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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
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Können klassische Wissenschaftler und Ingenieure jemals die QT verstehen?
... da habe ich meine Zweifel.
Ausgehend von einem TV-Interview. mit Prof. Dürr gestern auf BR-Alpha lassen sich doch interessante Schlussfolgerungen ziehen: (Manuskript: http://www.br-online.de/content/cms/...0302121815.pdf) Es ist das mangelnde Verständnis und der ungewohnte Umgang mit ganzheitliche Begriffen, das viele "Klassische" Wissenschaftler, die sich in unserer (vom Reduktionismus geprägten) Gesellschaft in führenden Positionen befinden, die QT nicht verstehen können (obwohl sie intellektuell das Gegenteil behaupten) Exemplarisch hier ein Ausschnitt aus dem Interview: Kölsch (Interviewer): Da bleibt immer noch die Frage, wie es zu diesem Umbruch in Ihrer Karriere kam. Sie sind ja zunächst sehr erfolgreich den klassischen Weg eines Physikers gegangen. (Anmerk.: Kölsch - der während des gesamten Interviews einen sehr (ver)unsicher(t)en Eindruck machte - meint hier, das Prof. Dürr sich mit seiner bildhaften Sprache philosophisch äußert und wähnt ihn gar "nach einem Umbruch in seiner Karriere" der Religion und wörtlich der Esoterik zugetan, wie er immer wieder im Verlauf indirekt und direkt einflechten wird) Prof Dürr stellt demgegenüber (wiederholt) dar, dass es hier "natürlich keinen Schnitt" in seiner Laufbahn oder gar seinem Denken (in Beziehungen) gibt: Prof. Dürr: Nein, so war es eigentlich nicht. Ich habe mich bereits früh mit Antimaterie beschäftigt, habe also ausschließlich in einer Welt gearbeitet, die unserer Sprache nicht entspricht. Das war meine Welt. Als Edward Teller eine Bombe gebaut hat, nämlich die Wasserstoffbombe, hat er das, was zuvor bereits theoretisch angelegt war, sozusagen in die makroskopische, dingliche Welt hineinversetzt. Selbstverständlich wurden damit die Ergebnisse greifbar, womit nun auch dieser ganze Schaden angerichtet werden konnte. Aber auf einmal das zu sehen, was die Welt im Innersten zusammenhält – und dabei handelt es sich eben nicht um einen Klebstoff wie "Uhu", also nicht um etwas Materielles, mit Gummibändern Vergleichbares –, war für mich das wirklich Spannende: Es ist etwas, das im Hintergrund besteht und das zeigt, dass "Ich" und "Du" nicht unterscheidbar sind. Jeder ist im anderen mit drin. Unsere Verständigung beruht also nicht darauf, dass sich zwischen uns eine Art Postbote in Form von Licht und Schall hin- und herbewegt, um die Nachrichten zu übermitteln, sondern während wir miteinander reden, versuchen wir, in unsere eigene Erfahrungswelt zurückzukehren und Ähnlichkeiten festzustellen. Diese Ähnlichkeit ist nicht nur eine Resonanz, sondern wir sind jeweils Wellen, die beide nach unten gehen und die sich gegenseitig durchdringen. Bei dieser gegenseitigen Durchdringung der Wellen kommen wir dann zu ähnlichen Eindrücken und sind dabei am selben Punkt angekommen, weil wir nicht mehr voneinander total abgetrennt sind. Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli |
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