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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #161  
Alt 20.11.12, 15:08
RoKo RoKo ist offline
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Registriert seit: 12.11.2009
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Hallo Johann,

Zitat:
Zitat von JoAx: ..Macht es in so einer Situation das Wort "Zufall" überhaupt in den Mund zu nehmen? - Ich versuche einen Weg zu finden, es nicht zu tun.
Ist eine Bifurkation Zufall? Zufall ist dabei doch nur, ob das Wasser links oder rechts den Berg hinunter fliesst - Hase oder Else (bei Melle in Niedersachsen). Notwendig ist aber, dass es den Berg hinunterfliesst.

Eine solche Art Zufall kann doch nur jemanden schrecken, der den Laplaceschen Dämon für bare Münze hält und dabei die Rückkopplungen übersieht. Die Natur bzw. jedes Ding in ihr verhält sich gesetzmäßig - und trotzdem ist die Zukunft nicht determiniert.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #162  
Alt 20.11.12, 15:32
Benutzerbild von JoAx
JoAx JoAx ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Ist eine Bifurkation Zufall?
Nein, Rolf. Das ist kein Zufall.

Gruß
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Gruß, Johann
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Eine korrekt gestellte Frage beinhaltet zu 2/3 die Antwort.
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E0 = mc²
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  #163  
Alt 20.11.12, 16:53
Benutzerbild von Bauhof
Bauhof Bauhof ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Photonen sind die kleinsten in der Natur vorkommenden (bisher jedenfalls) Erregungen des elektromagnetischen Feldes. Ihr Wellencharakter ist daher weder zu leugnen noch als mathematisches Hilfsmittel (Stichwort: Wahrscheinlichkeitswelle) zu disqualifizieren.
Hallo RoKo,

da liegt ein Missverständnis vor, vermutlich, weil ich es zu knapp formuliert hatte. Ich leugne weder den Wellencharakter noch den Teilchencharakter eines Quantenobjekts. Die Betonung liegt auf Charakter.

Ich leugne lediglich, dass ein Quantenobjekt ein Teilchen ist oder eine Welle ist. Wie ein Quantenobjekt im Experiment in Erscheinung tritt, das hängt von der Art des Experiments ab.

Michael Springer schreibt dazu in [1] folgendes:
Zitat:
In diesem Sinne stellte der amerikanische Physiker Richard P. Feynman (1918 bis 1988, Nobelpreis 1965) in den fünfziger Jahren die Faustregel auf: Lassen sich bei einem optischen Versuch die Wege einzelner Quanten unterscheiden, so benimmt das Licht sich teilchenförmig (keine Interferenz); sind die Wege ununterscheidbar, offenbart es dagegen seinen Wellencharakter und interferiert mit sich.
[...]
Doch die Quantenwelt ist auf vertrackte Weise viel ordentlicher als die klassische Physik: Während im Alltag eine Störung, ist sie einmal verursacht, nie wieder ganz gutzumachen ist, lassen sich in der Quantenphysik die Spuren eines Beobachtungsvorgangs völlig beseitigen, wenn man nur dafür sorgt, dass die dabei gewonnene Information noch innerhalb des Systems – das heißt, bevor sie zu einem äußeren Beobachter gelangt – spurlos gelöscht wird.

Daraus folgt aber, dass das bloße Vorhandensein eines Welcher-Weg-Detektors an sich Interferenzmuster gar nicht unbedingt verhindern muss. Entscheidend ist allein, ob die durch ihn gewonnene Information aus dem beobachteten System heraus und zum Beobachter gelangt. Löscht man also durch Einbau eines sogenannten Quantenradierers die Welcher-Weg-Information noch innerhalb des Systems wieder aus, so erscheint erneut ein Interferenzmuster auf dem Schirm.
M.f.G. Eugen Bauhof

[1] Springer, Michael
Welle oder Teilchen – ein Test mit dem Quantenradierer.
Aufsatz in: Spektrum der Wissenschaft, Januar 1996, Seite 25 – 31.
__________________
Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski

Ge?ndert von Bauhof (20.11.12 um 16:56 Uhr)
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  #164  
Alt 20.11.12, 17:17
RoKo RoKo ist offline
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Standard AW: Verschränkung

Hallo Bauhof,

Zitat:
Zitat von Bauhof Beitrag anzeigen
..Ich leugne lediglich, dass ein Quantenobjekt ein Teilchen ist oder eine Welle ist. Wie ein Quantenobjekt im Experiment in Erscheinung tritt, das hängt von der Art des Experiments ab.
Ich habe leider keine Ahnung, welche Erscheinungen Physiker haben, wenn sie Experimente durchführen. Muss aber gutes Gras sein, was sie dabei rauchen.
Zitat:
Michael Springer schreibt dazu in [1] folgendes:
Zitat:
..Entscheidend ist allein, ob die durch ihn gewonnene Information aus dem beobachteten System heraus und zum Beobachter gelangt. ..
Der Mond ist auch da, wenn keiner hinschaut. Entscheidend ist allein, ob ein irreversibler Energieübertrag etwas verändert hat.
----
Sorry, Eugen. Auch wenn du 100.000 Nobelpreisträger zitierst - kritikwürde Positionen müssen Kritik ernten.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #165  
Alt 20.11.12, 17:57
Benutzerbild von Bauhof
Bauhof Bauhof ist offline
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Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Ich habe leider keine Ahnung, welche Erscheinungen Physiker haben, wenn sie Experimente durchführen. Muss aber gutes Gras sein, was sie dabei rauchen.
Hallo RoKo,

ich denke nicht, dass die Physiker ein "Gras" rauchten, als sie die Experimente mit dem Quantenradierer durchgeführt haben.
Übrigens: Was raucht man denn in Hongkong?

M.f.G Eugen Bauhof
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Hermann Minkowski
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  #166  
Alt 20.11.12, 18:59
Timm Timm ist offline
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Hallo RoKo,

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Darüber hinaus sollte man wissen, das Photonen auch ihr eigenes Antiteilchen sein können - dann mit einem Spektrum negativer Frequenzen; und dass auch Mischformen existieren können.
Negative Frequenzen treten als Schwingungskomponenten auf, hat was mit der komplexen Zahlenebene zu tun.
Wie kommst Du im Zusammenhang mit Antiphotonen auf negative Frequenzen? Antiphotonen sind identisch mit Photonen, wie Du ja selbst schreibst.

Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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  #167  
Alt 21.11.12, 02:47
Mirko Mirko ist offline
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Gerade entdeckt !
Falls der Artikel schon allen bekannt ist, bitte löschen !

Ich finde das Potenzial enorm !

http://www.pro-physik.de/details/new...d_Zukunft.html
__________________
42 !!!
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  #168  
Alt 21.11.12, 08:48
Hawkwind Hawkwind ist offline
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Zitat:
Zitat von Mirko Beitrag anzeigen
Gerade entdeckt !
Falls der Artikel schon allen bekannt ist, bitte löschen !

Ich finde das Potenzial enorm !
Keine Ahnung ... was ist denn das Potenzial von dem Papier?

Falls irgendjemand das verstanden haben sollte, könnte er es mir auch mal - aber bitte ganz langsam - erklären.

Leider ist die Originalpublikation nicht als kostenloser Download des Preprints verfügbar. Eine ähnliche Thematik scheint jedoch hier
Observer dependent entanglement
diskutiert zu werden.

Es geht wohl im Grunde darum, Verschränkung in einem relativistischen Kontext zu diskutieren.
Zitat:
Understanding entanglement in relativistic settings has been a key question in relativistic quantum information. Early results show that entanglement is observer-dependent.

Irgendwie klingt das alles aber auch noch ein bisschen "vage", kommt mir vor:
Zitat:
In special relativity one also finds that quantum correlations are observerdependent. The entanglement between two spin particles is invariant only when the spin and momentum of the particles are considered to be a single subsystem.
If only spin degrees of freedom are considered, different inertial observers would disagree on the amount of the entanglement between the particles. Some works show that spin entanglement in transformed into momentum entanglement under Lorentz transformations while some recent papers argue that considering spin degrees of freedom alone (by tracing over momentum) lead to inconsistencies ... .
Klar ist zumindest, dass der instantane Kollaps der Wellenfunktion eines verschränkten Systems (Kopenhagener Deutung) keine relativistisch konsistente Formulierung ist. Wenn der Kollaps für einen Beobachter gleichzeitig erfolgt, dann gibt es andere, für die das nicht so ist (Stichwort: "Relativität der Gleichzeitigkeit in der Speziellen Relativität").

Noch "abenteuerlicher" wird es dann wohl, wenn man die Verschränkungen in gekrümmter Raumzeit diskutiert.

Gruss,
Hawkwind
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  #169  
Alt 21.11.12, 11:23
RoKo RoKo ist offline
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Standard AW: Verschränkung

Hallo zusammen,

mir ist es immer wieder ein Rätsel, wie Journalisten zu Überschriften kommen. Das menschliche Gehirn arbeitet mit einer Taktzeit von rund 50ms. In o.a. vorgeschlagenen Experiment liegen "Vergangenheit" und "Zukunft" 0,00000036ms aueinander.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

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  #170  
Alt 21.11.12, 15:02
RoKo RoKo ist offline
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Hallo Timm,

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
..Negative Frequenzen treten als Schwingungskomponenten auf, hat was mit der komplexen Zahlenebene zu tun.
Wie kommst Du im Zusammenhang mit Antiphotonen auf negative Frequenzen? Antiphotonen sind identisch mit Photonen, wie Du ja selbst schreibst.
Siehe hier: Iwo Bialynicki-Birula Photon Wave Function in §3.1
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mit freundlichem Gruß aus Hannover

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