionen lässt sie sich rein logisch nicht widerlegen.

Mein Post #8

Zitat:
Hallo Ralf,

Danke für deinen Input. Letztlich freue ich mich über jeden, der konstruktiv an diesem Thema teilnimmt. Diese Interpretation würde eine Lösung auf das Messproblem der Quantenmechanik liefern und ich will herausfinden, ob sich diese Interpretation beweisen oder gerne auch widerlegen lässt. Dazu unterhalte ich mich gerne mit ChatGPT und halte euch über den aktuellen Stand hier auf dem laufenenden. Jeder ist gerne eingeladen mit mir diese Interpretation weiter voran zu treiben. Aktuell kämpfe ich beispielsweise damit, diese Interpretation zu Ende zu denken, ohne dabei von der extremen Position des solipsistischen Weltbildes gebrauch machen zu müssen.

Zeilinger "Einsteins Schleier" S.169

Zitat:
Worauf es bei der Messung, bei der Beobachtung jedoch immer ankommt, ist, dass wir letztendlich von einem Sinneseindruck sprechen können. Denn ohne Sinneseindruck gibt es keine Beobachtung
Mein Post #55

Zitat:
Stell dir mal einen Menschen vor, der keinerlei Sinnesorgane hat. Was könnte dieser Mensch beobachten?
Zeilinger "Einsteins Schleier" S.160

Zitat:
Wenn wir die Welt um uns beobachten, so sprechen wir von Gegenständen, von Objekten, deren Existenz nicht in Frage gestellt wird und die unabhängig davon, ob wir sie beobachten oder nicht. Wir nehmen ferner ohne weiteres an, dass die Gegeäntände, die wir beobachten, kontinuierlich existieren. Das heißt, wenn dir den Mond heute sehen und wenn wir ihn gestern gesehen haben, so nehmen wir automatisch an, ohne daran auch nur einen Gedanken zu verschwenden,, dass der Mond dazwischen auch existiert haben muss.......
S.161
Es ist eine Sprache, die von der objektiven Existenz von Gegenständen ausgeht, sowie davon, dass es kein Problem darstellt, den Weg dieser Objekte in Raum und Zeit zu beschreiben, und dass es auch kein Problem darstellt, sich diesen Weg vorzustellen, unabhängig davon, ob ein Objekt, das wir betrachten, tatsächlich auch beobachtet wird. Genau dies stellt abre im Falle von Quantensystemen ein großes Problem dar. Wird haben ja im Falle des Doppelspalts bereits gesehen, welche Probleme es gibt, wenn wir uns die Frage stellen, welchender beiden Wege das Teilchen nimmt...
Mein Post #79

Zitat:
Tatsächlich halte ich es für sehr wahrscheinlich dass wir eine falsche Vorstellung davon haben, was man unter Existenz versteht. Wie bereits erwähnt lässt die Definition von Existenz sehr zu wünschen übrig. Meines Erachtens ist es die Intuition, die uns glauben lässt, dass Materie unabhängig von der Beobachtung existiert. Ähnlich wie es auch intuitiv wäre, dass die Sonne um die Erde kreist. Ich freue mich aber an dieser Stelle über Argumente oder gar Beweise, die dafür sprechen dass Materie unabhängig von der Beobachtung exisitert. Mir wäre weder ein Argument noch Beweis bgekannt. Daher halte ich es für deutlich wahrscheinlicher, dass die bekannten Eigenschaften von Materie erst bei der Beobachtung entstehen.

Zeilinger "Einsteins Schleier" S.157

Zitat:
In Fortführung dessen, was wir früher gesehen haben, können wir ganz allgemein sagen, dass Dekohärenz dann auftritt, wenn vom System Information darüber in die Umgebung getragen wird, in wlechem Zustand es sich befindet. Solange eine solche Information nicht vorliegt, gilt kohärente Superposition.
Mein Post #55

Zitat:
Letzlich wäre ja auch ein Beobachter, dessen Informationsmangel durch die Messung beseitigt wird, eine Wechselwirkung mit der Umgebung. Somit sehe ich, obwohl ich eine Lösung des Problems ohne Beobachter für unwahrscheinlich halte, durchaus das Potential, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Dekohörenz zur Lösung des Messproblems beitragen könnten.

Zeilinger "Einsteins Schleier" S.131

Zitat:
Wir hatten ja beim Doppelspalt gesehen, dass, wann immer es zwei oder mehr Möglichkeiten eines Zustandes eines Quantensystems gibt, und wenn keinerleich Information darüber existiert, welcher der beiden Zustände tatsächlich vorliegt, wir mit einer Superposition zu rechnen haben
Mein Post #74

Zitat:
7) aus 5) und 6) folgt jeder Informationsmangel eines Beobachters führt zu Zuständen ohne Wertdefiniertheit, d.h. zu superponierten Zuständen.
(Bsp. vor der Sichtung der Münze, die bereits zur Ruhe gekommen ist, ist noch nicht eindeutig definiert, ob diese bei Sichtung Kopf oder Zahl zeigen wird)

Zusammenfassend ist hier ein sehr hohes Maß an Übereinstimmung erkennbar. Für mich ist an dieser Stelle ein weiterer Meilenstein erreicht. Für mich ist es unfassbar in meiner begrenzten Freizeit, nur durch logisches Denken, ohne Labor und tiefgreifenderer Mathematik zur Quantenmechanik zum gleichen Postulat zu kommen, wie Nobelpreisträger Anton Zeilinger. Fortan versuche ich diese Interpretation weiter zu entwickeln anstelle nach Widersprüchen zu suchen.
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  #58  
Alt 05.03.24, 12:33
Eyk van Bommel Eyk van Bommel ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Informationsbedingte Superposition - Lösungsansatz für das "Messproblem"

Wenn ich hier zuweit gehe - dann gerne verschieben.


Ich persönlich finde "Einsteins Schleier" wirkt etwas arrogant, oder wie ist das gemeint? – Ich meine hier stochern alle im Nebel herum – Ein Nebel den ggf. die Schrödingergleichung – aufgeworfen hat. Also wenn dann „Schrödingers Schleier“.

Ich finde Anton Zeiliger ist zwar ein helles Licht, eine „Taschenlampe“ - aber das macht den Nebel ja eher undurchsichtiger. Feynmans dunkle Pfade zeigen für mich bisher wohl noch den besten Weg hinaus.

Für mich ist nur eins klar, dass wir noch nicht die richtige Erkenntnis aus den tatsächlich ja richtigen Gleichungen ziehen.

Im Fall der Schrödingergleichung ist es ja so, dass diese einen Ball zwar schön beschreiben kann, wird wie er durch die Raumzeit gleitet, aber im richtigen Moment – im Jetzt – fällt der Ball in eine Kiste „voller Nebel“.

Nimmt man die „viele Welten“ oder „die vielen Pfade“ als mathematisch richtig an – dann muss man diese nun interpretieren.

Das Auftauchen eines Teilchens bzw. Zustands aus dem Nichts – ist wie die Entdeckung eines physikalischen Zusammenhangs – eine Erkenntnis - einer Formel.

Ich meine ist die Wahrheit (im Sinne von „so ist die Realität“ nun für uns) nicht immer da? Was uns fehlt ist immer nur die richtige Information. Die „Wahrheit“ taucht instantan auf, weil sie zeitlich unveränderlich ist. Die „Wahrheit“ kennt keine Vergangenheit und keine Zukunft. Wie sollte sie sich den zeitlich dann anders verhalten?

Damit die „Wahrheit“ erscheinen kann, muss sie also in einen zeitlosen Zustand (dt = 0) „verfallen“ – und hier sagen „beide“ die Schrödingergleichung und die Feynman-Pfade:

Hier bei dt=0 ist das Teilchen bzgl. „Ort und Zeit“ in einem max. entropischen Zustand. Die Partikelwelle „zerfällt in seine Einzelteile“ in seine einzelnen Phasen in viele Welten.

VWI - Ist eine direkte mathematische Konsequenz für die Beschreibung einer Gegenwart, in der die Vergangenheit und Zukunft als real angesehen wird. Wenn wir so tun, als ob es ein dt^2>0 gäbe: Erfinden einen Drachen und ein Einhorn und fragen uns, dann wie das Nashorn aussehen könnte.

Wenn man sich nun umgekehrt fragt. Ich habe den Zustand im „jetzt“ – nur den haben wir gemessen – wie kam es dazu? Dann sagt uns die Mathematik, welchen Pfad es dann wohl genommen hat. Und die Realität / die Wahrheit lässt sich nicht „betrügen“ sie taucht immer instantan auf.

All Dein Wissen ist die Information von mehr als 1000 Jahren – und ist nun wie in einer Kiste eingesperrt“ – All unser Wissen ist (in diesem Bild) aus einer destruktiven (falsch) und konstruktiven (richtig) „Wechselwirkung“ von Informationen hervorgegangen. Diese Information „in einer Art „entropischen Zustands“ (viel richtig, aber auch noch manches falsch) wartet nun auf die nächste Information, die dich weiterbringt. Diese Erkenntnis taucht, aber nicht auf – sie war immer schon da. Sie lag nur in der Zukunft verborgen (zwischen richtigen und falschen Informationen)

Völlig zeitlos (entropisch) betrachtet:
„Entropie-past – Entropie „Gegenwart/Universum" - Entropie-Future“

Du hast also zwei Kisten, die durch eine Wand getrennt sind – eine semipermeable – „Verlindewand“ - Die Wand der Gegenwart – die alles zurückhält was nicht „>hf“ entspricht

Eine Sanduhr oben Future unten Past und dazwischen eine Membran die unserem flachen Universum entspricht. Sie hält alles auf, weil diese selbst einem entropischen Maximum als Vakuum entspricht. Um hier durchzukommen, durch den Flaschenhals benötigt man als Welle schon eine Normalverteilung. Du musst selbst zur Wand werden ???? – und das entspricht ja nun genau einer Überlagerung von Phasen – die einem Partikel entsprechen.

3 zeitlose Zustände
Entropie „F“ -> Entropie „G“ -> Entropie „P“

Kurz: damit du die VWI aus der Gegenwart losbekommst – musst du diese in eine Kiste stecken und mit „F“ bezeichnen („kein dt“). Eine Membran, durch die dann nur eine Welt tropfen/tunneln kann („kein dt“ – Instantan) in eine Kiste „ohne dt“ „P“. Alles nur stabile zeitlose entropische Zustände..

Die Membran entspricht jedoch in unserer Welt eher einem Dirac-String (einem magnetischen Monopol der Gegenwart) – zur der die Zukunft sich bewegt – mit c.

An jedem Ort findest du also einen „Dirac-String der Gegenwart“ der von „F“ nach „P“ durch das Vakuum weißt.
Der Dirac-String ist ein String, weil Zukunft und Vergangenheit so weit auseinander sind.

Du kannst den Dirac-String auch als „echten Dirac-String“ ansehen – den gesuchten magnetischen Monopol. Der vom Urknall bis zum Rand des Universums reicht.

Auf dem das Photon als Welle schwingt. Das Photon reitet auf dem „Präsens“ und bringt dich so „der Zukunft – der Gegenwart und der Vergangenheit“ alles gleichzeitig mit c (ohne dt“) näher.

Gehe ja immer zu weit:
Aber die Dirac-Strings bilden/sind das Higgsfeld. Da ein Dirac-String „als magnetischer Monopol“ ja sich genau dadurch bemerkbar machen würde, dass er die Helizität eines Elektron ändern würde.

Die Anti-Materie ist ja auch wie „Rückwärts in der Zeit“ (Feynman..) das bedeutet, das wäre der Weg von P -> F was unwahrscheinlicher wäre. Kurz die Materie gibt die Flussrichtung der zeit vor. Bei Anti-Materieüberschuß wäre der zeitpfeil halt Umgekehrt - das ist aber nur so, als würde man die Sanduhr drehen und nicht die Zeit.
__________________
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. A.E

Ge?ndert von Eyk van Bommel (05.03.24 um 13:30 Uhr)
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  #59  
Alt 05.03.24, 15:42
Benutzerbild von Geku
Geku Geku ist offline
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Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Ich persönlich finde "Einsteins Schleier" wirkt etwas arrogant, oder wie ist das gemeint? – Ich meine hier stochern alle im Nebel herum – Ein Nebel den ggf. die Schrödingergleichung – aufgeworfen hat. Also wenn dann „Schrödingers Schleier“.
Der Titel "Einsteins Schleier" bezieht sich auf ein Zitat von Albert Einstein, in dem er die Quantenmechanik als einen "Schleier" bezeichnet, der die wahre Natur der physikalischen Realität verdeckt. Anton Zeilinger wählte diesen Titel für sein Buch, um darauf hinzuweisen, dass die Quantenphysik viele Konzepte enthält, die zunächst schwer zu verstehen sind und einen Schleier über die grundlegende Natur der Realität legen, ähnlich wie Einstein es beschrieb.
__________________
It seems that perfection is attained not when there is nothing more to add, but when there is nothing more to remove — Antoine de Saint Exupéry
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  #60  
Alt 05.03.24, 20:10
SuperpositionSimon SuperpositionSimon ist offline
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Zitat:
Der Titel "Einsteins Schleier" bezieht sich auf ein Zitat von Albert Einstein, in dem er die Quantenmechanik als einen "Schleier" bezeichnet, der die wahre Natur der physikalischen Realität verdeckt. Anton Zeilinger wählte diesen Titel für sein Buch, um darauf hinzuweisen, dass die Quantenphysik viele Konzepte enthält, die zunächst schwer zu verstehen sind und einen Schleier über die grundlegende Natur der Realität legen, ähnlich wie Einstein es beschrieb.
Interessant, Danke für die Info. Dass ich auf dieses Buch gekommen bin habe ich unter anderem Deinem Thread "Quanten und Information" zu verdanken .
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